Fußball-Landesligist zieht Bilanz

TSV 1860 Weißenburg: Der bislang "größte Erfolg" unter Markus Vierkes Regie

Uwe Mühling

4.6.2023, 12:42 Uhr
So jubelten die „Rot-Weißen Bomber“ des TSV 1860 Weißenburg nach dem 1:1 gegen den FC Ehekirchen. Dadurch stand am drittletzten Spieltag der erneute Klassenerhalt fest.  

© Uwe Mühling, WT So jubelten die „Rot-Weißen Bomber“ des TSV 1860 Weißenburg nach dem 1:1 gegen den FC Ehekirchen. Dadurch stand am drittletzten Spieltag der erneute Klassenerhalt fest.  

Der 41-Jährige ist mittlerweile seit 2017 als Coach bei seinem Heimatverein tätig und wird mindestens noch eine Saison dranhängen. Unter seiner Ägide ging es ständig bergauf: Platz drei in der Bezirksliga Süd, dann Rang zwei und ein knappes Scheitern in der Landesliga-Relegation. In der doppelten Coronasaison 2019/2021 dann schließlich die Meisterschaft und der Direktaufstieg. In der ersten Weißenburger Landesliga-Spielzeit dann der vorzeitige Klassenerhalt und Platz sieben in der damaligen Aufstiegsrunde der Nordost-Gruppe.

Liga „brutal stark“

Dennoch stuft Vierke den zwölften Rang in der Landesliga Südwest höher ein, und zwar aus einem Hauptgrund: „Die Südwest-Liga ist brutal stark“, findet der TSV-1860-Trainer. Viele Gegner seien den Weißenburgern weit voraus, was die Rahmenbedingungen anbelangt (vor allem auch finanziell), die meisten Mannschaften haben Spieler aus dem höherklassigen Bereich und teils auch Ex-Profis in ihren Reihen. Hinzu kam die logistische Herausforderung mit vielen weiten Fahrten – zum Teil über 200 Kilometer einfach.

Angesichts dieser Voraussetzungen ist Markus Vierke hochzufrieden mit dem Abschneiden seiner jungen Mannschaft, in der fast alle schon in der Jugend für den TSV 1860 gespielt haben. „Sportlich ist es sicher das Maximum, was wir herausholen. Es ist super, was die Jungs geleistet haben“, findet der Coach und freut sich über den Klassenerhalt, der sogar vorzeitig gelang.

Viertbeste Abwehr

Unterm Strich standen elf Siege, elf Unentschieden und zehn Niederlagen. Macht 44 Punkte. Leicht positiv ist auch das Torverhältnis von 45:41, wobei man hinzufügen muss, dass die Weißenburger zwar über eine der schwächeren Sturmreihen der Liga verfügen (nur drei Mannschaften haben weniger Tore geschossen), dafür aber eine der besten Defensivreihen haben: Nur drei Mannschaften haben weniger Gegentore kassiert.

Durch ihn steht oftmals die Null: Der "Mr. Zuverlässig" und zugleich Defensivstratege Johannes Meyer (rechts, hier gegen Gilching) wurde beim TSV 1860 Weißenburg mannschaftsintern zum „Spieler der Saison“ gewählt.  

Durch ihn steht oftmals die Null: Der "Mr. Zuverlässig" und zugleich Defensivstratege Johannes Meyer (rechts, hier gegen Gilching) wurde beim TSV 1860 Weißenburg mannschaftsintern zum „Spieler der Saison“ gewählt.   © Uwe Mühling, WT

Und damit wären wir auch schon bei Johannes Meyer. Der Innenverteidiger, der aus Pfofeld stammt und im vergangenen Sommer vom FV Dittenheim an die Weißenburger Rezataue kam, war aus Sicht von Trainer Markus Vierke ein enorm wichtiger Faktor. Meyer war früher beim TSV 1860 Weißenburg in der Jugend am Ball, hat dann bei der SpVgg Ansbach mehrere Jahre Bayernliga-Erfahrung bei den Herren gesammelt. Davon profitierten nun die TSVler. „Johannes war und ist für uns ein Schlüsselspieler, ohne ihn hätten wir den Klassenerhalt wohl nicht geschafft“, glaubt Vierke.

Intern wurde Johannes Meyer vom Trainerteam sowie von seinen Mannschaftskameraden zum „Spieler der Saison“ gewählt. Diese Auszeichnung gibt es beim TSV 1860 immer am Saisonende, und diesmal konnte sie der zweikampfstarke und clevere Abwehrmann entgegennehmen. Und er hat auch die meisten Spiele (33 von 34 möglichen, wenn man Unterhaching II mitrechnet) absolviert und dabei die mit Abstand meisten Einsatzminuten gesammelt (2938). 32 Spiele machte Maik Wnendt, jeweils 28 Partien stehen für Philipp Schwarz, Zijad Eco und Tobias Schnitzlein in der Statistik. Die meisten Tore erzielten Ferat Nitaj (9) und Kapitän Jonas Ochsenkiel (8).

Vierter der Rückrunden-Tabelle

Schaut man auf die Tabellen, dann lässt sich feststellen, dass der TSV 1860 auch in der Auswärts- sowie in der Fairness-Skala auf Platz zwölf zu finden ist und in der Heimtabelle auf Position sechs rangiert. Am liebsten werden Vierke und Co aber sicherlich die Rückrundentabelle angucken. Hier nehmen die Weißenburger den vierten Rang ein – nur Schwabmünchen, Meister Sonthofen und der FV Illertissen II schnitten in der zweiten Halbserie besser ab. 16 Punkte waren es für Weißenburg in der Vorrunde, satte 28 dann in der Rückrunde. Man kann durchaus feststellen, dass eine bessere zweite Saisonhälfte beim TSV 1860 in den vergangenen Jahren so etwas wie Tradition hat.

Das liegt vielleicht auch daran, dass die Weißenburger Jahr für Jahr im Sommer vor allem junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs einbauen. Heuer gilt es dabei die Leistungsträger Maik Wnendt (Spielertrainer beim SV Alesheim) und Ferat Nitaj (zum VfB Eichstätt) zu ersetzen.

Der Saisonstart in den Landesligen ist für den 22./23. Juli geplant. Der TSV 1860 hofft, dass er dann vom Südwesten wieder in die angestammte Nordost-Gruppe zurückkehren darf. So oder so wird die Vorbereitung nach nur dreiwöchiger Sommerpause bereits am Montag, 19. Juni, aufgenommen.

Namhafte Gegner

Im Programm stehen dabei unter anderem Spiele gegen die U23 der SpVgg Greuther Fürth (am 24. Juni in Otting), gegen den VfB Eichstätt (am 25. Juni in Möhren) sowie gegen die SpVgg Ansbach (30. Juni, Spielort noch offen). Das sind Partien, die jetzt schon Appetit auf die nächste Spielzeit machen – es wird das dritte Landesliga-Jahr in Serie für den TSV 1860.

Blick in die Spieler-Statistik

Die meisten Einsatzzeiten

Johannes Meyer 2938 Minuten
Daniel Hofrichter 2311 Minuten
Philipp Schwarz 2237 Minuten
Jonas Herter 2226 Minuten
Ferat Nitaj 2163 Minuten
Philipp Meier 1998 Minuten
Maik Wnendt 1949 Minuten

Die meisten Tore

Ferat Nitaj 9 Treffer
Jonas Ochsenkiel 8 Treffer
Max Pfann 5 Treffer
Maik Wnendt 3 Treffer
Daniel Hofrichter 3 Treffer
Robin Renner 3 Treffer

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