Kampf um Friedensbaum

21.2.2017, 07:00 Uhr
Kampf um Friedensbaum

© Robert Renner

Deren nicht mehr genutzten Gebäude werden derzeit abgebrochen. An ihrer Stelle soll, wie mehrfach berichtet, eine Wohnanlage mit drei Mehrfamilienhäusern mit insgesamt rund 20 Wohnungen samt Tiefgaragen entstehen. Unmittelbar vor dem Wohn- und Geschäftshaus der ehemaligen Gärtnerei aber steht ein angeblich über 100 Jahre alter Ginkgo. Viele Weißenburger befürchten, dass er bei den anstehenden Abbruch- oder anschließenden Neubauarbeiten Schaden nehmen oder beseitigt werden könnte.

Daher wird eifrig über den Baum dis­kutiert. Auch bei einem kurzen Fototermin vor Ort sprechen Passanten von einer „Besonderheit in Weißenburg“, die unbedingt erhalten werden müsse. Und in der Tat ist der Ginkgo unmittelbar an der Niederhofener Straße ein schmuckes Exemplar.
Am Bauzaun davor hat jemand ein Blatt Papier festgeklammert, das auf  den Ginkgo als Friedenssymbol hinweist. Atombomben hätten den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki Tod, Elend und Verwüstung
gebracht. „Doch auch nach dieser Katastrophe keimte Hoffnung. Sie symbolisierte sich in einem völlig verkohlten Ginkgobaum, der nach der fürchterlichen Explosion inmitten eines Trümmerfeldes wieder neue Triebe bildete“, heißt es darauf.

Der Ginkgo ist eine in China heimische, heute weltweit angepflanzte Baumart. „Er wurde von holländischen Seefahrern aus Japan nach Europa gebracht und wird hier seit etwa 1730 als Zierbaum gepflanzt“, weiß das Internetlexikon Wikipedia. Das deutsche „Kuratorium Baum des Jahres“ hat den Ginkgo zum Mahnmal für Umweltschutz und Frieden und zum Baum des Jahrtausends erklärt. Ginkgos können 1000 Jahre und älter werden und Wuchshöhen von bis zu 40 Metern erreichen.

In Weißenburg gibt es nur wenige Bäume dieser Art. Nicht nur deshalb hoffen viele, dass auf den Baum an der Niederhofener Straße während der Abriss- und Neubauarbeiten Rück­sicht genommen und er erhalten
wird.

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