Weißenburger Musikschule wurde 25

23.11.2015, 08:10 Uhr
Weißenburger Musikschule wurde 25

© Renner

Sie ist eine Schule, die das kulturelle Leben der Region bereichert“, lobte Vorsitzende Rita Smischek. Sie ist eine Schule, die zeigt, was bürgerschaftliches Engagement schaffen kann. Und sie ist eine Schule, die eine Zukunft und Visionen hat. Eine dieser Visionen, der Musikbahnhof, werde nun Wirklichkeit. Nicht nur in Smischeks Rede, sondern in allen Redebeiträgen wurde das Projekt genannt.

Genauso dankten alle Redner: der Stadt für die laufende Förderung und die sehr gute Zusammenarbeit beim Musikbahnhof, dem Landkreis für die Hilfe bei eben diesem Projekt in Sachen Leader-Förderung, den beiden Sparkassen-Stiftungen sowie allen privaten Spendern, Lehrern, Eltern und Schülern.

Rund 120 Mitglieder hat der Trä­gerverein. Einige von ihnen stammen auch aus dem Landkreis, „was zeigt, welche Bedeutung die Schule für die gesamte Region hat“, machte Smischek im Wildbadsaaal deutlich. Zugleich verwies sie darauf, dass die Musikschule vor He­rausforderungen steht. Sie müsse sich auf den demografischen Wandel genauso einstellen wie auf die Integration von Flüchtlingen und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Ferner sei das Rock-Pop-Angebot zu vergrößern.

Dem wird ebenfalls mit dem Projekt Musikbahnhof Rechnung getragen, erläuterten Schulleiter Justus Willberg und Jörg Archinger, einer der beiden stellvertretenden Vorsitzenden des Trägervereins, in einem gegenseitigen Interview. Die Entwicklung gehe hin zu Rock und Pop. Dieses Angebot könne die Musikschule im altehrwürdigen Wildbadgebäude aber nur eingeschränkt machen. „Wenn wir unten loslegen, dann vibriert der Saal hier oben, und alle anderen Veranstaltungen werden gestört“, schilderte Willberg.

Der Bahnhof hingegen sei der „ideale Ort für alle lauten Instrumente“. Zudem bringe er den Vorteil mit sich, dass die Musikschule, die – weil der Platz im Wildbad nicht ausreicht – derzeit auf mehrere Standorte verteilt ist, sich dann auf zwei Stationen konzentrieren kann.

Willberg freut sich besonders auch auf die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe. Die wird im Bahnhof ein Café betreiben. Die Kombination aus Musikschule und Café findet der Schulleiter „genial“. Auch die geplan­te Kulturbühne im früheren Gepäck­raum des Bahnhofs könne so bewirtet werden. Und über eine gemeinsame Band von Musikschule und Lebenshilfe werde schon nachgedacht. Willberg: „Das ist ein echtes Inklusionsprojekt.“ Archinger zufolge soll der Musikbahnhof im dritten Quartal des nächsten Jahres eröffnet werden.

Dort werden dann vielleicht auch jene Ensembles zu erleben sein, die zur Jubiläumsfeier am Samstagabend aufspielten. Das Spektrum reichte von Akkordeonmusik über Harfen, Gesang, Flöten, Gitarren und Querflöten bis hin zur Rockband und einem äußerst unterhaltsamen Rap der Musikalischen Grundausbildung. Und das war nur ein Teil der Ensembles der Musikschule, erläuterte Willberg.

All das hat sich über die Jahre hinweg aus der „Sing- und Musikschule Weißenburg“ entwickelt, die 1990 gegründet wurde und deren Vorgänger die Musikschule von Dieter Rieß war, wie Dieter Semlinger in seinem Rück-blick aufzeigte. Der aktuelle stellvertretende Vorsitzende und langjährige Frontmann des Trägervereins ging informativ auf die wesentlichen Entwicklungen in der Vereinsgeschichte ein, ließ aber auch problematische Zeiten nicht aus und erinnerte daran, dass die Musikschule bisher nur zwei Leiter hatte: Manfred Stüer von 1990 bis 1996 und seit 1997 Justus Willberg.

Letzteren lobte er als Künstler ebenso wie als Pädagogen, Motor und Ideengeber sowie Experten für alte Musik und Miterbauer der römischen Wasserorgel. Deren Außenwirkung sei „nicht hoch genug einzuschätzen“. Sie sei bereits über 100-mal in ganz Europa im Einsatz und so als Botschafterin des römischen Weißenburgs un­terwegs gewesen.

Auch Schatzmeister Rudolf Dürr lobte Willberg als „genialen Schulleiter“ und überreichte ihm, ebenso wie Schriftführerin Rosemarie Kamran, die auch das Sekretariat der Musikschule im Griff hat, ein kleines Geschenk. In seinem Schlusswort unterstrich Dürr mit Blick auf die Musikschule: „Unser Geburtstagskind erfreut sich allerbester Gesundheit und ist fit für die Zukunft.“

Keine Kommentare