Bei den VfL-Baskets

Kreuzbandriss: Treuchtlinger Topscorer Luca Wörrlein fällt länger aus

15.8.2021, 10:08 Uhr
Luca Wörrlein (vorn mit der Nummer 15) wird bei den VfL-Baskets aufgrund seiner Verletzung in den kommenden Monaten ausfallen. Den Treuchtlingern fehlt damit ein Schlüsselspieler.

© Uwe Mühling, NN Luca Wörrlein (vorn mit der Nummer 15) wird bei den VfL-Baskets aufgrund seiner Verletzung in den kommenden Monaten ausfallen. Den Treuchtlingern fehlt damit ein Schlüsselspieler.

„Das ist für ihn und uns nicht nur bitter, sondern eine Katastrophe“, sagt Trainer Stephan Harlander und spricht zugleich von einem „schweren Schlag“. Der inzwischen 20 Jahre alte Luca Wörrlein war vor der Corona-Zwangspause der Shootingstar im VfL-Team. In der Saison 2019/2020 war der Youngster mit 19,4 Punkten pro Spiel der Topscorer bei den VfL-Baskets, zudem war er zweitbester Rebounder (9,5 pro Spiel) der gesamten 1. Regionalliga Südost.

Obwohl die folgende Spielzeit 2020/2021 aufgrund der Pandemie komplett ausfiel, hat Wörrlein viel an sich gearbeitet und zeigte sich topfit, als es vor wenigen Wochen wieder mit dem Training losging. „Ich habe in der Corona-Zeit extrem viel gemacht und war gut vorbereitet“, berichtet er selbst. Kein Wunder also, dass er zwischenzeitlich auch ein Angebot des FC Bayern München bekam.

Harlander spricht vom Unterschiedsspieler

„Er hätte die Liga auf der Big-Man-Position dominiert“, ist Trainer Harlander überzeugt. Und mehr noch: „Luca kann den Unterschied zwischen Auf- und Abstiegskampf ausmachen“, sagt der Coach über seinen Center und 2,03-Meter-Mann. Wie berichtet, wird die 1. Regio in einer Nord- und Süd-Gruppe spielen. Im Februar wird dann abgerechnet: Die vorderen Teams kommen in die Aufstiegsrunde, die hinteren in die Abstiegsrunde (Play-offs oder Play-downs).

Ob die VfL-Baskets ohne ihren Topscorer in der oberen Hälfte mitmischen können, ist aus Harlanders Sicht auch wegen des Wörrlein-Ausfalls sehr fraglich. „Das ändert unser komplettes Spiel. Wir müssen kleiner spielen und Umstellungen vornehmen. Wir müssen basteln, aber uns wird was einfallen“, sagt der Coach. Spartenleiter und Kapitän Stefan Schmoll formuliert es kurz und knackig: „Uns gehen die Großen aus.“


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Passiert ist die Verletzung im letzten Training vor der August-Pause, die der VfL eingelegt hat. „Ich bin hochgesprungen und habe einen Pass gespielt“, erinnert sich Luca Wörrlein. „Ohne Fremdeinwirkung“ habe er sich dann bei der Landung das Knie verdreht. Anfangs war es für ihn schwer und sehr deprimierend, er hoffte aber, dass sich die Verletzung vielleicht als weniger schlimm herausstellen würde. Letztlich wurde dann aber doch ein Kreuzbandriss diagnostiziert.

Eines der Toptalente in Bayern: Luca Wörrlein (am Ball, hier gegen Rosenheim) hat auch das Interesse des FC Bayern München geweckt. 

Eines der Toptalente in Bayern: Luca Wörrlein (am Ball, hier gegen Rosenheim) hat auch das Interesse des FC Bayern München geweckt.  © Uwe Mühling, NN

Viel Hilfe kam vom FC Bayern München. Dort ist Wörrlein schon länger als Neuzugang im Gespräch. Die Bayern und der VfL pflegen gute Kontakte, weshalb man vor wenigen Wochen beschloss, dass es aufgrund der Corona-Situation Sinn machen würde, dass Luca Wörrlein zumindest noch eine Saison in Treuchtlingen bleibt. Als die FCB-Verantwortlichen nun von der Verletzung erfuhren, kümmerten sie sich um Arzt-Termine und Untersuchungen und gaben dem VfL-Toptalent auch einen Athletikplan an die Hand.

