Helmut-Rothemund-Medaille verliehen

Hohe SPD-Ehrung für Peter Krauß

16.9.2021, 15:26 Uhr
Für seinen Einsatz um das Gemeinwohl und die Sozialdemokratie hat die SPD jetzt den ehemaligen Pappenheimer Bürgermeister Peter Krauß mit der Helmut-Rothemund-Medaille geehrt. Überreicht wurde diese von Bezirkstagsvizepräsidentin Christa Naaß und der Ortsvorsitzenden Pia Brunnenmeier (Mitte).

© Rainer Heubeck, NN Für seinen Einsatz um das Gemeinwohl und die Sozialdemokratie hat die SPD jetzt den ehemaligen Pappenheimer Bürgermeister Peter Krauß mit der Helmut-Rothemund-Medaille geehrt. Überreicht wurde diese von Bezirkstagsvizepräsidentin Christa Naaß und der Ortsvorsitzenden Pia Brunnenmeier (Mitte).

Die bayerischen Sozialdemokraten ehren damit Menschen, „die sich leidenschaftlich in der Politik engagiert haben, die geradlinig und glaubwürdig ihren Weg gegangen, ihren Grundsätzen und Überzeugungen auch im Konflikt nach innen treu geblieben sind, wenn es galt, die für das Gemeinwohl und die Bürgerinnen und Bürger besten Lösungen zu finden.“ Überreicht wurde die hohe Auszeichnung bei einer Feierstunde im Pappenheimer Hotel-Gasthof „Zur Sonne“, der zahlreiche Sozialdemokraten aus Pappenheim, ehemalige Bürgermeisterkollegen, Freunde und Familie beiwohnten. Sie alle spendeten Peter Krauß nach der Verleihung stehenden Applaus.

Pappenheims SPD-Ortsvorsitzende Pia Brunnenmeier gratulierte und verwies auf das „lange, intensive und erfolgreiche Wirken“ von Krauß, dessen langjährige Wegbegleiterin und Parteifreundin Christa Naaß seine Verdienste und sein Engagement lobte. Krauß sei nicht nur seit mittlerweile 49 Jahren Mitglied der SPD, sondern habe „durch sein Wirken der Sozialdemokratie im Ort und im Landkreis ein Gesicht gegeben“.

Stellvertreter von drei Landräten

Von 1978 bis 1996 war Peter Krauß SPD-Stadtrat und ab 1984 auch Fraktionsvorsitzender, von 1996 bis 2008 Pappenheimer Bürgermeister, von 1984 bis 2020 Kreisrat und von 2008 bis 2020 weiterer Stellvertreter des Landrates – zunächst von Georg Rosenbauer, dann von Franz Xaver Uhl und schließlich von Gerhard Wägemann. Wägemann und Werner Mößner als Vertreter der Bürgermeistervereinigung waren die einzigen „schwarzen“ Vertreter in der „roten“ Gäste- und Gratulantenschar.

Bezirkstagsvizepräsidentin Christa Naaß umriss in persönlichen Worten das Lebenswerk von Peter Krauß, der als Diplomfinanzwirt in einer finanziell sehr schwierigen zeit das Ruder im Pappenheimer Rathaus übernahm. Damals brach die Gewerbesteuer ein, als die Dynamit Nobel als größtes Unternehmen vor Ort in den Spekulationsstrudel um den Mutterkonzerns MG Technologies gezogen wurde und die Gewinne in Pappenheim mit den Verlusten weltweit verrechnet wurden.

„Ich habe 1996 eine Stadt übernommen, die fast pleite war“, blickte Krauß selbst zurück. Als Pappenheimer Bürgermeister habe er eine solide Finanzpolitik betrieben, betonte Naaß und erinnerte auch an Notmaßnahmen und Sparbeschlüsse. So habe in sechs Jahren fünfmal ein ausgeglichener Haushalt vorgelegt und zwei Millionen Euro Rücklagen gebildet werden können, zitierte sie aus einem damaligen Wahlprospekt.

Peter Krauß sei immer menschlich geblieben, humorvoll, versuche zu vermitteln, habe enormes Durchhaltevermögen, suche immer nach Lösungen, sei einsichtig und fördernd, aber auch fordernd und durchgreifend, wenn es denn nötig gewesen war. „Er ist ein Mann, der sich das Vertrauen seiner Mitbürger redlich verdient hat“, sagte Naaß und erinnerte an die ersten gemeinsamen Wahlkampfauftritte, Fahrten in Partnerschaftsregionen oder Besuche hoher SPD-Politiker wie Franz Maget und Renate Schmidt in Pappenheim.

Sogar einen Präsidententitel hat Krauß

In der Stadt habe sich Krauß nicht nur kommunalpolitisch engagiert, sondern ist seit fast 50 Jahren Mitglied im Tennisclub, hat die Stadtkapelle mitgegründet, hat als Autor das Büchleins „Die Pappenheimer Bettschoner“ geschaffen, ist Mitglied in etlichen Vereinen und auch ein Präsident: „Faschingspräsident im Pappenheimer Seniorenheim“, verriet Christa Naaß zur Erheiterung vieler Gäste. Krauß ist zudem als Reichsquartiermeister bei der Vereinigung „All Niederlandt“ aktiv, aus der zwei Musiker (Andreas Müller und Markus Beck) für die musikalische Begleitung der Feierstunde sorgten.

Nach der Verleihung der Helmut-Rothemund-Medaille, die an den früheren bayerischen SPD-Landesvorsitzenden erinnert und die unter anderem Georg Kronawitter erhalten hat, dankte Krauß seinen Wegbegleitern und vor allem seiner Frau Edeltraud und der Familie. „Ein wenig stolz bin ich schon, wenn ich sehe, dass meine Kinder alle eine soziale Ader haben.“

Allerhand Anekdoten

In seinem Schlusswort ließ Krauß die Gäste ein wenig hineinschnuppern in das oft turbulente, aber auch wieder heitere leben als Kommunalpolitiker und vor allem Bürgermeister. Etwa als bei Verpressungen in der Klosterstraße auch der Kanal mit Beton gefüllt wurde und deshalb die Fäkalien zu den Dachrinnen herausliefen, bei zähen Grundstücksverhandlungen „vorne raus und hinten wieder ins Haus gegangen“ wurde, um mit Ausdauer und Hartnäckigkeit ein Ergebnis zu erzielen oder den schnellen Abriss des ehemaligen Feuerwehrhauses.

In der Zeit als Bürgermeister habe er viele Freunde gefunden, aber auch Neid, Missgunst und Verleumdungen ertragen müssen. Innerhalb der Stadtverwaltung sei er immer um ein „harmonisches Betriebsklima“ bemüht gewesen. Sein bescheidenes Schlusswort: „Letztlich habe ich aber immer nur meinen Job gemacht.“

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