Proteststurm mit Folgen: Kein Solarpark in St. Veit

9.5.2012, 08:48 Uhr
Proteststurm mit Folgen: Kein Solarpark in St. Veit

Wie berichtet, waren zahlreiche St. Veiter gegen die entlang der Bahnstrecke nach Gunzenhausen geplante 4,5 Hektar große Freiflächenfotovoltaikanlage mit einer Leistung von knapp zwei Megawatt/Peak Sturm gelaufen. Sie hatten Unterschriften gesammelt und auch einen Einspruch gegen die Flächennutzungsplanänderung an den ZVB gerichtet.

Die Bürger lehnen den Solarpark, der unmittelbar im Westen an die Wohnbebauung hätte anschließen sollen, wegen des im Vergleich zum Dorf enormen Ausmaßes ab. Allein die Län­ge der Anlage hätte etwa einem Drittel des Dorfes entsprochen. Die St. Veiter befürchteten erhebliche Einbußen beim Fremdenverkehr und eine Wertminderung für ihre Grundstücke und Häuser, wäre die Anlage gekommen.

Es geht ihnen nicht generell um das Für oder Wider der Solarenergie, sondern lediglich um den Standort. Bereits 500 Meter weiter in westlicher Richtung wäre die Anlage nach Ansicht einiger Bürger viel verträglicher für das Ortsbild gewesen.

Für die Befürchtungen zeigten die Verbandsräte gestern Verständnis. Ohne große Diskussion beschlossen sie einstimmig, die Flächennutzungsplanänderung zu stoppen. Begründet wird dies einerseits damit, dass sich die westliche Hälfte der geplanten Anlage „in einem im Regionalplan festge­setzten landschaftlichen Vorbehaltsgebiet“ befunden hätte. Andererseits wird die „Lage in der Umgebung des Erholungsschwerpunktes Brombachsee“ aufgeführt.

Sorge um Flora und Fauna

Ferner führt der ZVB Eingriffe in den Lebensraum der frei lebenden Tierwelt sowie in das Landschaftsbild des Buxbachtales als Ablehnungsgründe an. Und er verweist darauf, dass weite Teile der St. Veiter Bevölkerung „das Vorhaben ablehnen und zumindest eine subjektive Wertminderung ihrer Grundstücke sowie Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität befürchten. Außerdem seien viele Ortsbewohner durch die Auswirkungen des Brombachseebaus „vorgeschädigt“.

ZVB-Mitarbeiterin Stefanie Müller wies darauf hin, dass der Vorentwurf der Flächennutzungsplanänderung entsprechend den Vorschriften öffentlich ausgelegen war. Außerdem waren die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange am Verfahren beteiligt. Aus der öffentlichen Auslegung hatten sich sieben Stellungnahmen und eine Unterschriftenliste gegen das Projekt ergeben. Aufgrund der Behördenbeteiligung waren elf Stellungnahmen eingegangen.

Die Verbandsräte vertieften das Thema nicht. Einzig Pleinfelds Bürgermeister Josef Miehling merkte an, dass der Marktgemeinderat die Sache genauso sieht wie die Verbandsversammlung. Es gebe zwar noch keine formale Entscheidung, aber man wer­de den ZVB-Beschluss mittragen.

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