Langenaltheim: Alfred Maderer will eine dritte Amtszeit

22.2.2020, 12:03 Uhr
Langenaltheim: Alfred Maderer will eine dritte Amtszeit

© Foto: Büro Auernhammer

Zur Kommunalwahl am 15. März werden die Wählerinnen und Wähler in Langenaltheim, Büttelbronn und Rehlingen etwas größere Wahlzettel vor sich haben. Insgesamt 61 Frauen und Männer haben die Freien Wähler, die CSU, Parteilose Wählergemeinschaft und die SPD nominiert für einen der 14 Sitze im Langenaltheimer Gemeinderat.

Bei der Wahl des Bürgermeisters, der die 15. Stimme im Gemeinderat hat, gibt es heuer sogar einen gedruckten Namen auf dem Wahlzettel. Alfred Maderer (FW), der seit 2008 Chef im Rathaus ist, kandidiert für eine dritte Amtszeit – wie schon 2014 ist er der einzige Bewerber. Bei der Wahl vor sechs Jahren stand sein Name allerdings nicht auf dem Zettel – wegen eines simplen Formfehlers bei der Nominierung. Über 80 Prozent der Bürger wählten ihn aber dennoch, indem sie brav den Namen auf dem Wahlzettel notierten. Angesichts der schlechten formalen Voraussetzung war das ein überzeugendes Ergebnis, das den heute 53-jährigen Forstwirt, Chorleiter und Musiklehrer doch mit einer gewissen Genugtuung erfüllte, waren die sechs Jahre zuvor im Gemeinderat nicht immer harmonisch gewesen.

In der zweiten Amtsperiode hatte der Freie Wähler Alfred Maderer zwar weiterhin keine Mehrheit im Ratsgremium, doch herrschte eine deutlich kollegialere Atmosphäre und es wurde konstruktiv für die Gemeinde Langenaltheim gearbeitet. Eine bittere Niederlage musste Maderer dennoch einstecken – per Bürgerentscheid wurde eine geplante große Photovoltaikanlage im Süden des Ortes Richtung Wittesheim abgelehnt – vor allem die CSU hatte sich gegen das Projekt positioniert.

Ökologische Ausrichtung

Maderer hätte die PV-Anlage gerne auf Gemeindegebiet gehabt – nicht zuletzt wegen der Steuereinnahmen und der Entwicklung der Kommune hin zu einer Gemeinde mit ökologischer Ausrichtung. Schließlich gibt es vor Ort vier Windräder sowie Biogasanlagen nebst Nahwärme-Netzen in allen drei Ortsteilen.

Ansonsten spielte die Parteipolitik im Gemeinderat so gut wie keine Rolle – die sieben Freien Wähler (inklusive Maderer), fünf CSU-Räte und drei der SPD waren nicht immer einer Meinung, zogen aber letztlich für die Gemeinde an einem Strang. "Wir haben im Gemeinderat sehr gut zusammengearbeitet", blickt Maderer auf die vergangenen sechs Jahre zurück. Realisiert oder angeschoben wurden Baugebiete, der Breitbandausbau, die Digitalisierung der Grundschule.

Langenaltheim: Alfred Maderer will eine dritte Amtszeit

© Foto: WT-Archiv

Künftige Aufgaben sind die Sanierung der Mehrzweckhalle und des Rathauses sowie der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses und Bauhofhallen in Langenaltheim – alles dicke Brocken für eine Gemeinde, die nicht auf stark sprudelnde Steuereinnahmen bauen kann. Vor allem bei der Mehrzweckhalle, die wieder etwas auf Vordermann gebracht und mit einer neuen brandsicheren Decke versehen werden sollte, gibt es zwar eine hohe Förderung, aber fast "täglich neue Hiobsbotschaften".

So müssen Maderer zufolge auch die Leitungen überprüft werden, kürzlich wurde die Raumluft auf Schadstoffe überprüft. Nebenbei steigen die Kosten, weshalb im Gemeinderat schon auch über einen Abriss des 35 Jahre alten Gebäudes gesprochen worden sei, so der Bürgermeister. Nicht zuletzt wegen der anstehenden Sanierungen und Neubauten werden die Finanzen auch in den kommenden sechs Jahren im Gemeinderat ein sehr gewichtiges Thema bleiben. "Wir müssen zusehen, dass wir das erhalten, was da ist", ist sich Maderer mit den Gemeinderäten einig.

In allen drei Fraktionen beendet jeweils ein Gemeinderatsmitglied seine kommunalpolitische Karriere und tritt nicht wieder an. Elf der bisherigen Gemeinderäte stehen wieder auf den jeweiligen Listen. Deren größte stellen bei der Kommunalwahl die Freien Wähler, die bei 28 möglichen Bewerbern 27 Frauen und Männer nominierten. "Es war schwer, Kandidaten zu finden", bekundet Bürgermeisterkandidat Alfred Maderer, der doppelt auf der Liste steht , um keinen der Plätze zu "verschenken". Die FW-Gemeinderätin Sabine Haller tritt heuer nicht mehr an.

Die Langenaltheimer CSU und die parteilose Wählergemeinschaft, die aktuell fünf Gemeinderats-Mitglieder stellen, haben 22 Frauen und Männer auf dem Wahlvorschlag stehen, hier zieht sich Susanna Rathsam aus der Kommunalpolitik zurück. Sie ist nur noch Ersatzkandidatin – zusammen mit Michael Winkler.

Bei der SPD wird der dritte Bürgermeister Georg Emmerling aus persönlichen Gründen nicht mehr antreten. Die beiden anderen Gemeinderäte Joachim Lottner und Simon Mößner kandidieren erneut und stehen ganz vorne auf der Liste. Unter den zwölf Kandidaten findet sich – anders als bei FW und CSU – jedoch keine Frau, was der SPD-Ortsvorsitzende Georg Emmerling sehr bedauert.

Er, wie auch die Vorsitzenden der beiden anderen Parteien, Friedrich Albrecht (CSU) und Werner Opitsch (FW), hoffen natürlich, den einen oder anderen Sitz im Gemeinderat zusätzlich zu erobern. Mit 61 Bewerbern zwischen 20 und 66 Jahren haben die Wähler in der 2200 Einwohner zählenden südlichsten Gemeinde im Landkreis jedenfalls eine überaus große Auswahl.

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