Weißenburger Altstadtlauf gab die Initialzündung

18.1.2016, 10:01 Uhr
Weißenburger Altstadtlauf gab die Initialzündung

© Mühling

Mit ein paar Tagen Abstand sprachen wir mit dem Weißenburger über den Erfolg bei der Cup-Serie 2015, über die Qualen beim Seenland-Halbmarathon sowie über sein durchschnittliches Trainingspensum. Und wir werfen auch einen Blick ins neue Läuferjahr, das der gelernte Maschinenbautechniker – Link arbeitet bei der k3works GmbH in Treuchtlingen – sportlich erst einmal ganz locker angeht.

Herr Link, zwei Ihrer Vorgänger als Cup-Sieger, die beiden Spitzenläufer Andreas Straßner und Kai Reißinger, haben bei ihren Erfolgen stets betont, wie schwer es ist, diese ganzjährige Serie zu gewinnen. Wie haben Sie es bei ihrem aktuellen ersten Platz empfunden?

Thomas Link: Der Sieg im Läufer-Cup ist wirklich sehr schwierig, obwohl heuer zwei Topleute wie Andreas Straßner und Kai Reißinger oder auch die Rother Läufer kaum dabei waren. Meine diesjährigen Kontrahenten Andreas Doppelhammer als Zweiter und Stefan Böllet als Dritter der Gesamtwertung waren sicherlich gleich gut und schnell wie ich. Jeder von uns hatte seine starken Phasen in der Saison und die Entscheidung war sehr eng. Sie fiel erst beim vorletzten Rennen in Rednitzhembach. Die meisten Rennen waren hart umkämpft und wurden erst auf dem letzten Kilometer entschieden. Letztlich gehört auch etwas Glück dazu, vor allem aber eine hohe Konstanz das ganze Jahr über.

Diese Konstanz hat letztlich den Ausschlag zu Ihren Gunsten gegeben. Sie haben drei Siege, drei zweite Plätze und zwei dritte Ränge in die Wertung eingebracht. Hatten Sie den Dauereinsatz im Cup zu Saisonbeginn so auf dem Schirm?

Link: Ehrlich gesagt hatte ich nicht die Absicht, insgesamt 13 von 17 Läufen der Cup-Serie zu machen, vor allem im Sommer hatte eigentlich etwas anderes vor. Doch dann bin ich gut aus dem Frühjahr gekommen und hab’ gemerkt: da geht was! Die Motivation und der Ehrgeiz waren da.

Gab es einen bestimmten Zeitpunkt, an dem Sie gesagt haben: So jetzt will ich den Cup gewinnen?

Link: Nach meinem dritten Platz beim Halbmarathon in Hilpoltstein am 18. April hatte ich eigentlich nicht vor, regelmäßig am Cup teilzunehmen. Acht Tage später hat alles ganz anders ausgesehen: Der Sieg beim Weißenburger Altstadtlauf hat mich voll motiviert. Ich war zwar schon öfters Zweiter bei Läufen geworden, zum Beispiel auch beim Halbmarathon am Brombachsee. In Weißenburg war es dann jedoch mein erster Sieg bei einem Laufwettbewerb. Seit der Jugend hatte ich kein Einzelrennen mehr gewonnen.

Beim Cup folgten noch weitere erste Plätze in Aurau und Allersberg und am Ende der Sieg in der Herren-Gesamtwertung. Würden Sie das als Ihren größten sportlichen Erfolg bezeichnen?

Link: Gerade die Läufe in Aurau und Allersberg hatte ich nicht vor, sondern hatte mich spontan dazu entschlossen. Insgesamt war der Cup-Sieg schon eine schöne Sache, vor allem auch die Siegerehrung nach unserem eigenen Silvesterlauf von Arriba Göppersdorf. Aber den ersten Platz beim diesjährigen Seenland-Halbmarathon in Pleinfeld stufe ich noch einen Tick höher ein. Das war mein bislang größter Erfolg. Zum einen war es dort ein riesiges Teilnehmerfeld. Zum anderen war es sehr spannend und einmal mehr ein harter Zweikampf mit Andreas Doppel­hammer, gegen den ich am Ende mit drei Sekunden Vorsprung gewinnen konnte. Das war sicherlich kein Spaß, sondern letztlich pure Qual.

Abgesehen von den Qualen beim Rennen am Brombachsee hat man bei Ihnen aber eher den Eindruck, dass der Spaß am Laufen im Vordergrund steht.

Link: Auf jeden Fall! Ich laufe aus Spaß und Freude.

Wie lange machen Sie das schon?

Link: 1996, also vor rund 20 Jahren war mein erster Lauf als Schüler beim zwei Jahre zuvor gegründeten Verein Arriba Göppersdorf. Zwischenzeitlich gab es zwar auch mal eine Pause. Ansonsten habe ich das Laufen aber immer parallel zum Fußball gemacht. Ich bin in Ettenstatt aufgewachsen und bei meinem Heimatverein, dem SC Ettenstatt, habe ich bis Sommer 2014 gespielt. Nach dem Aufstieg in die Kreisklasse habe ich jedoch beschlossen, meine Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. Seither konzentriere ich mich mehr auf den Laufsport.

Wie viel trainieren Sie im Schnitt?

Link: Im Normalfall laufe ich drei bis fünf Mal die Woche und komme dabei auf Distanzen von 40 bis 70 Kilometer. Vergangenen Sommer habe ich relativ wenig trainiert – auch wegen der Hitze – hatte aber vor allem viele Wettbewerbe und war in dieser Zeit ziemlich schnell unterwegs. Ich verfolge keinen offiziellen Trainingsplan, sondern stelle meine Einheiten selbst zusammen und trainiere speziell auf die Wettbewerbe und deren jeweilige Strecken hin. Im vergangenen Jahr hat das ganz gut geklappt, wobei ich sagen muss, dass ich die entsprechenden Grundlagen bereits mit den langen Läufen im Januar und Februar gelegt habe.

Was haben Sie laufsportlich für 2016 auf dem Radar? Marathon vielleicht?

Link: Es gibt keinen festen Plan. Sicherlich werde ich beim Läufer-Cup ein paar Mal an den Start gehen, etwa in Treuchtlingen und bei meinem „Heimspiel“ in Weißenburg, wo ich auch wohne. Die Streckenlängen bei dieser Serie liegen mir einfach. Genauso wie der Halbmarathon, den ich wieder bei den Seenlandwettbewerben laufen möchte. Einen Marathon habe ich bislang erst einmal absolviert und zwar in einer Staffel beim Challenge in Roth. Diese klassische Langdistanz ist bei mir derzeit allerdings kein Thema. Der Aufwand ist mir da einfach zu groß. Allerdings habe ich zusammen mit meinen Arriba-Freunden Andreas Zwickel und Benjamin Rü­ckert gerade eben eine Staffel für den Challenge Walchsee in Tirol angemeldet – dort geht es über die Halbdistanz.

Keine Kommentare