„Sehr gelungener Umbau“

24.9.2013, 13:20 Uhr
„Sehr gelungener Umbau“

© Leykamm

Große Erleichterung herrschte auch darüber, dass der Zeitplan der Maßnahmen eingehalten werden konnte. Diesbezüglich hätte so mancher noch vor einigen Wochen eine gewisse Skepsis an den Tag gelegt, blickte zum Festgottesdienst im Festzelt Pfarrerin Catharina Fenn auf den Endspurt der Umbauphase zurück. Doch dann sei ja „alles ganz schnell“ gegangen, sagte die Geistliche, bevor sie in den Annalen weit zurückblätterte. Es habe vor einem halben Jahrhundert wohl eine besondere Aufbruchstimmung in der evangelischen Gemeinde in Weißenburg geherrscht. Mit dem damaligen Bau des Gemeindezentrums hätten die Verantwortlichen dem starken Wachstum der Gemeinde Rechnung tragen wollen. Nun könne man immerhin schon „auf zwei Generationen Zeitgeschichte“ verweisen, auch wenn diese freilich keinen Vergleich mit der Jahrhunderte währenden Historie der Andreaskirche standhalten könne.

Die Arbeit in der Galgenbergstraße ist nun „endlich geschafft“ – auch dank der vielen Unterstützer, die „Zeit und Geld geschenkt haben“, blickte Fenn auf das Philipp-Melanchthon-Haus, in dem die zahlreichen Gäste  nach dem Gottesdienst die eigentliche Einweihung feierten. Im neu erstrahlenden Gemeindezentrum würdigte auch Dekanin Ingrid Gottwald-Weber das große Engagement. So habe es etwa einen „sehr aktiven Bau- und einen äußerst kreativen Spendenausschuss“ gegeben.

Die Bemühungen fruchteten, wie auch Architekt Michael Arndt konstatierte. Der Umbau sei „vor wenigen Stunden fertiggestellt“ worden, lediglich Kleinigkeiten habe man noch kaschieren müssen. Dass das Gemeindezentrum nun auf den Namen eines der engsten Getreuen Martin Luthers hört, kommt indes auch nicht von ungefähr. 2010 gedachte man des 450. Todestags Philipp Melanchthons, der sowohl theologischer wie auch Bildungsreformer war. Auch im neuen Gemeindezentrum sollte Bildung einen Schwerpunkt darstellen und so fiel die Suche nach dem passenden Namen nicht mehr schwer. Außerdem soll der Kirchenpolitiker auch einmal in Weißenburg Station gemacht haben. Das „wechselseitige Gespräch“ sei Melanchthon immer sehr wichtig gewesen, betonte neben der Dekanin auch Landrat Gerhard Wägemann, der einst als Konfirmand seine Prüfung im Gemeindezentrum an der Galgenbergstraße abgelegt hatte. „Ein sehr gelungener Umbau!“, betonte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel in seinem Grußwort, die Gemeinde könne stolz auf das sein, was geleistet wurde. Die „konfessions-übergreifenden, freundschaftlichen Aktivitäten“ in den vergangenen 50 Jahren würdigte der katholische Diakon Norbert Waldmüller, der auch für die methodistische Kirchengemeinde sprach. Die hier praktizierte Ökumene atme etwas von der Freundschaft, die einst Luther und Melanchthon verbunden habe.

Zum Ende des Grußwortreigens kamen die Vertrauensfrauen des Kirchenvorstandes zu Wort. Susanne Burk­hardt verlieh ihrem Wunsch Ausdruck, dass die hier geleistete Bildungsarbeit „von Gottes gutem Geist“ durchdrungen werden möge. Sie verlas außerdem einen Brief von Vertrauensfrau Doris Eckerlein, die zum gelungenen Umbau gratulierte.
Vielfältiges Programm Susanne Burkhardt trug noch auf weitere Weise zum Gelingen des Festes bei. Am Nachmittag lud sie zum meditativen Tanzen ein. Groß und klein, jung und alt folgten ihrem Ruf. Viele weitere Aktionen sorgten für ein Gelingen der Jubiläumsfeierlichkeiten. Die Kinder konnten sich an einer großen Luftballonaktion beteiligen, beziehungsweise Gipsabdrücke ihrer Hände anfertigen und vieles mehr.

Das musikalische i-Tüpfelchen setzte an dem Tag Dekanatskantor Michael Haag. Er hatte eigens aufgrund des besonderen Anlasses eine „Melanchthon-Musik“ komponiert. Kantorei, Kinderchor und Posaunenchor brachten sie recht eindrucksvoll zu Gehör. Auch die jungen Besucher des hiesigen Kindergartens „Tausendfüßler“ beteiligten sich mit Liedbeiträgen am Fest. Bastelangebote und Bea­mershow, offenes Singen und Infos rund um den Bau sowie Bewirtung komplettierten das Programm.
 

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