Kritisches zu Olympia

24.11.2010, 08:26 Uhr
Kritisches zu Olympia

Wie im letzten Jahr hat die DAV-Sektion Weißenburg zu ihrem Edelweißabend 2010 ins Gemeindehaus St. Andreas eingeladen, und Vorsitzender Martin Wolf durfte zahlreiche Mitglieder und Gäste begrüßen. Unter Hinweis auf die nachfolgenden Bilderschauen verzichtete er auf einen Jahresrückblick in Worten und nahm die Aufstellung eines neuen vergoldeten Kreuzes auf der Zugspitze zum Anlass, die Geschichte und Entstehung des Gipfelkreuzes zu umreisen.

Diese Kreuze dienten den Kreuz­fahrern zur Wegweisung, den Seefahrern zur Orientierung, aber auch als Zeichen der Inbesitznahme. Stellt das Gipfelkreuz ein starkes christliches Symbol dar, so fragte Wolf, was man von den neuen Symbolen halten soll, welche die Touristiker in letzter Zeit auf verschiedenen Bergen aufgestellt haben. Er nannte hierunter die Aussichtsplattform Alpspix auf der Alpspitze oder die Aussichtsröhre an der Karwendelseilbahn, „welche als Nervenkitzelelement zur Anziehung von Turnschuhtouristen in den Berg be­toniert wurden“.

Kritisch sieht er auch die Bewerbung der Stadt München zusammen mit Garmisch-Partenkirchen und Schönau am Königssee für die Winter-olympiade 2018. Der Deutsche Alpenverein (DAV) wirkt hierbei als Mitglied in der Bewerbergesellschaft mit, während andere Naturschutzverbände als Berater oder Unterstützer ausgeschieden sind.  Wolf zählte die vielen Kernpunkte auf, welche aus Sicht des Naturschutzes, des Klimawandels, der Verkehrsbelastung und des finanziellen Risikos gegen eine solche Bewerbung sprechen und forderte als Konsequenz den Austritt des DAV aus der Bewerber­gesellschaft.

Dem Megaevent Olympiade setzte er am Schluss seiner Rede treffend entgegen: „Die Welt wartet mit ihren Wundern auf uns, wir müssen sie nur wieder neu entdecken und die Schöpfung bewahren.“
Zusammen mit zweitem Vorsitzenden Günter Fleckenstein nahm Martin Wolf die Ehrungen langjähriger Mitglieder vor. Für 25-jährige Vereinszugehörigkeit wurden Margit und Hans Heerde, Alexander Hühnerkopf, Eli­sabeth und Tanja Kaufmann, Brigitte Loy, Uwe Mummert, Inge Pfitzinger-Miedel, Sascha Preu und Reinhard Schellhaase ausgezeichnet.

Auf 40 Mitgliedsjahre blicken Wolfgang Bartke, Fritz Beck, Christian Dahl, Monika und Friedrich Eigler, Adolf Horlebein, Horst Kleinwächter, Rudolf Köbler, Käthe Näpfel, Marianne Nill, Klaus Pai, Georg Pirner, Ernst Stolze und Manfred Zeiler ­zurück. Helmut Hühnerkopf, Dieter Platzer, Renate Pöferlein, Günter Schattner, Manfred Sukopp, Ingrid Trübenbach, Dr. Jürgen Tuchel und Inge Weiler wurden für ihre 50-jährige Mitgliedschaft geehrt, und sogar 70 Jahre gehören Martin Lindenberger und Walter Pflaum der DAV-Sektion Weißenburg an.
Mit Martin Lindenberger wurde ein über die Sektion hinaus bekannter Globetrotter geehrt, der es sich nicht nehmen ließ, die Alpenvereinler mit einer Auswahl aus seinen unzähligen Dias auf eine Reise auf die schönsten und interessantesten Berggipfel der Welt zu führen. Etwas flotter gestaltete die Jugend wieder ihren Saisonrückblick. Unterlegt von meist fetziger, aber auch ruhigerer Musik brachte sie eine Rückschau auf ihre Unter­nehmungen – wie Skifahren, Bootstour, Klettersteig, Sächsische Schweiz und Geocaching.

Ein trefflich vorgetragener Sketch von Eva Christmann erinnerte viele
an ihre erste Bergtour. Überredet von den Freunden, heißt es früh am Morgen aufstehen. Beim Aufstieg fließt  der Schweiß in Strömen, und Durst und Hunger sind groß, aber der Gatte mit dem Rucksack läuft weit voraus. Zu allem Unglück hat dann die Berghütte noch Ruhetag. Doch rundum war es ein tolles Erlebnis, das unbedingt wiederholt werden sollte.

Solche Erlebnisse zeigte Günter Fle­ckenstein als Rückblick auf die Fahrten der Touren- und Wandergruppe. Diese führten auf den Pendling, zum Kufsteiner und Hindelanger Klettersteig und auf die Rötspitze im Ahrntal. Verschneite Gipfel, herrliche Panoramen, aber auch die Flora am Wegesrand oder in Felsspalten machten den Alpenvereinlern schon wieder Lust auf die für das Jahr 2011 geplanten Touren, zu denen Vorsitzender Martin Wolf in seinem Schlusswort einlud.