Frühstück in der Schule

WEISSENBURG - Weil man sich mit leerem Magen nicht konzentrieren kann, gibt es an der Mittelschule in Weißenburg seit gut einem Jahr das „Schulfrühstück für alle“. Jeden Morgen wird bis zu 50 Kindern ein Frühstücksbuffet präsentiert, das den Vergleich mit manchem Hotel nicht zu scheuen braucht. Ohne das ehrenamtliche Engagement von Eltern und Lehrern und ohne Spenden wäre der für die Schüler kostenlose Start in den Tag nicht möglich.

„Kinder, die Hunger haben, können sich nicht auf den Unterricht konzentrieren.“ Diese Überzeugung war es, die Brigitte Brunner dazu bewegte, das Schulfrühstück ins Leben zu rufen. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Anja Eckerlein-Ruck und Marianne Kemmeter sorgt sie täglich dafür, dass das Frühstücksbuffet in der neuen Mensa der Schule nicht nur appetitlich aussieht, sondern vor allem auch eine gute Grundlage für den Tag bietet. Ohne den Förderverein der Mittelschule, der fleißig Gelder sammelt und teilweise auch mithilft, wäre das gesunde Frühstück nicht möglich: Denn pro Woche werden für das Essen rund 100 Euro ausgegeben.

„Schnittlauchbrote sind der Renner“, weiß Mittelschullehrerin Brunner nach über einem Jahr Buffeterfahrung. Neben Milch, Kaba, Mineralwasser und Säften werden dort Müsli, Cornflakes, Radieschenbrote, Semmeln, Brezen, Wurst, Marmelade, Nutella und manchmal sogar Pancakes oder French Toast angeboten.

In dieser Woche lautet das Motto „Frischkäse“. Mit besonderen Aktionen wollen die Lehrer die Kinder dazu bewegen, auch mal etwas auszuprobieren, was es zu Hause sonst vielleicht nicht gibt. „Es gibt auch Kinder, die ganz gezielt an bestimmten Tagen kommen“, berichtet Anja Eckerlein-Ruck, die jeden Donnerstag Bananenmilch zubereitet und selbst gerne mit den Kindern frühstückt. Durch das gemeinsame Essen am Morgen werde auch der Kontakt zwischen Lehrern und Schülern gestärkt, hat die Lehrerin beobachtet.

Mehr Zeit zu Hause

Tina Sillinger, die an der Mittelschule als Jugendsozialarbeiterin eingesetzt wird, freut eines besonders: „Die Kids gehen gut mit dem Essen um und halten die Mensa auch sauber.“ Kein Wunder, die Schüler gehen schließlich auch gerne zum Schulfrühstück. Wie zum Beispiel der Fünftklässler André aus Heuberg, der mit seinen Freunden am runden Tisch sitzt und noch einen Kaba trinkt: „Dann muss ich schon zu Hause nicht frühstücken“, argumentiert er. Und sein Kamerad Luis aus Burgsalach pflichtet ihm bei. So bleibt den Kindern, die mit dem Bus bereits vor sieben Uhr in Weißenburg ankommen, daheim etwas mehr Zeit.

© Steiner

Um den Schülern ein abwechslungsreiches Frühstück zu bieten, sind die fleißigen Damen bereits um 6.30 Uhr da und rollen das schön angerichtete Buffet, das der Hausmeister noch optimiert hat, in den Saal der Schulmensa. Über weitere fleißige Helfer würde sich das Schulfrühstückteam übrigens sehr freuen: „Sie dürfen gerne auch mal zum probefrühstücken kommen“, verspricht Brigitte Brunner. Und auch neue Sponsoren sind herzlich willkommen.