Fiegenstall wird umfassend erneuert

7.8.2010, 06:57 Uhr
Fiegenstall wird umfassend erneuert

© Seibold

Nach einer langen Zeit des Wartens und vieler Besichtigungsfahrten kommt in Fiegenstall, anders als vorgesehen, nun nicht mehr eine einfache, sondern eine umfassende Dorferneuerung. Die Vorbereitungen ziehen sich mittlerweile über 15 Jahre hin, was im Nachhinein gesehen ein Vorteil ist. Da sich seitdem viel verändert hat und weitere Schwerpunkte hinzugekommen sind. Wer hat vor 15 Jahren schon an unerschwingliches Heizöl oder den Durchmarsch erneuerbarer Energien gedacht? Auch war die Bevölkerungsentwicklung noch kaum ein Thema und es gab noch keine Lkw-Maut mit den bekannten Folgen. Mit einer einfachen Dorferneuerung könnten diese Herausforderungen nicht angegangen werden.

Die Einleitung der umfassenden Dorferneuerung in Fiegenstall ist dadurch möglich geworden, dass dem Vorhaben aufgrund der großen Mitwirkungsbereitschaft der Bürger sehr gute Erfolgsaussichten bescheinigt werden. Schon vor Jahren hatte sich eine Gruppe Fiegenstaller in drei Arbeitskreisen nach einem Einführungsseminar an der Schule für Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim mit den Stärken und Schwächen ihres Ortsteils befasst.

Bewohner sollen entscheidend eingebunden werden und mitwirken

Daraus wurden Ziele für die künftige Entwicklung formuliert, welche die Grundlagen für die Durchführung der Dorferneuerung und die neu entstandene Teilnehmergemeinschaft mit ihrem demnächst zu wählenden Vorstand darstellen. Baudirektor Zwicker betonte in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Bedeutung der weiteren Mitwirkungsbereitschaft der Bevölkerung für den Erfolg der Dorferneuerung.

Herausragendes Ziel dieses zweiten Verfahrens der Ländlichen Entwick­lung ist die nachhaltige Verbesserung der Lebens-, Wohn- und Arbeitsverhältnisse. Vorrangig sollen die Randbereiche der Ortsdurchgangsstraße und der Umgriff des Dorfweihers neu gestaltet werden. Auch der Kirchenvorplatz soll umgestaltet werden. Beim Jugendbildungshaus ist die Renovierung des Außenbereichs vorgesehen.

Gesamtinvestitionen von etwa 1,1 Millionen Euro

Die vorläufige Fördersumme für öffentliche und gemeinschaftliche Maßnahmen wurde auf 250 000 Euro festgesetzt. Privatmaßnahmen werden mit 30 Prozent gefördert und liegen außerhalb dieser Fördersumme. Öffentliche Maßnahmen werden mit 50 Prozent bezuschusst. Die Zuwendungen kommen vom Freistaat Bayern, dem Bund und der EU. Insgesamt wird von einer Gesamtinvestitionssumme von 1,1 Millionen Euro ausgegangen.

Der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft wird noch heuer im Herbst gewählt, sodass noch in diesem Jahr erste Planungsschritte angegangen werden können. Angefangen kann jedoch erst werden, wenn der künftige Verlauf der Staatsstraße geklärt ist, und das wird vor Frühjahr 2011 nicht der Fall sein. Begonnen wird mit der Erneuerung des Kanals. Für diese Maßnahme, welche der Dorfsanierung vorausgeht, gibt es keine öffentlichen Zuwendungen. Die Ertüchtigung des Kanals ist notwendig, da die Anlage über 40 Jahre alt und marode ist. Damit ist für die folgende Dorferneuerung Eile geboten, da sie bis 2018 abgeschlossen sein muss. Die Förderung privater Maßnahmen kann ab sofort beim Amt für Ländliche
Entwicklung Mittelfranken beantragt werden.