Für Weißenburgs Stadträte gab es Sektgläser zum Abschied

4.5.2020, 11:56 Uhr
Für Weißenburgs Stadträte gab es Sektgläser zum Abschied

© Foto: Robert Renner

Der alte Stadtrat hatte letztmals getagt, und das Kulturzentrum war dafür gewählt worden, um die in der Corona-Krise notwendigen Abstände zwischen Stadträten, Verwaltungsmitarbeitern und Zuschauern einhalten zu können. Die Distanzen zwischen den einzelnen Akteuren und die Tatsache, dass es keine Handschläge geben durfte, trugen mit dazu bei, dass die Verabschiedung als letzter Punkt des öffentlichen Sitzungsteils wenig persönlich und ansprechend ausgefallen war. Auch das sonst übliche Abschlussessen hatte ausfallen müssen.

Für Weißenburgs Stadträte gab es Sektgläser zum Abschied

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Ausgeschieden sind zum 30. April die Stadträte Bernhard Amend (CSU), Martin Britz, Harald Dösel, Wolfgang Näpfel (alle SPD) und Erkan Dinar (Die Linke). Oberbürgermeister Jürgen Schröppel hatte für alle fünf je ein Holzkiste mit zwei Weißenburger Sektgläsern samt Sekt und eine Dankesurkunde dabei. Damit wurde den ausscheidenden Räten im Namen der Stadt für ihr ehrenamtliches Wirken Dank und Anerkennung ausgesprochen.

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Schröppel dankte Amend, Britz, Dösel, Näpfel und Dinar für die "angenehme und kollegiale Zusammenarbeit". Der OB hofft, dass sie "mit Zufriedenheit" auf ihre Amtszeit zurückblicken können. Der Stadtrat habe in den vergangenen Jahren "im Zusammenwirken doch vieles bewirkt". Hernach stellte Schröppel jedem der ausscheidenden Stadträte eine Tüte mit dem Abschiedsgeschenk auf den Tisch.

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Nicht anwesend zur Verabschiedung war Bernhard Amend. Der 67-Jährige hatte sich kurz zuvor einer Augenoperation unterzogen und deshalb an der Sitzung nicht teilnehmen könne. Der Christsoziale lasse allen schöne Grüße ausrichten und danke für die gute Zusammenarbeit, berichtete der OB.

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Amend, der lange Jahre Direktor der Verwaltung des Bezirks Mittelfranken war, hatte sich 2008 noch als Parteiloser für die CSU um das Amt des Oberbürgermeisters beworben und war Schröppel unterlegen. Später trat der Verwaltungsjurist der CSU bei, er saß für sie zwölf Jahre im Stadtrat und war Mitglied des Hauptausschusses und Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses. Bei der Wahl im März war er auf dem letzten Platz der CSU-Liste angetreten und wurde immerhin auf Platz 14 vorgewählt. Dies reichte aber nicht zum Wiedereinzug in den Stadtrat.

Die kürzeste Amtszeit der nun ausgeschiedenen Stadträte hatte Martin Britz. Der 55-Jährige war im Oktober 2016 für die damals aus gesundheitlichen Gründen ausscheidende Gabi Schlör in das Gremium nachgerückt. Der Geschäftsführer der Lebenshilfe Altmühlfranken war als Stadtrat im Bau- und Umwelt- sowie Schul- und Kulturausschuss tätig.

Bei der SPD hatte man sich bei der jüngsten Stadtratswahl bewusst dafür entschieden, einige amtierende Stadträte weiter hinten auf der Bewerberliste zu platzieren. Britz hatte auf Listenplatz 13 kandidiert und wurde auf Platz zehn gewählt. Daher wird er in dieser Wahlperiode wohl auch kaum als Nachrücker zum Zuge kommen. Die SPD hat ja bekanntlich drei Mandate verloren und hält nur noch fünf Sitze.

Anders sieht es bei Harald Dösel aus. Der 47-Jährige ist aktuell zweiter Nachrücker auf der SPD-Liste. Der Oberstudienrat war auf Platz 15 angetreten und auf Platz 8 gewählt worden. Der Oberstudienrat, der SPD-Kreisvorsitzender ist und sich auch schon für den Landtag beworben hat, bleibt aber Kreisrat. Dem Weißenburger Stadtrat gehörte der Weimersheimer seit 2014 an. Er war Mitglied im Schul- und Kultur- sowie im Hauptausschuss.

Als einziger der amtierenden SPD-Stadträte war Wolfgang Näpfel bei der Wahl im März nicht mehr angetreten. Der Elektrotechniker zog vor sechs Jahren in den Stadtrat ein. Der Holzinger Ortssprecher wirkte im Hauptausschuss mit.

Ebenfalls nach sechs Jahren beendet Erkan Dinar seine Stadtratslaufbahn wieder. Er war 2014 für die Linke in das Gremium gekommen. Damals war er auch als OB-Kandidat angetreten und in den Kreistag gewählt worden. Nachdem der 39-Jährige, der einige Jahre auch dem Landesvorstand seiner Partei angehörte, seinen Wohnsitz von Weißenburg weg verlegt hat, konnte er nun hier auch nicht mehr als Stadtrat kandidieren.

Dinar hatte, wie mehrfach berichtet, in seiner Amtszeit für Schlagzeilen gesorgt, als er 2014 auf der Kirchweih im Rausch einen Polizisten angegriffen und 2017 in zwei Weißenburger Lokalen nach Beleidigungen und Handgreiflichkeiten Hausverbote erhalten hatte.

Der neue Weißenburger Stadtrat tritt übrigens heute um 17 Uhr ebenfalls im Kulturzentrum Karmeliterkirche zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Neu dabei sind Tobias Kamm (CSU), Manuela Mühl-öder (Freie Wähler), Claudia Pößnicker, Gerd Meyer (beide Grüne) und Victor Rother (Die Linke).

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