Operation im September in Straubing

Aktuell macht Wörrlein täglich Sport („Nur das rechte Knie kann und darf ich nicht belasten“) und ist auch regelmäßig bei VfL-Physiotherapeutin Christine Kutschera in Behandlung. Anfang/Mitte September soll er in Straubing operiert werden. Anschließend hofft der gelernte Drucker auf eine möglichst schnelle Heilung und Rückkehr. „Letztlich hatte ich noch Glück, dass Außen- und Innenband sowie der Meniskus in Ordnung sind.“

Auch Trainer Stephan Harlander ist trotz allem optimistisch. „Grundsätzlich hat Luca alle Zeit der Welt und keinen Druck bei uns. Ich bin mir aber sicher, dass er aufgrund seiner außergewöhnlichen Physiologie schneller zurückkehren wird als man denkt“, sagt Harlander und ist überzeugt, „dass so ein Ausnahmetalent ganz schnell wieder zurechtkommt“ – auch nach einer solch schweren Verletzung.

Seit Jahren eine Konstante bei den VfL-Baskets: Kevin Vogt (links, hier im Derby gegen Ansbach) hat während der Corona-Zwangspause seinen Kreuzbandriss auskuriert und ist bei den Treuchtlingern wieder zurück im Training.

Seit Jahren eine Konstante bei den VfL-Baskets: Kevin Vogt (links, hier im Derby gegen Ansbach) hat während der Corona-Zwangspause seinen Kreuzbandriss auskuriert und ist bei den Treuchtlingern wieder zurück im Training. © Uwe Mühling, NN

„Und vielleicht ist ja auch Kevin Vogt ein guter Maßstab für Luca Wörrlein“, wie Trainer Stephan Harlander hofft. Auch bei Vogt war der Kreuzbandriss zunächst ein Schock. „Aber er hat es top überstanden“, findet der Coach und ist froh, dass er mit Kevin „Kiwi“ Vogt einen „verdienten und echten VfLer“ zurück im Training und in der Mannschaft hat.

Ab Montag, 23. August, steigen die Treuchtlinger wieder ins Training und in die Vorbereitung auf den für Samstag, 16. Oktober, gegen Schwabing geplanten Saisonstart ein (siehe auch nebenstehende Termine). Trainer Harlander sieht sein Team in der Rolle des „Underdog, der ums blanke sportliche Überleben kämpfen muss“. Wann Luca Wörrlein wieder dabei sein kann, ist derzeit natürlich noch offen, der 20-Jährige ist aber bestens motiviert und sagt: „Ich hoffe, dass ich stärker zurückkomme.“

Die Termine der VfL-Baskets in der 1. Regionalliga

Vorrunde

Samstag, 16. Oktober, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – MTSV Schwabing

Samstag, 23. Oktober, 19.00 Uhr

Fireballs Bad Aibling – VfL Treuchtlingen

Samstag, 30. Oktober, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – SB DJK Rosenheim

Samstag, 6. November, 17.00 Uhr

TSV Unterhaching – VfL Treuchtlingen

Sonntag, 14. November, 16.00 Uhr

Baskets Vilsbiburg – VfL Treuchtlingen

Samstag, 20. November, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – FC Bayern München III

Samstag, 27. November, 19.30 Uhr

Leitershofen/Stadtbergen – VfL Treuchtlingen

Rückrunde

Samstag, 4. Dezember, 15.00 Uhr

MTSV Schwabing – VfL Treuchtlingen

Samstag, 11. Dezember, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – Fireballs Bad Aibling

Samstag, 8. Januar, 19.00 Uhr

SB DJK Rosenheim – VfL Treuchtlingen

Samstag, 15. Januar, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – TSV Unterhaching

Samstag, 22. Januar, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – Baskets Vilsbiburg

Samstag, 29. Januar, 15.00 Uhr

FC Bayern München III – VfL Treuchtlingen

Samstag, 5. Februar, 18.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – Leitershofen/Stadtbergen

Anschließend Play-offs beziehungsweise Play-downs mit den Mannschaften der 1. Regionalliga Gruppe Nord (TSV Breitengüßbach, s.Oliver Würzburg Akademie, Aschaffenburg Baskets, Regnitztal Baskets, hapa Ansbach, Culture City Weimar/Jena II, TTL Bamberg und TG Veitshöchheim).

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