Endlich: Die B 2 bei Ellingen wird freigegeben

28.11.2019, 16:05 Uhr
Endlich: Die B 2 bei Ellingen wird freigegeben

© Foto: Jan Stephan

Am Ende stand es Spitz auf Knopf, ob es mit der Freigabe am heutigen Freitag klappen würde. Alles hing davon ab, ob die letzten Fräs- und Markierungsarbeiten am Donnerstag abgeschlossen werden konnten. Wäre dies gescheitert, wären die Maschinen erst mal wieder auf andere Baustellen gewandert und man hätte sich auf der B 2 bei Ellingen wieder hinten anstellen müssen.

Das überhaupt auf der Zielgeraden dieser Baustelle noch mal gefräst und asphaltiert werden musste, ist einem Unglück geschuldet. Genauer dem schweren Lkw-Unfall, der sich vor rund sechs Wochen dort ereignet hat (wir berichteten). Ein Lkw raste in die Baustellenabsperrung, weil er den angezeigten Spurwechsel nicht bemerkt hatte. Bei diesem Unfall liefen erhebliche Menge Diesel aus, die in die frisch aufgebrachte Straßenschicht sickerten und sie ruinierten. "Das wurde alles brüchig und man konnte den Belag mit dem Zollstock abbröseln", erklärte Harald Zelgy vom Ansbacher Straßenbauamt.

Auf einer Länge von rund 15 mal vier Meter musste also am Ende der Baustelle noch mal eine neuer Straßenbelag aufgebracht werden. Ansonsten lag das Bauamt samt der
ausführenden Baufirmen voll im Plan. Für Anfang Dezember hatte man ein Ende der Sperrung im August vorhergesagt und lag damit ziemlich treffsicher, wie sich nun herausstellte.

Gigantische Umfahrung

Trotzdem war die Baustelle auf gut drei Kilometern zwischen Ellingen und Pleinfeld eine der unangenehmsten der vergangenen Jahre. Zwar war von Süden her kommend stets eine Spur in Niedrigtempo befahrbar, aber die offizielle Umfahrung von Norden her kommend betrug via Gunzenhausen und B 13 rund 50 Kilometer. Die Einheimischen nutzten die schnellen Umgehungsrouten entlang der Zollmühle.

Während der Verkehr nun also wieder ungehindert an Ellingen vorbei in Richtung Nürnberg beziehungsweise Augsburg fließen kann, gehen Restarbeiten an dem Streckenstück noch weiter. "Die Randmarkierungen werden wir wahrscheinlich vollständig erst im Frühjahr machen können. Das erledigen wir dann aber im laufenden Verkehr", so Zelgy.

Außerdem laufen noch Arbeiten, von denen die Autofahrer wenig mitbekommen. An den vier Brückenbauwerken werden letzte Verschalungen und Imprägnierungen vorgenommen. Die Brücken waren die Auslöser der Baustelle. Sie haben rund 40 Jahre auf dem Buckel und mussten nun überholt werden, damit ihr Bestand auf Dauer sichergestellt ist. Dafür wurde die Sperrung notwendig.

Und weil man die Bundesstraße so selten wie möglich sperren will, beschloss man, gleich auch eine neue Straßenschicht aufzubringen. Auch wenn es die alte wohl noch einige Jahre getan hätte. Zumindest an diesem Stück der B 2 darf man also in den kommenden Jahren damit rechnen, dass keine weiteren Baustellen kommen. Freie Fahrt auf der wichtigen Nord-Süd-Achse bedeutet das allerdings nicht. Immerhin stecken mit der Hörnlein-Kreuzung, der Treuchtlinger und der Dietfurter Umgehung gleich drei Großprojekte in der Pipeline. Gegen die wirken die rund 2,6 Millionen Euro, die man in den vergangenen rund vier Monaten zwischen Ellingen und der Abzweigung Ottmarsfeld verbaut hat, fast wie eine Kleinigkeit.

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