In Weißenburg-Gunzenhausen gibt es aktuell 186 Infizierte

8.4.2020, 12:35 Uhr
In Weißenburg-Gunzenhausen gibt es aktuell 186 Infizierte

© Foto: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

Die Zunahme der Fallzahlen blieb an den vergangenen beiden Tagen mit plus acht und plus drei gering. Dafür verzeichnete man am 2. April eine Zunahme um 23 Infizierte an einem Tag. Wie nun bekannt wurde, gibt es nun ein drittes Todesopfer aus dem Landkreis. Eine 91-Jährige mit Vorerkrankungen war im Krankenhaus Roth gestorben.

Wie fragwürdig die Zahlen sind, zeigt sich allerdings daran, dass es verschiedene gibt. Während beim Landratsamt am Mittag 186 gemeldet waren, verzeichnet das Landesamt für Gesundheit und das Robert-Koch-Institut 166 Corona-Infizierte für Weißenburg-Gunzenhausen. Die beiden Organisationen gaben den Tages-Anstieg einmal mit plus acht und einmal mit plus elf an. Anzunehmen ist zudem, dass auch die Dunkelziffer der Infizierten hoch ist, nachdem immer noch nur in sehr ausgewählten Fällen getestet wird.

Verlässlicher als die Zahl der positiv Getesteten scheint daher ein Blick in die beiden örtlichen Krankenhäuser zu sein. Und hier präsentiert sich die Lage stabil, wie Julia Kamann, die Pressesprecherin des Klinikums Altmühlfranken, auf Nachfrage feststellt. "Momentan verfügt das Klinikum über eine ausreichende Anzahl freier Betten. Das Personal ist da und es gibt viele Freiwillige", heißt es in einem Statement.

Laut Dr. Christian Maune, dem ärztlichen Direktor des Klinikums in Weißenburg, hätten die politischen Maßnahmen der letzten Zeit Wirkung gezeigt. Er geht davon aus, dass man keine hohe, sondern eine "breite Welle" von Corona-Erkrankten mit Behandlungsbedarf haben wird. Also dass es über einen längeren Zeitraum hinweg infizierte Patienten geben werde, die auf der Intensivstation behandelt werden müssen, und Patienten, die auf der Isolierstation genesen. Dass aber beide Gruppen sich in einem bewältigbaren Rahmen halten.

Nichtsdestotrotz habe man sich auch auf einen schlimmeren Verlauf eingestellt und zusätzliche Beatmungsplätze eingerichtet und neue Beatmungsgeräte bestellt. Auch eine Ausweitung der Isolierstation sei möglich und bereits vorbereitet. Nicht zuletzt deswegen, weil man wegen der Absage von medizinisch nicht dringend notwendigen Behandlungen ausreichend Betten in den normalen Abteilungen frei habe, so Pressesprecherin Kamann.

Allerdings gibt es auch Probleme im Klinikum. "Die Versorgung mit Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln ist trotz großer Anstrengung weiterhin knapp", heißt es in der Stellungnahme des Klinikums. Eine beeindruckende Resonanz habe der Aufruf gezeitigt, für das Krankenhaus Mundschutze zu nähen. "Da sind wir jetzt absolut gut besetzt und haben gar kein Material mehr, das wir ausgeben könnten", so Kamann. Weiter Bedarf habe man noch an potenziellem Pflegepersonal, das im Ernstfall einspringen könnte.

Zu einem Problem entwickle sich, dass kaum Pflegeeinrichtungen in der Region in der Lage seien, die 14-tägige Isolierung von genesenen Patienten, die aus dem Krankenhaus entlassen werden könnten, sicherzustellen. Unter anderem, weil es ihnen an den räumlichen Voraussetzungen oder auch der Schutzkleidung für die Mitarbeiter fehle. Für das Klinikum bedeutet dies allerdings, dass man mit einer wachsenden Zahl an Patienten zu tun habe, die auch nach ihrer weitgehenden Erholung noch im Krankenhaus auf normalen Stationen betreut werden müssen. "Hier werden Gespräche über eine mögliche Lösung geführt", stellte Kamann fest.

Die Patienten, die derzeit auf den Intensivstationen behandelt werden, seien stabil beziehungsweise würden sich erholen. Einer der ersten Corona-Patienten des Landkreises konnte vor Kurzem von der Intensivstation auf die normale Isolierstation verlegt werden. Zu beobachten sei allerdings, dass die Genesung Zeit brauche. In den Fällen, in denen beatmet werde, liege die Beatmungsdauer bei "mindestens sieben bis 14 Tagen", so die Erfahrungen des Krankenhauses.

In einer früheren Version lag die Zahl der Infizierten noch bei 171. Sie hat sich in der Zwischenzeit, Stand Mittwochmittag, auf 186 erhöht.

Keine Kommentare