Mischelbacher Brand: Kein Hinweis auf Zusammenhang mit früheren Bränden

9.11.2015, 13:00 Uhr
Mischelbacher Brand: Kein Hinweis auf Zusammenhang mit früheren Bränden

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„Wenn in Mischelbach die Si­renen losgehen, dann geht einem immer die Düse“, kommentierte eine Mischelbacherin die Ereignisse. Seit 1983 hat es in dem 400-Seelen-Dorf 27 Brandstiftungen gegeben, jetzt sind es 28. Zwischenzeitlich konnte eine junge Frau verurteilt werden, die für drei der Brände verantwortlich war. Der große Unbekannte allerdings ist noch immer auf freiem Fuß. Ein Kommissar der Kriminalpolizei vermutete bereits vor Jahren, dass es sich um einen Einheimischen handeln müsse – wegen der genauen Ortskenntnis, die manche der Taten erkennen ließen.

Der aktuelle Fall scheint nach derzeitigem Stand allerdings nichts mit der Brandserie zu tun zu haben. „Wir haben keinerlei Anhaltspunkte, dass es da irgendeinen Zusammenhang geben könnte“, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken. Und auch im Dorf selbst scheint man recht eindeutig dieser Meinung zu sein, dass das ei­ne nichts mit dem anderen zu tun hat. „Ich wäre da gar nicht erst auf die Idee gekommen“, stellte Ortssprecherin Hannelore Wechsler ge­genüber unserer Zeitung fest.

Verdächtiger war betrunken

Das Feuer brach in einer Sozialwohnung im ehemaligen Schulhaus in Mischelbach aus, das im Besitz der Gemeinde Pleinfeld ist und auch noch einem kleinen Saal für die Dorfgemeinschaft Raum bietet. Der Mitbewohner des 58-Jährigen hatte Brandgeruch in der Wohnung festgestellt und daraufhin die Zimmertür geöffnet. Dort entdeckte er ein offenbar vorsätzlich gelegtes Feuer, das er noch vor Eintreffen der Feuerwehren aus Mischelbach und Pleinfeld löschen konnte. Dabei verletzte sich der Mann an der Hand.

Der Polizei gelang es, nur wenig später den mutmaßlichen Brandstifter in unmittelbarer Nähe des Anwesens festzunehmen. Die Beamten ließen bei dem offensichtlich alkoholisierten Mann auf richter­liche Anordnung eine ärztliche Blutentnahme durchführen, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei.

Inzwischen wurde der Mann dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der einer Untersuchungshaft zustimmte. Die Kriminalpolizei Ansbach ermittelt zu den genauen Hintergründen der Tat.
 

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