Trauerwandern: Ein neues Angebot in Weißenburg

WEISSENBURG - Für Trauernde gibt es in Weißenburg ein neues Angebot. Der ökonomische Trauertreff, der allen offensteht, die einen lieben Menschen verloren haben, will Trost spenden und Hilfestellung bieten. Weil Bewegung innerhalb der Na­tur eine gute Möglichkeit ist, um die Trauer zu verarbeiten, will der ökumenische Trauertreff ab September regelmäßig gemeinsam ein Stück des Weges gehen.

„Durch das gemeinsame Gehen kommt auch innerlich etwas in Be­wegung“, hat Cordula Klenk schon oft die Erfahrung gemacht. Die katholische Pastoralreferentin ist ausgebildete Hospizhelferin und Trauerbegleiterin und bietet gemeinsam mit Dekanin Ingrid Gottwald-Weber das Trauerwandern an, das es in anderen Pfarreien, zum Beispiel in Eichstätt, bereits gibt.

Auch die evangelische Pfarrerin hat langjährige Erfahrung in der Trauerarbeit und weiß: „Beim Gehen kommt auch innerlich etwas in Bewegung und man kommt leichter miteinander ins Gespräch.“ Naturerfahrungen können Klenk zufolge generell heilsam und bereichernd sein.

Dabei soll die Trauerwanderung nicht ein kilometerlanger Gewaltmarsch sein, sondern auch im­mer zu einem Ziel führen, das zum Einkehren einlädt. Denn auch das gemeinsame Essen im Anschluss gehört zu dem Konzept des ökumenischen Trauertreffs. Nicht ohne Grund heißt es schließlich, dass Essen Leib und Seele zusammenhält.

Jede Trauerwanderung soll unter einem bestimmten Thema stehen, das Klenk, Gottwald-Weber und Pastoralpraktikant Ndubuisi Edeh gemeinsam vorbereiten. Den beiden Frauen war es wichtig, dass mit Edeh auch ein Mann mit an Bord ist, um Männern die Schwellenangst zu nehmen, die ein rein weibliches Organisationsteam un­ter Umständen verursachen könnte. „Für Männer ist Trauern meist noch schwerer als für Frauen, weil sie ihre Gefühle nicht offen zeigen“, hat Gottwald-Weber schon oft erlebt.

"Offenes Ohr, offenes Herz"

Generell soll der Trauertreff allen offenstehen, die den Austausch mit anderen Trauernden suchen. „Ein offenes Ohr und ein offenes Herz kann sehr hilfreich sein“, hofft Gottwald-Weber, die gemeinsam mit Klenk und Edeh zur ersten Trauerwanderung am Samstag, 19. September, von 15 bis 18 Uhr einlädt. Weil die Einsamkeit nach dem Verlust eines Partners vor allem am Wochenende am größten ist, soll das Trauerwandern immer an ei­nem Wochenende stattfinden.

Der Treffpunkt für die erste Trau­erwanderung ist die Würstchenbude vor dem Kaufland in Weißenburg. Von dort geht es dann durch die Allee zur Wülzburg, wo auch in der Burgschänke eingekehrt wird.

Bei Bedarf kann ein Fahrdienst zum Kaufland in Anspruch genommen werden, der unter der Telefonnummer 0 91 41 / 9 95 95 96 (bis spätestens 16. September) vorbestellt werden kann. Der Teilnehmerbeitrag (inklusive Essen und Trinken) beträgt sechs Euro.