Kultursommer mit vielen Spekulationen

17.2.2021, 06:20 Uhr
Kultursommer mit vielen Spekulationen

© Foto: Rainer Heubeck

Das trifft auch Weißenburg, denn dort sollte die Band mit ihrem Konzert am 3. Juli einer der Höhepunkte der Bergwaldtheatersaison sein. Daraus wird nun nichts. Das Konzert im Bergwaldtheater ist ersatzlos gestrichen, obwohl bereits rund 650 Karten verkauft waren, wie Kulturamtsleiterin Andrea Persch feststellt.

Ob es die letzte Nachricht dieser Art war, kann derzeit keiner sagen. Das Konzert von Liedermacher Konstantin Wecker am 6. Juni trägt ebenfalls noch ein Fragezeichen mit sich herum. Im März gibt es einen Gesprächstermin mit der Agentur, um auszuloten, unter welchen Bedingungen die Umsetzung möglich ist, so Persch. Trotz der unübersichtlichen Lage bleibt sie optimistisch: "Ich bin total zuversichtlich, dass wir das Bergwaldtheater machen können. Klar, unter welchen Bedingungen, das wird man sehen."

Dass es keine normale Saison werden wird, darin sind sich alle einig. Man geht nicht nur im Kulturamt davon aus, dass Abstandsregeln auch im Sommer gelten werden. Das bedeutet für das Bergwaldtheater konkret, dass in der Naturbühne nur jede zweite Reihe bestuhlt sein wird. Außerdem muss – je nach geltenden Vorschriften – auch innerhalb der Reihen noch Abstand zwischen den Gruppen gehalten werden.

Vieles ist Spekulation

Die Kapazität des Theaters dürfte damit unter 500 Plätze sinken, was wohl nicht sonderlich problematisch wäre, weil die maximale Zahl von Besuchern pro Veranstaltungen vom Gesetzgeber ohnehin reglementiert sein dürfte. Und die Marke von 500 Zuschauern gilt als eine der möglichen Regelungen in diesem Bereich.

Im Moment ist das allerdings nur Spekulation. Deshalb will man im Kulturamt die Lage auch noch etwas beobachten, um klarer zu sehen, unter welchen Bedingungen Open-Air-Veranstaltungen im Sommer möglich sein könnten. Persch: "Wir sind so weit vorbereitet, jetzt müssten wir wissen, wie wir wieder in den Verkauf gehen können." Sicher scheint, dass bereits gekaufte Karten für Veranstaltungen umgetauscht werden müssen, weil die Platzzuweisungen nicht mehr passen. Das Kulturamt wird die Öffentlichkeit informieren, sobald Details feststehen.

Unklar ist derzeit auch, wie es mit dem Heimspiel Festival weitergeht, das am 29. Mai die Saison eröffnen sollte. Das Veranstalter-Team hatte zuletzt betont, dass man an einem alternativen Konzept arbeite. "Wie genau ein Festival unter den Bedingungen der Pandemie möglich ist, lässt sich derzeit nicht abschätzen", heißt es auf der Homepage. "Deswegen arbeiten wir parallel an verschiedenen Konzepten. Derzeit sind wir guten Mutes, eine tragfähige Lösung zu finden."

Theaterszene will spielen

Weiter festhalten an ihren Veranstaltungen will auch die Weißenburger Theaterszene. Thomas Hausner und Brigitte Brunner hatten im Weißenburger Tagblatt zuletzt bekräftigt, dass man weiterhin an die Umsetzung glaube. Die Luna Bühne und die Weißenburger Bühne sollen in dieser Saison insgesamt vier Theaterstücke mit acht Vorstellungen ins Bergwaldtheater bringen.

Für Indoor-Kultur sieht es in der ersten Jahreshälfte dagegen eher schlecht aus. Das Irish Heartbeat-Festival, das für Ende März im Kulturzentrum angesetzt war, wurde jetzt abgesagt, wie Andrea Persch feststellt. Tanznachmittage gebe es zudem frühestens wieder in der zweiten Jahreshälfte, und ob das Konzert mit Gunther Emmerlich Ende Mai stattfinde, werde man auch erst sehen müssen.

Ausstellungen sollten möglich sein

Eine andere Einschätzung hat sie zur Weißenburger Kunst-Schranne und den dort seit Jahren im Frühjahr und Sommer stattfindenden Ausstellungen. "Wir haben einige Ausstellungen im Kalender stehen, und das sollte gehen", glaubt Persch. Auch, weil für Museen und Ausstellungen explizit bereits Perspektiven der Öffnung genannt wurden. Zudem könne man in der Schranne den Zugang gut regeln und habe beim Weißenburger Kunstpreis bereits bewiesen, dass man unter strengen Hygieneregeln eine Ausstellung durchführen könne.

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