Seit Jahren Freunde

26.11.2012, 08:51 Uhr
Seit Jahren Freunde

© Leykamm

Die „Freunde des Werner-von-Siemens-Gymnasiums Weißenburg i.Bay. e.V.“ trafen sich dazu in der noch recht jungen Mensa. Passend. Denn die Weiterentwicklung der Schule, auch in baulicher Form, hat den Jubelverein in den vergangenen vier Jahrzehnten immer wieder beschäftigt.

Die eigentliche Festrede war Studiendirektor Wolfgang Dinkel vorbehalten, der eigens dafür „aus dem Ruhestand zurückgeholt“ wurde, wie Vereinsvorsitzender Rainer Gutmann in seiner Begrüßung feststellte. Dinkel selbst ist aber mit den „Freunden“, wie die Gruppe sich selbst gerne nennt, bestens vertraut. Lange Jahre führte er die Protokolle, derzeit ist er als Kassenprüfer tätig.

„Liebe Freunde und liebe Freunde der Freunde“, begann er seinen Vortrag, in dem er zunächst in die Entstehungszeit des Vereins hinabtauchte. Dabei durfte natürlich ein Name nicht fehlen: jener des Apothekers und Gründungsvorsitzenden Arthur Binkert, die treibende Kraft der ersten Jahre. Schlaglichtartig beleuchtete Dinkel einige damalige Aktivitäten des Vereins. So sei schon damals die Dixieband aktiv unterstützt worden. Auch gaben die „Freunde“ fast 1 900 Mark für einen Tageslichtprojektor aus, das sei „damals die neueste Technik“ gewesen, so der Studiendirektor.
„Es kriselt“, lautete sein Kommentar zu den ausklingenden 1970er-Jahren. Schließlich warf Binkert das Handtuch. Nach dem der Gründungsvorsitzende seinen Posten abgegeben hatte, habe man sich im Verein „zusammengerauft“, so Dinkel, „zum Kollaps kam es nicht.“ Drei Amtsnachfolger später heißt seit 1994 der Chef Rainer Gutmann.

Aktionsradius vergrößert

Schrittweise hat der Verein seinen Aktionsradius erweitert. 1994 wagten die „Freunde“ den Schritt auf die Bühne des Kulturzentrums Karmeliterkirche, im Rahmen eines Schulkonzerts, um auf diese Weise die Öffentlichkeitsarbeit voranzutreiben.
Bei der Modernisierung des Computerraums in den Jahren 1978 und 1979 war der Verein ebenso maßgeblich mitbeteiligt. Unter anderem spendete er einen Scanner, eine Digitalkamera und einen Tintenstrahldrucker. Immer wieder sorgten die „Freunde“ durch konkrete Materialspenden für eine Erweiterung der Unterrichtsmöglichkeiten. Die Anschaffungen weisen dabei eine große Bandbreite auf: von Jongliermaterialien bis hin zu einer Wärmebildkamera. Auch ein Musikinstrumentarium wurde gekauft, die Schulbibliothek wurde ergänzt, gleiches gilt für die Theaterausstattung.

Seit Jahren Freunde

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Dem derzeitigen Vorsitzenden attes­tierte Dinkel „Geschick, Ausdauer, unerschöpflichen Einsatz und nicht versiegendes Organisationstalent“. Gutmann gab dieses Lob aber ganz bescheiden gerne weiter – an die vielen Ehrenamtlichen des Vereins. Bestreben der Freunde sei es immer gewesen, das Gymnasium „finanziell, materiell und kulturell“ zu unterstützen. Ein Leitsatz, der bis heute tatkräftig umgesetzt wird. Denn es stehen eben nicht allein Geldspenden und Anschaffungen auf der Agenda, sondern beispielsweise auch Exkursionen, Besichtigungen von Baudenkmälern oder Besuche in Künstler-Ateliers. Nicht zu vergessen natürlich die jährliche Serenade in der Rossmühle der Wülzburg, die Gymnasium und Förderverein gemeinsam veranstalten.

Landrat Gerhard Wägemann, der auch für den ebenfalls anwesenden Oberbürgermeister Jürgen Schröppel sprach, nannte es „beachtlich, was dieser Verein geleistet hat – und zwar immer zum Wohl der Schule und der Schüler.“ Auch der Landkreis selbst lasse sich den Betrieb seiner Schulen „eine ordentliche Stange Geld kos­ten“, was aber für die jungen Menschen und die Region sehr wichtig sei.
Den Gratulationen schloss sich auch Schulleiter Dieter Theisinger an, der sich für die Unterstützung der diversen Gönner bedankte und im Blick auf die „Freunde“ meinte: „Sie haben über 40 Jahre lang Großes geleistet!“ Dankesworte waren ebenso vom Elternbeiratsvorsitzenden Max Herzner zu hören, der just im Gründungsjahr des Vereins in das Gymnasium eingetreten war. Er sei aber nicht der Grund für den erhöhten Förderbedarf gewesen, stellte er augenzwinkernd klar. Er würdigte die „hervorragende Zusammenarbeit“ zwischen den „Freunden“ und dem Elternbeirat.
Zum Abschluss galt es, langjährige Vereinsmitglieder zu ehren. Es waren dies: Klaus Häffner und Almut Binkert (je 40 Jahre Mitgliedschaft), Friedrich Eigler, Ludwig Pflaumer, Ursula Reichart, Adelheid Schmidt und Hermann Wachter (je über 35 Jahre), Hans Gagsteiger (über 30 Jahre), Hans Dösel, Wolfgang Haasler, Erich Kreißl und Dieter Weichmann (über 25 Jahre) sowie Rolf Bacher, Wolfgang Dinkel, Rainer Gutmann, Christina Hoell und Josef Kerl.

Der Theaterkurs der Q12 sorgte für einen humorvollen Ausklang. Die Akteure spielten eine Szene, in der ein deutsches Urlauberpärchen in Italien in einem Restaurant stolz erzählt, dass man in der Heimat „vom Boden essen“ könne (so auch der Name des Stücks). In Italien hingegen „muss man vom Tisch essen“. Einige Schüler umrahmten mit musikalischen Darbietungen den Festakt.

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