Skalpell-Übergabe am Weißenburger Klinikum

25.6.2018, 08:56 Uhr
Skalpell-Übergabe am Weißenburger Klinikum

© Barbara Formann

Drei Monate lang hatte die Chirurgie des Klinikums Altmühlfranken Weißenburg eine Doppelspitze. Denn Marius Ghidau ist bereits seit April im Haus. „Diese lange Zeit des Übergangs ist für mich von unschätzbarem Wert und war sehr gut für mein Ankommen in Weißenburg, dafür bin ich Herrn Dr. Meyer sehr dankbar,“ betont Dr. Ghidau.

Der in Rumänien geborene Arzt studierte in Temeschburg und in Essen (NRW) Medizin, wo er aufgrund seiner hervorragenden Leistungen mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes ausgezeichnet wurde. Nach einer ersten Anstellung in Essen führte ihn seine weitere Tätigkeit nach Bayern in die Krankenhäuser Kötzting und Cham in der Oberpfalz, wo er seine Fortbildung zum Notfallmediziner absolvierte.

Spezialisierung in Fürth

Die Spezialisierung zum Facharzt der Chirurgie mit den Schwerpunkten Viszeralchirurgie und Spezieller Viszeralchirurgie absolvierte er im Klinikum Fürth bei Prof. Dr. Holger Rupprecht. Weiterhin war Dr. Marius Ghidau in Fürth als Oberarzt, Leiter der Sektion Minimal-Invasive Chirurgie und des Hernienzentrums sowie Chi­rurgischer Leiter des zertifizierten Darmkrebszentrums tätig. „So erwarb er nicht nur ein umfassendes Wissen der minimal-invasiven und konventionellen Chirurgie, sondern auch einen breiten Erfahrungsschatz unter anderem in Operationen an Magen, Gallenblase und Leber, Bauchspeicheldrüse und Darm, Schilddrüse, Lunge und Brustfell“, heißt es in einer Pressemitteilung des Klinikums Altmühlfranken. Die Schwerpunkte des neuen Spezialisten für Allgemeine und Viszerale Chirurgie liegen dementsprechend auf der Minimal-Invasiven Chirurgie, der Hernienchirurgie und der Chirurgie des Brust- und Bauchraumes.

Um sich darüber hinaus auf Führungsaufgaben vorzubereiten, absolvierte Dr. Marius Ghidau zusätzlich berufsbegleitend ein betriebswirtschaftliches Zweitstudium an der Universität Nürnberg und schloss mit
dem „Master of Health Business Administration“ (MHBA) ab.

Am Weißenburger Krankenhaus ist das „Operieren der kleinen Schnitte“ schon eine feste Größe, und Ghidau plant, dies noch öfter einzusetzen. Er sieht in der Technik viele Vorteile: „Es hat sich gezeigt, dass das minimal-invasive Operieren zu einer schnelleren Genesung, einem geringeren Infektionsrisiko sowie weniger Schmerzen nach der Operation beiträgt.“ Darüber hinaus soll das Spektrum insbesondere von onkologischen als auch Hernien-OPs erweitert werden. Hier seien, dank des etablierten Bauch- und Darmkrebszentrums, auch ausgedehnte komplexe Tumoroperationen möglich.

Patienten mit einem Krebsleiden profitieren von der sehr gut funktionierenden interdisziplinären Zusam­menarbeit, den diagnostischen Möglichkeiten und der optimalen Nach­behandlung. Eine weitere Neuerung werden Sprechstunden der Allgemein- und Viszeralchirurgie in den Häusern in Weißenburg und Gunzenhausen sein, um den Patienten weite Wege zu ersparen und sie vor und nach ihrem Klinikaufenthalt zu beraten und zu betreuen.

Besonders dankbar ist Marius Ghidau seinem Vorgänger Willibald Meyer für die „hervorragend aufgestellte Abteilung“, die er übernehmen dürfe, sowie seinem ehemaligen Chef, Professor Dr. Holger Rupprecht, der ihn stets unterstützt habe. Der neue Weißenburger Chefarzt ist sich des großen Vertrauens bewusst, das Ärzte und Patienten seinem Vorgänger entgegenbrachten. „Ich werde mein Möglichs­tes tun, um diesem Vertrauen ebenfalls gerecht zu werden.“

Mit Familie in Weißenburg

Auch privat ist der vierfache Vater, der schon im April mit seiner Familie nach Weißenburg gezogen ist, angekommen. „Ich mag die fränkische Küche und das fränkische Bier – und ich bin mit einer Fränkin verheiratet“, erzählt Marius Ghidau schmunzelnd. Seine Frau, auch eine Medizinerin, kommt aus Würzburg. In der knappen gemeinsamen Freizeit bemühe er sich, seine Frau im Familienmanagement zu unterstützen, schildert der neue Chefarzt, der seiner Familie für die Unterstützung seiner Arbeit sehr dankbar ist. Zur Freude der Kinder, die zwischen acht und anderthalb Jahren alt sind, ist die Familie auch viel im Fränkischen Seenland unterwegs. „Hier ist es einfach schön“, stellt Dr. Ghidau fest.

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