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Eines der ältesten Häuser Ellingens wird saniert

Jan Stephan

Weißenburger Tagblatt

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29.4.2022, 05:46 Uhr
Eines der ältesten Häuser Ellingens wird saniert

© Jan Stephan, NN

Es stammt laut der Denkmalchronik des Landkreises aus dem 17. Jahrhundert, die Informationstafel auf dem Haus selbst datiert den Bau auf das 16. Jahrhundert. Es beeindruckt vor allem durch sein reiches Fachwerk, das sich hier im Original noch erhalten konnte. Das ist selten für Ellingen, wo viele Fachwerkbauten den durch den Deutschen Orden angestoßenen Barockisierungswellen zum Opfer fielen.

In der Stadt versteckt

Dass sich das Haus gerade hier erhalten hat, ist kein Zufall. Schon der Name „Hintere Gasse“ deutet darauf hin, dass man sich in keiner der für die Repräsentation des mächtigen Ordens wichtigen Straße befindet. Bei der Barockisierung hatte man sogar bewusst die Gasse aus dem Blickfeld der Hauptstraßen genommen, indem man nur schmale Durchgänge offen ließ.

Umbau war schonmal geplant

So konnte sich hier eine Ahnung des mittelalterlichen Stadtbilds von Ellingen erhalten, bevor der Deutsche Orden die Stadt zu einer Perle des fränkischen Barock ausbaute. Tatsächlich sollte auch die Hintere Gasse unter den baufreudigen Ordensleuten umgestaltet werden. Es existieren Pläne des Baumeisters Matthias Binder für eine planmäßig angelegete „Neue Hinter Gasse“, die das repräsentative Umfeld von Schloss und Schlosspark ergänzen sollte. Allerdings kam es nie zur Umsetzung.

Sehenswerte Fachwerkfassade

Die Gasse wirkt bis heute auf charmante Art und Weise ein wenig aus der Zeit gefallen. Auch weil kaum jemand den Weg zufällig dorthin findet. Dazu passte das zuletzt eher romantisch und in die Jahre gekommene Ackerbürgerhaus, das die Straße mit seiner sehenswerten Fachwerkfassade abschloss. Eine Instandsetzung, wie nun bei der Stadt von Privatleuten beantragt, wird das Gebäude sicher zu einem Schmuckstück machen, wie zahlreiche andere gelungenen Sanierungen in der Gasse zeigen.

Kein Wunder, dass sich Bürgermeister Obernöder darüber freute. Im Stadtrat erteilte man der beantragten Sanierung denn auch einstimmig das gemeindliche Einvernehmen.