Sorge um Zukunft der Weißenburger Schülerfirma

11.2.2020, 12:09 Uhr
Sorge um Zukunft der Weißenburger Schülerfirma

© Foto: Mittelschule Weißenburg

Bei einer Sitzung des Arbeitskreises MAP (Mittelschulen-Arbeitswelt-Partnerschaft) gab es für die Schülerinnen und Schüler sowie die begleitenden Lehrkräfte viel Lob. Dass eine Schülerfirma eine so lange Zeit und auch noch derart erfolgreich durchgeführt werden kann, sei eine Besonderheit, die alle Redner herausstellten.

Schulleiter Markus Scharrer dankte allen Förderern des Projektes (allen voran die Gutmann Stiftung), aber noch mehr den engagierten Schülerinnen und Schülern. Zur Übergabe der Firma waren auch mehrere Vertreter der Gutmann-Gruppe gekommen, mit der SALUF seit jeher eng verbunden ist. Für die IHK nahm Harald Enderlein teil. Auch der neue Schulrat Ulrich Salomon war beeindruckt von der großen Leidenschaft, die für diese Schülerfirma an den Tag gelegt wird.

An Aufträgen mangelt es SALUF nicht. Produziert werden Stiftehalter, Schmuck (Ringe, Armbänder, Halsschmuck), Handyhalter, personalisierbare Schlüsselanhänger in verschiedenen Farben und auch als Flaschenöffner. SALUF arbeitet mit der Gutmann AG und Gutmann Aluminium Draht zusammen, die sowohl die Rohproduktion als auch Fachwissen und Maschinen zur Verfügung stellt. Die Weißenburger Werkstätten sorgen für die nötige Farbgebung einzelner Produkte.

Die Schülerinnen und Schüler lernen im Laufe eines Wirtschaftsjahres in Kooperation mit den Partnern, wie eine richtige Firma funktioniert. Dabei werden in der Schule unter tatkräftiger Unterstützung der Fachlehrer Manuela Stark und Rainer Fiedler sowie in den Hermann Gutmann Werken (Klaus Kolb) Aluminiumprodukte hergestellt, welche dann vom Bereich Marketing angepriesen und abschließend von der Buchhaltung verbucht werden. Die Renner unter den Produkten sind dabei die mit persönlichem Logo versehenen, gefrästen Flaschenöffner und die Schmuckkollektion aus Aluminium.

"Der Erfolg spricht für diese einzigartige Firma", so der Betreuer und Konrektor Jochen Benker, der die Schülerfirma seit ihrem Start vor nunmehr elf Jahren begleitet. Er verglich den Geschäftsbetrieb der Schülerfirma mit der eines aktiendotierten Unternehmens, welches ständig steigende Kurse zu verzeichnen hat. Es ging immer aufwärts und es wurde immer besser und professioneller. Für den großen Erfolg bedeutsam ist die Tatsache, dass alle Beteiligten mit viel Leidenschaft ans Werk gehen. Lehrkräfte und Schüler engagieren sich größtenteils neben dem Unterricht, unternehmen gemeinsame Betriebsbesichtigungen und sind bei Bildungsmessen mit dabei.

Einen Wermutstropfen hat die Aktion aber. Mit dem derzeitigen Lehrermangel könnte es passieren, dass die paar Lehrerstunden, die zur Verfügung stehen, sprich: vier Stunden gesamt, gestrichen werden müssen. "Dann wäre dieses Vorzeigeprojekt tot", fürchtet die Mittelschule in einer Pressemitteilung. Bei der MAP-Sitzung, an der sich Schulvertreter aller Mittelschulen und weitere Firmenvertreter im Lehrerzimmer der Mittelschule Weißenburg getroffen haben, wurde SALUF als mustergültig bewundert, gleichzeitig aber auch mit Entsetzen festgestellt, was da auf der Kippe steht.

Die Stimmung bei der Firmenübergabe war dennoch sehr positiv, wissen doch die Schülerinnen und Schüler neben den Lehrkräften auch die Firmenvertreter und die Vertreter der Gutmann-Stiftung auf ihrer Seite. Letztendlich wurden die begehrten Zertifikate – ein Vorzeigedokument bei jeder Bewerbung – an die ehemaligen Mitarbeiter unter großem Applaus vergeben. Die Arbeitsverträge von den "Neuen" wurden auch unterschrieben, welche ab sofort unter der Leitung der Geschäftsführer Jennifer Brunnenmeier und Florian Posch weiterführen.

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