"Sonnenhäuser" an der Weißenburger Jahnstraße entstehen

26.3.2015, 10:47 Uhr

© Architekurbüro Bittner

Die Sonnenhäuser, die am Ende auf einer Gesamtwohnfläche von 1 550 Quadratmetern insgesamt 19 Mietwohnungen zwischen 50 und 100 Quadratmetern beherbergen, sollen vor allem ökologisch vorbildlich sein. Der Name ist dabei Programm. So soll im Idealfall die komplette Heizung und das Brauchwasser durch die Sonnenkollektoren auf den Dächern produziert werden, erläuterte Eigenheim-Vorstand Thomas Hanke.

Energetisch werden die Mietwohnungen den KfW-55-Standard erfüllen, erklärte die Stopfenheimer Architektin Michaela Bittner, die sich auch berufen fühlte, das Understatement der Herren etwas mit Emotionen anzureichern: „Das ist ein echtes Vorzeigeobjekt für Weißenburg“ – zum einen wegen des bereits erwähnten Energiestandards, zum anderen wegen der fortschrittlichen Gebäudetechnik, die dazu führt, dass für künftigen Mieter nur noch sehr geringe Heizkosten anfallen werden.

Zehn Cent pro Quadratmeter

„Wir streben zehn Cent pro Quadratmeter Wohnfläche an“, hofft Han­ke. Das wäre durchaus rekordverdäch­tig. Denn die durchschnittlichen Heizkosten lagen 2012 bei rund 1,16 Euro pro Quadratmeter und Monat. Das hieße, dass in den beiden Sonnenhäusern damit nur ein Zehntel der Heizkosten zu bezahlen wäre. Wie hoch die Miete ausfallen wird, lässt sich derzeit dagegen noch nicht sagen. Dennoch kann sich die Wohnungsgenossenschaft Eigenheim schon jetzt nicht über mangelnde Nachfrage beklagen. Hanke zufolge liegen bereits über 40 Anmeldungen vor.

Es gibt keine zusätzliche Heizanlage, sondern lediglich einen bis zu 200 000 Liter fassenden Warmwasserspeicher, der sich über sämtliche Stockwerke erstreckt. Das Wasser darin heizt sich im Sommer bis auf 93 Grad Celsius auf, benachbarte Gebäude können in der wärmeren Jahreszeit sogar aus dem großen Wasserspeicher mitversorgt werden.

Massiver Ziegelbau

Hier kommen die bereits bestehenden Eigenheim-Häuser an der Berger- und der Bürgermeister-Traber-Straße ins Spiel. Diese können nämlich künftig von den beiden Sonnenhäusern ihr Warmwasser beziehen. Sollte der Warmwasservorrat in den Wintermonaten für die Sonnenhäuser nicht ausreichen und zugeheizt werden müssen, könne dies wiederum von den Nachbargebäuden aus geschehen, schilderte Hanke.

Ganz entscheidend für die Sonnenhäuser, die in massiver Ziegelbauweise von der Gnotzheimer Firma Remberger gebaut werden, ist die Dachfläche. Sie muss nicht nur groß, sondern auch so geneigt, dass sich die einzelnen Solarthermie-Module nicht gegenseitig verschatten. Das Dach muss natürlich nach Süden ausgerichtet sein.

Eigenheim hatte zunächst die Befürchtung, dass die notwendigen Solarthermieflächen für die Sonnenhäuser bei den durch den Bebauungsplan vorgegebenen Dachformen nicht möglich sind. Später hatte sich aber herausgestellt, dass die Vorstellung der Genossenschaft und des Bebauungsplans konform gehen (wir berichteten).

Auch Eigenheim-Aufsichtsratsvorsitzender Bernd Körzendörfer freut sich, dass es mit den Sonnenhäusern endlich losgeht: „Das würde so derzeit kein privater Investor realisieren.“ Sein Dank galt auch der Stadt , die die Grundstücke zu einem guten Preis verkauft habe. Damit keine Gerüchte aufkommen, meinte Oberbürgermeis­ter Jürgen Schröppel augenzwinkernd: „Wir haben sie natürlich nicht hergeschenkt.“
 

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