Pumptrack-Bahn kommt an den Aumühlweiher

19.2.2019, 06:00 Uhr
Pumptrack-Bahn kommt an den Aumühlweiher

© Robert Renner

Zudem wurde die Verwaltung ermächtigt, die weiteren Schritte zur fachplanerischen Erkundung durch zwei Fachfirmen vorzunehmen sowie einen Förderantrag für Mittel aus dem europäischen Leader-Programm auszuarbeiten. Der zunächst nur als grobe Hausnummer genannte Kostenrahmen von 100 000 Euro scheint „relativ realitätsnah zu sein“, sagte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel. Gerechnet wird mit einem Leader-Zuschuss von bis zu 40 000 Euro.

Ulrich Heiß vom Stadtbauamt stell­te dem Bauausschuss den aktuellen Planungsstand ausführlich vor. Bei einem Pumptrack handelt es sich um eine spezielle Mountainbikestrecke, auf der durch Hochdrücken des Körpers aus der Tiefe am Rad Geschwindigkeit aufgebaut wird. Um ein Fahrrad auf diese Art effizient zu beschleunigen, benötigt es einen spezifischen Abstand der einzelnen Wellen sowie bestimmte Kurvenradien.

Für so eine Anlage ist Heiß zufolge das Gelände östlich des Aumühlweihers, wo sich schon ein Hartplatzspielfeld befindet, gut geeignet, zumal es sich auch relativ nah am Stadtkern befindet. Ein weiterer Vorteil des Standorts: Von dort sind die weiteren Trainingsstrecken für Mountainbiker an der Jakobsruh, am Römerbrunnen, bei Kehl und an der Wülzburg gut zu erreichen.

Der Pumptrack könnte quasi zum Treff- und Ausgangspunkt für die Radsportler werden. In der Verwaltung hofft man, dass das Mountainbiken auch kanalisiert und gelenkt und so das Wildfahren reduziert werden kann, wenn sich die Anlage wirklich zum Radsportlertreff entwickelt.

Das rund 5 200 Quadratmeter große Gelände ist in städtischem Besitz und hat einen fast planen Untergrund. Gebaut wird der Pumptrack aus Mineralbeton. Er erhält wegen der dann längeren Lebensdauer sowie den geringeren Wartungsarbeiten eine Asphaltierung und soll als Rundkurs um das bestehende Fuß- und Basketballspielfeld angelegt werden. Genutzt werden kann er übrigens nicht nur mit Mountainbikes, sondern auch mit Rollern, herkömmlichen Fahrrädern, BMX-Rädern, Inlinern, Skateboards und sogar Rollstühlen.

Die Zeit drängt

Finanziell gefördert werden könnte das Projekt über den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen durch das Leader-Programm. Da aber in der Förderperiode 2019 „nur noch Projekte berücksichtigt werden können, die relativ kurzfristig beantragt werden und bis Oktober 2019 auch eine Förderzusage haben, bleibt wegen der momentan umfangreich beantragten Fördermittelprojekte im Landkreis zeitlich nicht mehr viel Spielraum für die Fördermittelakquise“, heißt es in den Sitzungsunterlagen.

Der Steuerkreis der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Altmühlfranken  für das Leader-Programm trifft sich voraussichtlich im April zu seiner nächsten Sitzung. Bis dahin müssten die Vorplanungen und die Antragsstellung bereits gelaufen sein.

Die Zustimmung im Bauausschuss zu dem Projekt ist groß. So lobte Inge Pfitzinger-Miedel (SPD), von Beruf Sportlehrerin, den Bau des Pumptracks als „hervorragend“. Es sei ein Beitrag dazu, „Kinder vom Computer wegzuholen“. Bei derartigen Angeboten habe Weißenburg einen gewissen Nachholbedarf.

Auch sie sieht den Standort am Aumühlweiher als „Bindeglied zu den Mountainbikestrecken“. Ob es zu Konflikten zwischen Nutzern des Hartplatzes und des umliegenden Pumptracks kommen könne, solle mit den Fachplanern geklärt werden. Heiß zufolge gibt es in anderen Städten ähnliche Konstellationen auch in Verbindung mit Kinderspielplätzen, die problemlos funktionieren.

Auch Maximilian Hetzner (Bündnis 90/Die Grünen) hatte auf mögliche Probleme zwischen Ball- und Radsportlern bei zeitgleicher Nutzung hingewiesen. Er hätte sich für den Pumptrack auch einen stadtnäheren Standort gewünscht, kann aber nachvollziehen, dass die anvisierten Grundstücke allesamt, wie von Heiß erläutert, nicht wirklich für eine derartige Anlage geeignet sind.

Nach ausreichend Autoparkplätzen für die Nutzer des Pumptracks fragte Karl Roth (CSU). Inge Pfitzinger-Miedel und Ulrich Heiß machten deutlich, dass die am Aumühlweiher bestehenden Stellplätze ausreichen, schließlich kämen die meisten Nutzer ja per Rad. Und selbst Mountainbiker aus dem Raum Nürnberg, die die Strecken um Weißenburg mittlerweile entdeckt hätten, kämen vorwiegend mit der Bahn in die Stadt und würden dann mit den Rädern weiterfahren.

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