Niklas Reutelhuber wechselt zurück

22.7.2020, 06:15 Uhr
Niklas Reutelhuber wechselt zurück

© Foto: Norbert Dengler

Ausschlaggebend für die Rückkehr nach Ansbach waren die wenigen Einsatzminuten. Denn Reutelhuber war nur in neun von 23 möglichen Punktspielen in der Regionalliga Bayern eingesetzt worden. Und auch hier wurde er entweder ein- oder ausgewechselt. Nur gegen den TSV 1860 Rosenheim durfte er einmal über die volle Distanz ran. Ein unvergessener Höhepunkt bleibt das DFB-Pokalspiel in Ingolstadt, vor über 7000 Zuschauern gegen den Bundesligisten Hertha BSC. "Das war aus fußballerischer Sicht mein mit Abstand bislang bestes und schönstes Erlebnis", sagt Reutelhuber.

52 Bayernliga-Spiele

Der 1,74 Meter große Mittelfeldspieler wollte sich in Eichstätt durchbeißen und um seine Chance kämpfen, sieht den Wechsel nach Ansbach im Moment jedoch am besten für seine sportliche Entwicklung. "Obwohl ich nicht oft gespielt habe, habe ich mich nie hängen lassen. Ich habe auch im Training immer alles gegeben. Das entspricht einfach meinem Naturell. Denn wenn ich etwas mache, dann zu 100 Prozent", sagt der Alesheimer. Irgendwann habe aber auch der Kopf eine Rolle gespielt, die Sehnsucht, auf dem Platz zu stehen und das Spielgeschehen aktiv beeinflussen zu können, wurde immer größer. Deshalb suchte Reutelhuber das Gespräch mit VfB-Coach Markus Mattes – und schließlich auch mit dem Ansbacher Chefanweiser Christoph Hasselmeier, mit dem er selbst schon zusammengespielt hat.

"Mir gefällt die Philosophie in Ansbach und was der Trainer vorhat. Zudem kenne ich den Verein und das Umfeld. Und ich denke, dass ich dort wieder ein wichtiger Spieler sein werde. Denn wenn ich davon nicht total überzeugt wäre, wäre ich jetzt auch nicht zurückgekehrt", sagt der 21-Jährige, der für die SpVgg bereits in der Jugend gespielt und vor seinem Wechsel nach Eichstätt auch schon 52 Bayernliga-Spiele für die Herrenmannschaft bestritten hatte.

Für Reutelhuber hatte es nämlich auch andere Alternativen gegeben, doch der erste Ansprechpartner war sein Ex-Verein, "den ich vor einem Jahr auch nicht verlassen hätte, da ich mich dort immer wohl gefühlt habe und alles gepasst hat.

Doch der VfB Eichstätt war eine interessante Adresse und diese Chance wollte ich nicht unversucht lassen." Auch während seiner Zeit in der Domstadt haben die Rahmenbedingungen gepasst. "Trainerteam, Betreuer und Mitspieler: Alles war top", sagt Reutelhuber. Lediglich die für einen Fußballer wichtige Einsatzzeit hat gefehlt.

Eichstätt bedauert den Weggang

"Niklas ist ein guter Fußballer und feiner Kerl. Schade, dass wir ihn verloren haben", sagt Eichstätts Trainer Mattes. Der 45-Jährige kann die Entscheidung aber nachvollziehen. "Er hat ja nicht wie manchmal üblich im Winter schon die Flucht ergriffen, sondern wollte sich bei uns durchsetzen. In der Vorbereitung hat er auch richtig Gas gegeben, dann kam jedoch Corona. Faktisch war er jetzt ein Jahr bei uns. Aber für so einen jungen Fußballer ist es natürlich sehr wichtig, dass er Spielminuten bekommt. Von daher ist der Wechsel einleuchtend."

Der Student Reutelhuber steckt derzeit inmitten der Prüfungsvorbereitung für sein Studium, das er nunmehr auch in Ansbach weiterführt. Die Vorfreude auf den sogenannten Re-Start ist bei ihm deutlich spürbar, auch wenn dann wieder eine stressige Zeit mit sieben Tage pro Woche non-stop Fußball beginnt. "Vier Tage als Spieler in Ansbach und drei Tage als Trainer in Alesheim: Da muss man schon ein bisschen positiv verrückt sein und diesen Sport lieben, so wie ich es tue. Ich könnte mir derzeit jedenfalls nichts anderes vorstellen", so Reutelhuber.

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