Es gibt auch keine abgespeckte Variante

Endgültiges Aus für die Weißenburger Kirchweih

19.6.2021, 06:54 Uhr
Was bleibt sind Erinnerung und Vorfreude: Auch in diesem Jahr wird es in Weißenburg keine Kirchweih geben. Mit den geltenden Auflagen sei ein Fest, wie man es in Weißenburg kennt, nicht zu realisieren.

© Robert Renner, NN Was bleibt sind Erinnerung und Vorfreude: Auch in diesem Jahr wird es in Weißenburg keine Kirchweih geben. Mit den geltenden Auflagen sei ein Fest, wie man es in Weißenburg kennt, nicht zu realisieren.

Noch vor wenigen Tagen hatte der Kirchweihausschuss überlegt, ob es nicht Möglichkeiten für eine Ersatzveranstaltung geben könnte. Aber: "Die derzeit gültige Bayerische Infektionsschutzverordnung lasse „eine sinnvolle Durchführung leider nicht zu“.

Die Kernelemente der Kirchweih, Bier- und Weinzelt mit Musikbands, Schausteller mit Buden und Fahrgeschäften, Essens- und Getränkestände, der Kirchweihumzug und vieles mehr, hätten Hetzner zufolge „auch in stark abgespeckter Form einen Volksfestcharakter“. Großveranstaltungen, Volksfeste und andere öffentliche Festivitäten seien aber „nach wie vor verboten“.

Der vom langjährigen Kirchweih-Festwirt Gerhard Widmann vorgeschlagene Biergarten am Kirchweihplatz allein wäre zwar möglich, „allerdings nur mit leiser Hintergrundmusik“, erläutert Hetzner die Corona-beduingten Einschränkungen. Der Kirchweihausschuss-Vorsitzende: „Der Auftritt von Livebands würde als Kulturveranstaltung gelten, dann sind maximal 500 Zuschauer zugelassen, mit festem Platz und Maskenpflicht, Tanzen wäre nicht gestattet.“

Das Aufstellen von Buden und Fahrgeschäften nahe des Biergartens ergäbe wieder einen Volksfestcharakter. Eine Verteilung über die Stadt wäre möglich, allerdings müsste jeder Schausteller für sich selbst bei der Stadtverwaltung eine Genehmigung einholen, da eine zentrale Festorganisation nicht gestattet sei, „schon gar nicht unter dem Namen Kirchweih“, macht Hetzner deutlich.

Für Schausteller nicht rentabel

Die meisten Schausteller brauchen für einen wirtschaftlichen Betrieb mehrere Volksfeste nacheinander. Sie müssen Personal einstellen und ihre Fahrgeschäfte und Fahrzeuge zulassen. Für ein einzelnes Fest rechnet sich dieser Aufwand nicht. „Die meisten unserer Nachbargemeinden haben ihre Feste schon abgesagt, viele Schausteller, mit denen wir in engem Kontakt stehen, würden daher nicht kommen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Kirchweihausschusses.

Hetzner weist außerdem darauf hin, dass es gilt, „die Corona-Pandemie im Blick zu behalten, die ja der Grund für die ganzen Beschränkungen ist“. Auch wenn sich die Inzidenzwerte zur Zeit glücklicherweise positiv entwickelten, könne keiner vorhersagen, wie das Infektionsgeschehen in den nächsten zwei Monaten aussehe. „Eine Kirchweih, egal in welcher Form, die wieder zu steigenden Infektionszahlen beiträgt und damit Gesundheit und Leben Einzelner gefährdet und wieder zur Schließung von Schulen, Kindergärten oder Einzelhandel führen könnte, kann und will der Kirchweihausschuss nicht verantworten“, macht der Vorsitzende deutlich.

Daher hat der Ausschuss in Übereinstimmung mit Festwirt Widmann und der Brauerei Schneider, einstimmig die Entscheidung getroffen, auch heuer keine alternativen Veranstaltungen zur Kirchweih durchzuführen. „Ein müder Abklatsch unseres beliebten Festes würde dem Ruf der Weißenburger Kirchweih nur schaden“, ist sich das Gremium sicher.

Zudem will der Kirchweihausschuss der durch Corona stark gebeutelten Weißenburger Gastronomie nicht auch noch mit einem großen Biergarten am Kirchweihplatz Konkurrenz machen. Die Gastronomen hätten „die Möglichkeit, während der Kirchweihzeit eigene, kleine Festivitäten unter einem entsprechenden Motto zu machen“ sagte Herzner.

Gottesdienst und Rätsel

Ein paar Attraktionen rund um die Kirchweih bleiben aber erhalten. Ein Kirchweihgottesdienst in der Andreaskirche, den der Kirchweihausschuss mitgestalten wird und das Kirchweihrätsel des Weißenburger Tagblatts, das der Kirchweihausschuss heuer um einen Malwettbewerb für Kinder mit entsprechenden Preisen erweitern will. Und nicht zuletzt „das hervorragende Festbier der Brauerei Schneider“, heißt es im Presstext des Kirchweihausschusses.

Der gibt sich „ zuversichtlich, im nächsten Jahr die Weißenburger Kirchweih in ihrer gewohnten und bewährten Form“ wieder veranstalten und sagen zu können: „Af die Körwa mouß ma göih ...“