Hans Seibold schnauft in Höttingen nur kurz durch

16.3.2020, 15:03 Uhr
Hans Seibold schnauft in Höttingen nur kurz durch

© Foto: Jan Stephan

"Das war schon ernst zu nehmen", sagte Seibold mit Blick auf die Ambitionen des Gegners. "Du weißt nie, wie das rausgeht, das ist eine Wahl. Man hat schon Pferde kotzen sehen", stellte er fest. Letzteres mag etwas unappetitlich formuliert sein, ist aber vielleicht doch das Motto für die Kommunalwahl 2020, die vor allem im Weißenburger Land doch mit einigen Überraschungen aufwartete.

Seibold jedenfalls konnte gut damit leben, am Ende keine dieser Überraschungen geworden zu sein. 17,1 Prozent entfielen bei der Bürgermeisterwahl auf "Sonstige" und damit zum weit überwiegenden Teil auf Lindner. Dem alten und neuen Bürgermeister war es wichtig, festzustellen, dass keine Gräben in der Gemeinde aufgeworfen worden seien und man weiter gut zusammenarbeiten könne. Grundsätzlich sei es das Recht eines jeden, sich zur Wahl zu stellen. "Es ist halt vielleicht nur ein wenig komisch, wenn man sich dann nicht nominieren lässt", merkte Seibold an. Es dürfe nicht zum Normalfall werden, das kurzentschlossene Kandidaten sich den Wahlkampf und die inhaltliche Auseinandersetzung sparten und die Wähler einfach dazu aufrufen, ihren Namen auf den Zettel zu schreiben.

Neben Höttingen war das auch in der Gemeinde Alesheim geschehen, wo Karl Reutelhuber gegen Amtsinhaber Manfred Schuster inoffiziell angetreten war und immerhin ein rundes Drittel der Stimmen holte. Anders als in Höttingen hatte sich diese "Kandidatur" allerdings aus konkreten inhaltlichen Differenzen in der jüngeren Gemeindepolitik entwickelt.

Für Seibold sei das Wahlergebnis nun der Auftrag für weitere sechs Jahre. Die Arbeit gehe dabei nahtlos weiter, es gebe kein großes Durchschnaufen, sondern ein Abarbeiten weiterer Themen. Dazu zähle zum Beispiel das Baugebiet in Höttingen, wo man sich in Sachen Lärmschutz etwas einfallen lassen müsse. In Sachen Gemeinderat zeigte er sich angetan vom Ergebnis. Man habe einige Leute mit Fachwissen neu hinzubekommen, die der Gemeinde gut helfen könnten. Gerade in einer kleinen Gemeinde mit einer minimalen Verwaltung sei es wichtig, dass man über den Gemeinderat Wissen und Expertise in die Arbeit bekommt.

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