Neues Parkkonzept für Weißenburg

23.3.2021, 06:04 Uhr
Neues Parkkonzept für Weißenburg

© Foto: Robert Renner

Zumal das Bewirtschaftungskonzept mit ein paar Regelungen bricht, die seit Jahrzehnten in Weißenburg Bestand haben. Das beginnt damit, dass auf allen künftig bewirtschafteten Parkflächen eine Höchstparkdauer von drei Stunden eingeführt wird. In bestimmten Bereichen kann diese freilich – wie bisher auch schon – kürzer ausfallen.

Im Parkhaus an der Dörfler-Villa, einem der wenigen für die Nutzer kostenfreien Parkhäuser in Bayern, soll künftig bei einer Parkzeit von über drei Stunden auf 244 der 255 Stellplätze eine Tagespauschale von zwei Euro zu bezahlen sein. Ferner wird es sechs Stellflächen mit zeitlicher Begrenzung, zwei Behindertenparkplätze, einen Ladeplatz für E-
Auto sowie zwei Eltern+Kind-Parkplätze geben.

Die zwei Euro pro Tag erscheinen auf den ersten Blick wenig, wirken sich aber besonders auf Mitarbeiter von Betrieben in der Altstadt aus, die bisher oft den ganzen Tag über ihre Fahrzeuge dort parken. Sie aber will man künftig dort nicht mehr haben. Das Parkhaus soll vor allem Altstadtbesuchern zur Verfügung stehen.

Wallgraben wird kostenpflichtig

Ähnliches gilt für die 64 Parkplätze im Wallgraben. Jene dort und die 44 am Plerrer werden künftig wie die Stellplätze in der Altstadt behandelt, sprich die Höchstparkdauer wird während der allgemeinen Geschäftszeiten auf 100 Minuten begrenzt, die Nutzung wird gebührenpflichtig und kostet zehn Cent pro zehn Minuten. Parkscheinautomaten werden aufgestellt.

Kostenlos, aber mit einer Höchstparkdauer von drei Stunden sollen die Stellplätze in der Niederhofener, der Eichstätter Straße und am geplanten Parkplatz auf dem Gasslabauer-Gelände (59 Stellplätze) zur Verfügung stehen. Gleiches gilt für die Plätze an der Sporthalle, wenngleich dort vor allem Mitarbeiter von Altstadtbetrieben mit entsprechenden Ausweisen parken sollen. Ansonsten gilt auch dort eine Höchstparkdauer von drei Stunden. Die Nutzung soll kostenfrei sein.

Sollten die 27 Stellplätze an der Sporthalle für Mitarbeiter von Innenstadtbetrieben nicht ausreichen, können zusätzlich entsprechende Zufahrtstickets für den Parkplatz am Seeweiher (180 Stellplätze) ausgegeben werden, denn dieser wird gänzlich anders bewirtschaftet.

Schranke am Seeweiher-Parkplatz

Er soll nur noch eine Ein- und Ausfahrt mit Schranke erhalten. Wer ihn nutzen will, löst beim Einfahren ein Ticket. Parkt der Autofahrer nicht länger als drei Stunden, kann er wieder kostenlos ausfahren, parkt er länger, muss er – wie im Parkhaus – eine Tagespauschale von zwei Euro an einem Kassenautomaten bezahlen, ansonsten bleibt die Schranke unten.

Die ständige Überfüllung des Seeweiherparkplatzes, zumindest in Vor-Corona-Zeiten, war der Auslöser für die Diskussion um die Parkräume in Weißenburg. Die SPD-Stadtratsfraktion hatte im Sommer vergangenen Jahres den Antrag gestellt, die Nutzungsbedingungen des Parkplatzes An der Hagenau zu ändern.

Er wird gerne von Schülern und Lehrkräften der umliegenden Schulen genutzt und steht so Mitarbeitern aus der Altstadt, aber vor allem auch Besuchern der Innenstadt nur eingeschränkt zur Verfügung. Für die Schüler und Lehrer wird der Seeweiher-Parkplatz "aufgrund der Gebührenpflicht ab drei Stunden unattraktiv, sodass diese auf den Kirchweihplatz ausweichen dürften", heißt es im Bewirtschaftungskonzept.

Dauerparker auf den Kirchweihplatz

Wie es überhaupt ein erklärtes Ziel ist, Dauerparker auf den fast das ganze Jahr über freien Kirchweihplatz zu lenken. "Insgesamt 40 Pkw-Stellplätze werden dort von der Stadtwerke Weißenburg GmbH als Wohnmobilstellplätze bewirtschaftet, sodass am Kirchweihplatz selbst neben den Busparkplätzen noch rund 350 Pkw-Stellplätze zur Verfügung stehen", erläutert das Konzept.

Der an den Kirchweihplatz angrenzende Parkplatz an der Wiesenstraße bietet ebenfalls kostenlos und zeitlich unbegrenzt "Parkmöglichkeiten für weiterer 175 Pkws". Die Altstadt sei vom Kirchweihplatz "über den Verbindungsweg entlang des Limesbades und der Ortsstraße Am Krautgarten in wenigen Minuten fußläufig zu erreichen.

Unverändert bleiben sollen die Regelungen für die Parkplätze am Martin-Luther-Platz (23 Parkplätze, unter anderem vor der Postfiliale), wo eine 30-Minuten-Höchstparkdauer gilt, am Progymnasium (26 Parkplätze) und auch in der Bismarckanlage (27 Parkplätze), wo unbegrenzt und gebührenfrei geparkt werden kann.

Mehrheit für das Konzept

Ob das Konzept der Verwaltung eins zu eins umgesetzt wird, werden die folgenden Diskussionen zeigen. Im Hauptausschuss des Stadtrats, wo es jetzt vorgestellt wurde, sorgte es schon für reichlich Gesprächsstoff. Es fand sich dafür aber eine Mehrheit aus CSU, SPD und Grünen. Die Freien Wähler und Linken-Stadtrat Victor Rother stimmten dagegen.

Auch in der Stadtratssitzung am Donnerstag, 25. März, ab 17 Uhr im Wildbadsaal, in der es beschlossen werden soll, wird sicher nochmals intensiv diskutiert. 

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