Event am Brombachsee gefiel nicht allen

28.7.2020, 16:23 Uhr
Event am Brombachsee gefiel nicht allen

© Foto: Wachter / SDF Security

Anwohner aus den umliegenden Gemeinden riefen bei der Polizei in Weißenburg an und wollten wissen: Wie kann das sein?

Die Polizei konnte beruhigen: Hier ging alles mit rechten Dingen zu. Allmannsdorf war am Wochenende eine Station der Show "Project-Germany", die derzeit durch Nordbayern tourt. Der Zweckverband Brombachsee, das Landratsamt, die Gemeinde Pleinfeld und die Polizei-Inspektion waren in die Planungen mit einbezogen, erklärt Veranstalter Dominik von Falkenhausen von der DFC Event Group. Bereits im Juni habe man ein ausführliche Hygienekonzept vorgelegt. Weil dieses die Infektionsschutz-Voraussetzungen erfüllt, sei auch keine Ausnahmegenehmigung nötig gewesen, bestätigte das Landratsamt auf Anfrage unserer Zeitung.

"Aber es ist ja klar, dass wir vorher die Zeitungen und die Öffentlichkeit nicht informiert haben", sagt der Veranstalter in Hinblick auf die Verwirrung der Anwohner. Man wollte nicht, dass es sich herumspricht. Zaungäste und Schlangen an der (nicht vorhandenen) Abendkasse wollte man unbedingt vermeiden. Die 300 Tickets für das Event am Samstag gab es ausschließlich im Online-Vorverkauf, und am Freitag war für die Abiturienten des Weißenburger Gymnasiums ohnehin eine geschlossene Gesellschaft gebucht.

Während Festivals und Partys derzeit aufgrund des Infektionsschutzes noch komplett ausfallen müssen, nutzt Dominik von Falkenhausen für seine Project Germany Tour einen schlauen Dreh: "Das ist keine Party, das ist eine Show." Die Musik wird auf einer Bühne mit Show-Effekten wie Laser und Pyrotechnik in Szene gesetzt, um 1 Uhr Nachts ist Schluss.

Für die Gäste gibt es feste Parzellen mit einem Drei-Meter-Radius, in denen eine Biertischgarnitur steht. Hier dürfen sich zehn Personen aufhalten – das galt übrigens auch für die Abiturienten am Freitagabend. Ob die zehn Personen dann an den Tischen sitzen oder auf den Bänken tanzen, bleibt ihnen überlassen – nur aufstehen und herumlaufen dürfen die Gäste nicht. "Für die Getränke kommen Bedienungen an die Tische, und wer auf die Toilette ging, musste einen Mundschutz tragen."

Alles sei also streng nach den derzeitigen Regelungen abgelaufen, betont der Veranstalter. Man habe sogar noch mehr getan, als die Auflagen des Weißenburger Landratsamts vorgeschrieben hatten. Etwa, dass man mehr Sicherheitspersonal engagiert habe und dieses auch außerhalb des Veranstaltungsgeländes an den Strand geschickt habe, um spontane Menschenansammlungen aufzulösen. "Wir nehmen das sehr ernst", betont von Falkenhausen.

Er hat daher wenig Verständnis für missverständliche Meldungen über die Veranstaltung, die in den sozialen Netzwerken kursierten. "Das ist eine Frechheit", sagt von Falkenhausen. Er habe sich streng an die Regeln gehalten und sowohl Polizei als auch die Kontrolleure des Gesundheitsamts seien zufrieden mit der Durchführung gewesen.

Bei der Polizei in Weißenburg bestätigt man: Es habe zwar Anrufe wegen Ruhestörung gegeben, aber die Veranstaltung war genehmigt und es habe auch keine Verstöße gegeben.

Anders in Absberg: Dort wurde am Samstagabend auf der Badehalbinsel eine ausgelassene Party gefeiert, teilt die Polizei Gunzenhausen mit. Von den etwa 300 anwesenden Personen waren viele sichtlich alkoholisiert und feierten zu lauter Musik, ohne Mindestabstände beziehungsweise Maskenpflicht einzuhalten. Die Veranstaltung musste deshalb aufgelöst werden, gegen den 33 Jahre alten Veranstalter wird wegen eines Verstoßes nach dem Infektionsschutzgesetz ermittelt.

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