Täter gingen auf Einbruchstour durch Pappenheim

14.10.2014, 15:32 Uhr
In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde Pappenheim von bisher unbekannten Tätern heimgesucht. Sie brachen in mehrere Geschäfte in und suchten dort nach Bargeld.

© VGN In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde Pappenheim von bisher unbekannten Tätern heimgesucht. Sie brachen in mehrere Geschäfte in und suchten dort nach Bargeld.

Bisher haben sich offenbar keine Zeugen des Vorfalls gemeldet. Obwohl die Täter einen regelrechten Einbruchs-Spaziergang durch die Pappenheimer Innenstadt hinlegten. Von der Deisingerstraße bis zur Graf-Carl-Straße versuchten sie sich mit wenigen Ausnahmen an den dortigen Einzehandelsgeschäften.

Dem Schutz der Dunkelheit durften sie sicher sein, denn in Pappenheim wird nachts inzwischen aus Energiespar- und Kostengründen die komplette Straßenbeleuchtung ausgeschaltet.

Die Beute dürfte überschaubar sein. Die Polizei spricht von „einigen hundert Euro“, der Sachschaden, den die Täter bei ihren Brüchen verursachten ist mit 1500 Euro deutlich höher anzusetzen. Die Täter hebelten ein Fenster eines Friseurgeschäftes in der Graf-Carl-Straße auf und nahmen Münzgeld aus einer Kassette. Bei einem nahe gelegenen Lebensmittelgeschäft brachen sie die Eingangstür auf und durchwühlten alle Schubläden.

Ein paar Häuser weiter stiegen sie durch ein Fenster in eine Gaststätte ein, durchsuchten die Räume und flüchteten mit einer geringen Menge Bargeld und einem Mobiltelefon. Auch in die Apotheke in der Deisingerstraße verschafften sich die Diebe Zugang, indem sie ein Fenster aufhebelten. „Das Büro hat ganz schön ausgeschaut“, stellte gestern Apotheker Erwin Scheinast gegenüber unserer Zeitung fest. Gezielt suchten die Täter dort und im Verkaufsraum nach Bargeld und wurden auch fündig.

Bei einem Haushaltswarengeschäft, ebenfalls in der Deisingerstraße, einer Apotheke am Marktplatz und einer freien Tankstelle in Göhren versuchten die Täter ebenfalls ihr Glück, gelangten aber nicht in die Gebäude. Es wurden hier lediglich Türschlösser und Fensterrahmen beschädigt, stellte die Polizei fest.

Günther Riedl vom gleichnamigen Obst- und Gemüsehandel war bereits um 4 Uhr morgens in der Stadt unterwegs, um zum Großmarkt zu fahren. „Da ist mir nichts aufgefallen“, sagte er am Dienstag gegenüber unserer Zeitung. Er geht davon aus, dass die Täter vorher unterwegs gewesen sein müssen.

Die Polizei habe ihm gegenüber festgestellt, dass es sich bei den Tätern um Profis gehandelt haben müsse. Sie hätten spezielles Werkzeug dabeigehabt und wussten, wie sie sich schnell Zutritt zu den Geschäften verschaffen können. Die Kripo wolle nun das Muster des Papenheimer Raubzugs mit anderen vergleichen, gab die Polizei gegenüber weiteren Geschädigten an.

Waren Profis am Werk?

Ein Pressesprecher des Polizeipräsidums wollte nicht bestätigen, dass
man definitiv von einer Bande ausgehe. Er wies aber daraufhin, dass das Vorgehen bekannt sei. „Das sind Schnelleinbrüche. Die brechen ein, durchsuchen alles nach Geld und was anderes nehmen die auch gar nicht mit.“

In den vergangenen Jahren, wenn nicht Jahrzehnten gab es keinen vergleichbaren Diebeszug durch die Stadt, ist man sich in Pappenheim weitgehend einig. „Das ist glaube ich das erste Mal, seit Bestehen der Apotheke, dass bei uns eingebrochen wurde“, meinte Scheinast. „Das ist schon ein dicker Hund“, sagte Riedl. „Sowas hat es bei uns noch nicht gegeben.“

Die Ansbacher Kriminalpolizei hat nun die Ermittlungen übernommen und bittet etwaige Zeugen, die in der Nacht von Montag auf Dienstag verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben oder sonst Hinweise zu den Einbrüchen geben können, sich mit dem Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer 0911 /112-3333 in Verbindung zu setzen.