Weißenburger Museum als "Hotspot in Sachen Römer"

9.1.2018, 07:55 Uhr
Weißenburger Museum als

© Robert Renner

Er listete dabei die im vergangenen Jahr abgeschlossenen Projekte der Stadt auf, darunter auch das Römermuseum, „das sich nun auf dem aktuellen Stand der Museumsdidaktik präsentiert und unseren bedeutenden Römerschatz ganz neu inszeniert“, wie Schröppel sagte.

Doch werde in Weißenburg „allzu leicht übersehen, dass dieses Römermuseum eine einzigartige und weit, weit über die Stadt hinausragende Einrichtung“ sei. Der OB: „Gemeinsam mit dem Bayerischen Limes-Informationszentrum macht uns das Museum zu einem – neudeutsch formuliert – europäischen „Hotspot“ in Sachen Römer.

Er spielte damit wohl auch auf die Diskussionen im Stadtrat in den vergangenen Jahren wegen der Verteuerung des Projekts an. Wie mehrfach berichtet, wurde das Weißenburger Römermuseum nach rund zweieinhalbjährigem Umbau im März vergangenen Jahres wiedereröffnet. Die Neuausrichtung war eine Koproduktion zwischen der Archäologischen Staatssammlung München, deren Zweigstelle das Museum ist, und der Stadt, der das Gebäude gehört. Beim Stuttgarter Planungsbüro „Space4“ lagen die Museumsgestaltung und die Architektur in einer Hand, was sich als Glücksfall erwies.

Vor der Sanierung war das damals schon über drei Jahrzehnte alte Museum merklich in die Jahre gekommen. Das Gebäude war sanierungs-bedürftig, die Ausstellung wirkte altbacken und sie war forschungsmäßig sowie didaktisch nicht mehr auf dem neuesten Stand. Nachdem die Archäologische Staatssammlung Geld für die museale Gestaltung in Aussicht gestellt hatte, entschloss sich der Stadt­rat zur Sanierung, doch schnell entstanden Streitereien um die Kosten. Im Wahlkampf 2014 drohte das Projekt sogar zerrieben zu werden.

OB Schröppel schlug daher eine Kostendeckelung auf eine Million Euro vor, was unter anderem zur Folge gehabt hätte, dass auf den Einbau eines Aufzugs verzichtet worden wäre. Daran, dass der Vorschlag von ihm kam, mochte er sich später allerdings nicht mehr erinnern.

Doch wie dem auch sei, nach der Kommunalwahl 2014 bewertete der Stadtrat das Projekt neu und setzte es mit einem Kostenvolumen von 2,3 Millionen Euro aufs Gleis. Später wurden gut 2,4 Millionen Euro wegen der notwendigen Pfahlgründungen abgesegnet. Vor rund einem Jahr musste der Kostenrahmen wegen deutlich größerer Gebäudeschäden und technischer Notwendigkeiten nochmals auf 2,65 Millionen Euro erweitert werden.

Knapp 1,9 Millionen Euro hat die Stadt getragen, 610 000 Euro steuer-
te das Land Bayern bei und 100 000 Euro der Landkreis. Seit der Eröffnung werden die Exponate auf 400 Quadratmetern Ausstellungsfläche qualitativ hochwertig präsentiert. Viele Objekte wurden während der Umbauzeit restauriert, manche Ausstellungsstü­cke auch durch bessere ersetzt.

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