Günter Kreißl abgewählt

1.12.2011, 08:07 Uhr
Günter Kreißl abgewählt

© Renner

„Ich werde mich dazu nicht äußern“, sagte Gerhard Naß auf Anfrage unserer Zeitung. Kreißl selbst gab sich ahnungslos: „Ich weiß es nicht“, antwortete er auf die Frage nach den Gründen für seine Abwahl. „Die müssen wissen, was sie machen“, kommentierte der Rechtsanwalt. Nach Informationen des Weißenburger Tagblatts hat es Unmut über verschiedene persönliche Forderungen Kreißls gegeben, die die übrigen Fraktionsmitglieder nicht mittragen wollten. Offenbar hat sich der fraktionsinterne Knatsch bereits seit mehreren Monaten zugespitzt und ist nun endgültig eskaliert.

Am morgigen Freitag will nun die SPD-Stadtratsfraktion erneut zusam­menkommen, um über die künftige Führungsriege zu sprechen. Naß woll­te sich im Vorfeld nicht dazu äußern, ob es bereits eine vom Vorstand favorisierte Lösung gibt. Sein Kommentar: „Dazu kann ich nichts sagen.“ Fakt ist, dass er selbst bislang stellvertretender Fraktionsvorsitzender war. Insofern gilt er natürlich als Favorit für diese markante Position in der Weißenburger Stadtpolitik. Günter Kreißl bleibt normales Fraktionsmitglied und ist als solches auch zu der Sitzung morgen eingeladen, bestätigte Gerhard Naß.

„Dem OB einen Gefallen getan“

Nach der Wahl von Jürgen Schröppel zum Oberbürgermeister im Frühjahr 2008 gab Günter Kreißl den Fraktionsvorsitz im Kreistag ab und übernahm stattdessen diesen Posten in der Stadtratsfraktion. Der neue OB brauche einen erfahrenen Kommunalpolitiker an der Spitze der SPD, war damals die Begründung, wie auch Naß heute noch einräumt. Dem Ortsverbandsvorsitzenden zufolge sei aber von Anfang an vorgesehen gewesen, die Vorsitzfrage „zur Halbzeit zu überdenken“. Kreißl kommentiert die Situation von 2008 mit dem Satz: „Ich habe das damals nur getan, um dem Oberbürgermeister einen Gefallen zu tun.“

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