Winterpause im Fußball

Kein Advents-Kick unter 2Gplus im Kreis Neumarkt/Jura

28.11.2021, 16:53 Uhr
Heißes Duell um die Meisterschaft: Der SV Alesheim (rechts Janik Reutelhuber) und der SC Stirn (links Rico Di Muro) gehen in der A-Klasse West mit nur einem Punkt Unterschied in die Winterpause. Auch in den anderen Ligen herrscht noch viel Spannung. 

© Uwe Mühling, WT Heißes Duell um die Meisterschaft: Der SV Alesheim (rechts Janik Reutelhuber) und der SC Stirn (links Rico Di Muro) gehen in der A-Klasse West mit nur einem Punkt Unterschied in die Winterpause. Auch in den anderen Ligen herrscht noch viel Spannung. 

Knackpunkt war für den BFV die am 24. November eingeführte 2Gplus-Regelung für Sportveranstaltungen. „Das ist den Vereinen nicht zuzumuten“, findet Fußball-Kreisspielleiter Markus Hutflesz mit Blick auf die Tatsache, dass Spieler und Zuschauer neben dem Status geimpft und genesen zusätzlich noch einen gültigen negativen Corona-Test benötigen – von der schwierigen Kontrolle einmal ganz abgesehen.

Hutflesz unterstützt die Entscheidung des Verbandes und hatte zuvor mit seinem Team in der Kreisspielleitung selbst an eine vorzeitige Winterpause gedacht. Im Gebiet Neumarkt/Jura wäre am 27./28. November der letzte komplette Spieltag des Jahres angestanden. Am 4./5. Dezember waren noch Nachholspiele geplant. „Den einen Spieltag können wir verkraften“, findet Hutflesz. Und wer weiß: Vielleicht wären angesichts der Wetterprognosen für das erste Adventswochenende ohnehin viele Begegnungen ausgefallen.

"Die Sache mit den schiefen Tabellen"

Der Fußballchef des Kreises ist auf jeden Fall froh, dass zum jetzigen Zeitpunkt quer durch die Ligen und Klassen schon deutlich mehr als die Hälfte der Spiele absolviert sind. Zuletzt war man vonseiten der Kreisspielleitung recht großzügig, wenn es um Spielverlegungen aufgrund von Corona-Fällen ging. Dadurch sind zwar einige „schiefe Tabellen“ entstanden, doch Hutflesz und sein Team gehen davon aus, dass sich das im kommenden Frühjahr wieder geradebiegen lässt.

Fußball-Kreisspielleiter Markus Hutflesz.

Fußball-Kreisspielleiter Markus Hutflesz. © Uwe Mühling, WT

„Wir hoffen, dass es Ende März/Anfang April wieder weitergeht und wir die Saison wie geplant zu Ende bringen können“, sagt Markus Hutflesz. Gleichzeitig äußert er große Bedenken, falls es erneut eine lange Zwangspause wie in der ersten Jahreshälfte 2021 geben sollte. „Dann gehen noch mehr Vereine am Krückstock und verlieren gerade die jungen Leute.“

Skepsis in Sachen Hallenfußball

Jetzt ist erst einmal Winterpause angesagt. Dazu gehört in normalen Zeiten der Hallenfußball, doch in diesem Punkt ist Markus Hutflesz „skeptisch“. Es sei zwar wie draußen, dass ein Teil (weiter-)spielen möchte und ein anderer nicht. Dennoch kann sich der Kreisspielleiter derzeit keine Hallenturniere in bekannter Form vorstellen, noch dazu unter der vorgeschriebenen 2Gplus-Regelung. In diesem Punkt wollen Hutflesz und Co die zeitnahe Entscheidung der Verbandsspitze abwarten.

Letztlich erachtet es die Kreisspielleitung als positiv, dass zum zumindest in der zweiten Jahreshälfte 2021 der Spielbetrieb ohne größere Auflagen möglich war. Und dabei gab es Gewinner und Verlierer. Unternimmt man einen kleinen Streifzug durch die Klassen, dann kann man in der Landesliga Nordost den TSV 1860 Weißenburg zu den absoluten Gewinnern zählen. Der Aufsteiger hat den vorzeitigen Klassenerhalt und die Qualifikation zur Meister-/Aufstiegsrunde geschafft.

In der Kreisliga West kann der SV Wettelsheim als Spitzenreiter überwintern, auch wenn dem Topfavoriten der Tabellenzweite TV Büchenbach mit nur zwei Punkten Rückstand im Nacken sitzt. Wettelsheim hätte am 27. November noch gegen die SG Ramsberg/St. Veit gespielt, die als Drittletzter in Abstiegsgefahr schwebt. Die Abstiegsplätze im Jura-Oberhaus nehmen der SSV Oberhochstatt und der SV Penzendorf ein.

Die SG Pfofeld/Theilenhofen ist in der Kreisklasse West mit einem komfortablen Neun-Punkte-Polster in die Winterpause gegangen, allerdings hat der Verfolger SC Polsingen bislang zwei Spiele weniger ausgetragen. Die Eintracht Kattenhochstatt und die DJK Dollnstein finden sich in der KK-West in den kommenden Monaten auf den beiden Abstiegsplätzen.

Viel Spannung in den A-Klassen

In den heimischen A-Klassen herrscht vorne ordentlich Spannung. In der A-West zum Beispiel liegt der SV Alesheim als Tabellenführer nur einen Zähler vor dem SC Stirn.

In der A-Mitte überwintern die benachbarten Jura-Spielgemeinschaften ganz oben: Nennslingen/Bergen führt mit 29 Punkten, hat aber zwei Spiele mehr absolviert als Raitenbuch/Burgsalach (25). Am Sonntag, 28. November, hätten sich beide Teams zum Topspiel getroffen . . .

In der A-Süd hat die TSG Pappenheim am letzten Spieltag des Jahres den Sprung auf Platz eins geschafft – perfektes Timing! Möglich wurde das durch einen 4:3-Sieg beim VfL Treuchtlingen bei gleichzeitiger 1:2-Niederlage des bisherigen Spitzenreiters ESV Treuchtlingen beim SV Marienstein II. In dieser Gruppe stehen die SG Langenaltheim/Solnhofen und der SV Möhren ganz hinten, Gleiches gilt für die SG Ramsberg/St. Veit II in der A-West.

Und so ist es wie auch in „normalen“ Winterzeiten: Die einen schauen sich die Tabelle sehr gerne an, die anderen lenken den Blick lieber auf andere Dinge. Auf den Advent zum Beispiel, der ohne Kick auskommen muss. Aber aktuell gibt es sicher deutlich Wichtigeres.

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