Weißenburg: Insolvenz für "Teo's Restaurant"

20.9.2017, 11:55 Uhr
Weißenburg: Insolvenz für

© Markus Steiner

Die kleinen weißen Autos, die vom Restaurant im Hospiz (Auf der Wied) im gesamten Stadtgebiet und darüber hinaus unterwegs waren, sind plötzlich verschwunden. Das Restaurant ist geschlossen. Weiteres erfährt der Gast nicht. Die Öffnungszeiten hängen nach wie vor an der verschlossenen Eingangstür.

Fakt ist, dass we­gen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung am 15. September das Insolvenzverfahren eröffnet und der Nürnberger Rechtsanwalt Ulrich Pfeiffer zum Insolvenzverwalter bestellt wurde. Insolvenzgläubiger können bis zum 18. Oktober etwaige Forderungen schriftlich anmelden.

Zu den Gläubigern zählt unter anderem die Katholische Kirchenstiftung St. Willibald, die Verpächter des Restaurants und Eigentümer des Hospiz-Gebäudes in der Weißenburger Altstadt ist. Deren Vorsitzender, Dekan Konrad Bayerle, bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung, dass auch die Kirche noch offene Forderungen ausstehen habe, die sie in dem Insolvenzverfahren geltend machen wolle. Das Restaurant werde Bayerle zufolge während des Insolvenzverfahrens erst einmal bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Zeitgleich wolle die Kirchenstiftung sich aber schon auf die Suche nach einem neuen potenziellen Pächter machen.

Tansel Akmestanli, der Inhaber von  „Teo’s Restaurant“, hat nach eigenen Angaben vor sieben Jahren, als er das Lokal im Mai 2010 von seinem Vorgänger übernommen hat, viel Geld in sein Restaurant investiert. Als er im Frühjahr dieses Jahres der Kirchenstiftung dann vorschlug, dass sie mal wieder Geld in die Hand nehmen müsste, um das Restaurant zeitgemäß aufzuhübschen, sei er auf taube Ohren gestoßen.

Dennoch wolle er nicht die alleinige Schuld bei anderen suchen, sondern gestand auch ein, dass er zum Teil selbst Fehler gemacht habe. Unabhängig davon wollten er und seine Frau weiterhin in Weißenburg bleiben und vielleicht schon Ende des Monats den Pizzalieferservice, der derzeit pausiert, wieder in Betrieb nehmen. Schließlich sei dieser in Weißenburg bestens bekannt und gut eingeführt.

Bei allen Stammgästen und beim Kolpingverein will sich der Gastronom für die jahrelange Treue bedanken. Tansel Akmestanli ist Optimist genug, um selbst der Insolvenz etwas Gutes abgewinnen zu können: „Jetzt habe ich endlich mal mehr Zeit für meine Familie.“ Denn Zehn- bis 15-Stunden-Tage im Restaurant seien in der Vergangenheit keine Seltenheit gewesen.

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