Fotovoltaik bald auch in der Weißenburger Altstadt

20.1.2020, 16:28 Uhr
Fotovoltaik bald auch in der Weißenburger Altstadt

© Archivfoto: Robert Renner

Die Frage ob solche Anlagen das historische Stadtbild negativ beeinflussen, hat den Weißenburger Stadtrat in der Vergangenheit schon mehrfach beschäftigt. Bislang hatte man Bedenken, weil auch die Denkmalschützer sehr skeptisch waren. Doch der zuständige Gebietsreferent des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Dr. Markus Weis, hat der vorgeschlagenen Änderungssatzung bereits zugestimmt, berichtete Oberbürgermeister Jürgen Schröppel (SPD) im Bauausschuss.

Neben den Fotovoltaikanlagen beinhaltet die überarbeitete Satzung noch weitere Änderungen, die mit dem Tag der Bekanntmachung im Amtsblatt in Kraft treten. So müssen Dachrinnen aus Kupfer- oder Titanzinkblech sein. Beide Materialien und darüber hinaus auch Naturstein sind für Fensterbänke zulässig.

Die waagrechte Teilung von Fenstern ist bei Einzeldenkmälern grundsätzlich mit Außensprossen entsprechend den historischen Vorgaben auszuführen. Soweit dies aus Brandschutzgründen nötig ist, kann die Bauaufsichtsbehörde dem Einbau von Metallfenstern zustimmen. Fü den Fensterstock gilt weiß als Vorgabe, in begründeten Fällen sind allerdings Abweichungen möglich.

Nicht erlaubt sind Eckschaufenster, Eckeingänge, Arkaden und Kragplatten über Ladenfenstern und Ladeneingängen. Und Schaufenster sind im angemessenen Abstand entsprechend der darüber liegenden Fensteraufteilung durch Mauerpfeiler zu unterteilen und müssen eine Brüstung von rund 50 Zentimetern haben. Die Bauaufsichtsbehörde kann auch hier ausnahmsweise einer Unterteilung der Schaufenster aus anderen Materialien zustimmen, heißt es in der geänderten Satzung.

Die Zustimmung des Gesamtstadtrates darf angesichts des klaren Abstimmungsverhältnisses im vorberatenden Ausschuss als sicher angenommen werden. Vor der Abstimmung hatten Vertreter der Fraktionen unisono betont, dass sie angesichts des Klimawandels und der Erzeugung umweltfreundlichen Stroms die Erlaubnis von Fotovoltaikanlagen auch auf Altstadtdächern für sinnvoll halten.

"Das ist längst überfällig", meinte beispielsweise Grünen-Stadträtin Katrin Schramm, und Inge Pfitzinger-Miedel (SPD) sagte: "Auch wir befürworten die Anpassung der Satzung in Zeiten des Klimaschutzes, zudem führt sie auch zu mehr Gleichheit." Eine Aussage, die CSU-Stadtrat Karl Roth schmunzelnd zu folgender Aussage veranlasste: "Damit kein Missverständnis aufkommt – auch wir sind natürlich für Klimaschutz!"

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