Wie geht es mit Max & Moritz weiter?

5.7.2017, 10:11 Uhr
Wie geht es mit Max & Moritz weiter?

© Max&Moritz

Der Plan war gut. „Wir wollten was für die machen, die sich im Soho nicht mehr ganz so wohlfühlen“, erklärt Tobias Weißhaupt, einer von drei Chefs der Weißenburger Disco im Gewerbegebiet West. Und nicht mehr ganz so wohl kann man sich jenseits und Mitte der 30 im Soho schon mal fühlen, wo vor allem Jungvolk unterwegs ist. Es bräuchte also einen Laden, in dem die Ü30-Klientel sich zu Hause fühlt und gepflegt feiern kann, so die nachvollziehbare Überlegung.

Die Soho-Macher entschieden kur­zerhand genau diesen Laden aufzumachen, das Max&Moritz im ehemaligen „Kitzbühel“ in Ellingen. Als Etikett klebten sie das Motto „Feiern für Erwachsene“ drauf und ließen den Eintritt erst ab 25 Jahren zu. Der Schuss ging allerdings ein bisschen nach hinten los. Denn die Klientel Ü30 ist ein weites Feld. Es gibt die älter gewordenen Disco- und Clubgänger und die noch ein, zwei Jahrzehnte mehr Partyerfahrung mitbringenden Tanzcafé-Freunde. In den ersten Wochen versuchte man im Max&Moritz abwechselnd beiden Zielgruppen gerecht zu werden. Ein Spagat, der auf Dauer nicht gut gehen konnte, wie Tobias Weißhaupt und sein Mitgeschäftsführer Toni Dittmann inzwischen sicher sind.

Zwischen Radio-8-Tanzparty und den lässigen Clubsounds für 35-Jährige ist der Abstand einfach zu groß. Gegen Ende der ersten Saison konzentrierte man sich im Max&Moritz deswegen stärker auf die Generation 40 und 50 plus und war mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. Rund 6000 Besucher verzeichnete man in der Premierensaison an den etwa 30 Veranstaltungstagen.

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Das Problem sieht man bei den Soho-Machern deswegen auch eher inhaltlicher und emotionaler Natur. „Wir sind absolut dankbar für das
Publikum, das wir haben und das uns auch sehr treu ist“, stellt Toni Dittmann fest. Das Problem sei nur, dass der Max&Moritz-Betrieb nicht die Kernkompetenz der Soho-Macher ist, die zudem allesamt die Disco nur als Hobby neben einem Vollerwerbsjob betreiben. „Wir haben im Soho jede Menge Arbeit, aber das ist irgendwie nicht so richtig Arbeit, weil es unser Hobby ist“, erklärt Dittmann.

Das sieht beim Max&Moritz ein bisschen anders aus. Und das merkt man auch, stellen die beiden Club­betreiber selbstkritisch fest. „Da wäre noch viel mehr Potenzial drin, das richtig geil zu machen“, sagt Tobias Weißhaupt. Dafür fehlt ihnen aber sowohl Zeit als auch eine enge Bindung zum Publikum.

Die Frage, wie es mit dem Ellinger Club weitergeht, ist deswegen aktuell noch offen. Die Saison würde regulär Ende September, Anfang Oktober starten. Noch vor den Sommerferien soll die Zukunft geklärt sein. „Im Moment können wir uns alles vorstellen“, sagen Weißhaupt und Dittmann. „Dass es ganz normal weitergeht, aber auch, dass wir da jemanden mit ins Boot holen.“ Interessenten dürften sich gerne melden, stellen Weißhaupt und Dittmann fest. Eine Fortführung des Max & Moritz ist jedenfalls das
erklärte Ziel. Von einer kompletten Übernahme bis zur Installation einer Art Geschäftsführer mit Beteiligung scheint vieles möglich zu sein.

Die Stammgäste dürfte es auf jeden Fall freuen, wenn es in der Bahnhofstraße in Ellingen nach dem Sommer wieder weitergeht. Das Partyangebot für Ältere ist in der Region schließlich nicht allzu berauschend.

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