Einblicke in farbige Kleinode

8.9.2014, 08:43 Uhr
Einblicke in farbige Kleinode

© WT-Archiv

Die bundesweite Aktion steht in diesem Jahr unter dem Titel „Farbe“. Kulturbegeisterte erfahren bei den Führungen, wie Farben nach historischem Vorbild hergestellt und am Bau verwendet werden können. Sie erleben in fachkundigen Führungen, wie die Wirkung von Farbe zu allen Zeiten von den Erbauern gezielt eingesetzt wurde, um bestimmte Sinneseindrü­cke hervorzurufen. Selbst wenn der Bezug zum Jahresmotto nicht ausdrücklich hergestellt wird: Der Tag des offenen Denkmals ist für die Be­sucher eine Gelegenheit, einmal im Jahr Neues über die Erfolge, aber auch Sorgen und Nöte im Ringen um die Erhaltung von Denkmalen zu erfahren.

Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. Alle 50 Länder der Europäischen Kulturkonvention beteiligen sich im September und Ok­tober an dem Ereignis. Seit 1993 koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Tag des offenen Denkmals bundesweit.

In Ellingen ist der Kolpingturm im Stadtgarten von 13.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Dort gibt es eine Bilderausstellung von Susanne Spitzbart, Kaffee und Kuchen sowie die Möglichkeit, den Stadtmauerturm und den Wehrgang zu besichtigen. Der Kolpingturm wurde 1594 erbaut. Er markiert die südöstliche Ecke der ehemaligen Ellinger Stadtmauer. Von ihm aus führt der letzte noch begehbare Teil des Ellinger Wehrganges bis zu den Resten des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Weißenburger Tores.

Bis zu dieser Zeit waren Turm und Mauer im Besitz der Familie von Wrede, dem ehemaligen fürstlichen Haus der Stadt. Sie überließ Turm und Wehrgang vor über 60 Jahren der Ellinger Kolpingfamilie. Aus dieser Zeit stammt auch der heutige Name des Turmes. Aus rechtlichen Gründen übernahm die Ellinger Kirchenstiftung die Gebäude und übergab Turm und Wehrgang der Kolpingfamilie zum alleinigen Nießbrauch. Der Turm, der von 2002 bis 2012 saniert wurde, wird nunmehr ganzjährig für Vereinssitzungen und Jugendtreffs verwendet.

Einblicke in farbige Kleinode

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In Pappenheim öffnet der dortige Kunst- und Kulturverein sein „Haus der Bürger“. Das mächtige Anwesen in der Klosterstraße 14 zeugt von der gräflichen wie jüdischen Vergangenheit Pappenheims. Das Anwesen war einst der Sitz des Zinsmeisters, später bewohnte es eine jüdische Familie, be­vor es in den Besitz der Familie Büchele kam. In den vergangenen Jahren wurde das Gebäude aufwendig saniert und zum „Haus der Bürger“ umgestaltet, in dem Konzerte auf der Remise, Vorträge, Kurse und Lesungen angeboten werden.

Von 11.00 bis 17.00 Uhr steht das Anwesen offen, bei Bedarf werden Architekt Clemens Frosch und Reily Gräfin von der Recke Führungen anbieten.
Die Stadt Treuchtlingen beteiligt sich zusammen mit dem Burgverein ebenfalls am „Tag des offenen Denkmals“. Von 14.00 bis 19.00 Uhr kann die obere Veste besichtigt werden. Um 16.00 Uhr bieten Mitglieder des Burgvereins auch Führungen durch die Ruine an. Die Burg war Sitz der Herren und Ritter zu Treuchtlingen und wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. Besucher können auch einem Schmied über die Schulter blicken und in der Burgstube einkehren.

Im Theilenhofener Ortsteil Gundelsheim steht von 10.00 bis 17.00 Uhr die evangelische Kirche St. Bartholomäus offen. Diese wurde auf der früheren Burganlage gebaut. Der Kirchturm stammt noch aus dem 14. Jahrhundert, während das Langhaus 1908 erreichtet wurde. Im Innern finden sich ein Altar um 1700 und ein Kruzifix von 1888. Beeindruckend sind die farbreichen Ausmalungen mit Elementen des Jugendstils. Um 14.00 und 15.00 Uhr bietet Barbara Zierer vom Staatlichen Bauamt Ansbach Führungen an.

Ein weiteres Gotteshaus ist in Sammenheim zu besichtigen. St. Emme­ram ist eine typische Markgrafenkirche, die nach Plänen des Ansbacher Hofbaumeisters Johann David Steingruber zwischen 1756 und 1762 entstanden ist. Die Kirche wurde 2013 im Innen- wie im Außenbereich saniert. Dabei wurden auch die vorhandenen Anstriche aufgefrischt. Besichtigt werden kann das Gotteshaus von 10.00 bis 17.00 Uhr, um 13.30 und 14.30 Uhr bietet das Staatliche Bauamt Ansbach auch Führungen an.

Die kleine Ecco-Homo-Kapelle in Obermauk wurde von Maria und Johann Adam errichtetet – an jenem Ort, an dem ein Wildmeister starb. Sie enthält eine bunte Wandtafel, die Jesus und die Schächer am Kreuz zeigt. Die sonst verschlossene Kapelle steht von 10.00 bis 17.00 Uhr offen, Führungen sind bei Bedarf möglich.

In der Stadt Heideck präsentiert die Rother Kreisheimatpflegerin Eva Schultheiß bei einer Führung um 17.00 Uhr das Bäumlerhaus, das um 1402 entstanden ist und mehrmals umgebaut wurde. Ab 1894 beherbergte es eine Bäckerei und wurde 2002 von der Stadt Heideck erworben. Angeboten werden in Heideck zudem Führungen zu den Fachwerkhäusern „An der Kapell“. Treffpunkt ist um 16.00 Uhr an der Frauenkapelle. Bei der Führung wird vor allem auf die Farbgestaltung der Fachwerkhäuser nach den Befunden durch den Denkmalschutz eingegangen.

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