Deutsche Bahn

Winterfahrplan bei der Bahn: Das ändert sich in der Region Nürnberg

10.12.2021, 12:57 Uhr
Alle Jahre wieder: Am zweiten Dezemberwochenende steht europaweit der Fahrplanwechsel an. Im Großraum Nürnberg gibt es einige Änderungen.

© Stefan Hippel, NN Alle Jahre wieder: Am zweiten Dezemberwochenende steht europaweit der Fahrplanwechsel an. Im Großraum Nürnberg gibt es einige Änderungen.

Der Großraum Nürnberg bildet beim diesjährigen Fahrplanwechsel der Bahn einen Schwerpunkt beim Schließen von Taktlücken, in erster Linie bei den diesel­be­triebenen Linien.

Wie die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) mitteilt, die im Freistaat für die Planung, Bestellung und Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs zuständig ist, betrifft das sowohl die Regionalbahnlinie RB 61 Roth - Hilpoltstein als auch die RB 91 Wickles­greuth – Windsbach. Hier ist der Stundentakt ab 12. Dezember nun komplett.

Entsprechend werden die Züge dann montags bis freitags mindestens zwischen 5 und 23 Uhr im Stundentakt fahren, an Samstagen von 6 bis 23 Uhr und an Sonn- und Feiertagen zwischen 7 und 23 Uhr.

Stundentakt am Wochenende

Die größte Verbes­serung betrifft die Wochenenden, an denen die Regional­bahnen beider Linien bisher lediglich alle zwei Stunden fuhren.

Bei der RB 12 Nürnberg - Markt Erlbach, der RB 30 Nürnberg - Neuhaus (Pegnitz), der RB 31 Nürnberg - Simmelsdorf-Hüttenbach und der RB 81 Steinach - Neustadt (Aisch) bestellt die BEG zusätzliche Züge am Abend und vervoll­ständigt damit auch auf diesen Linien den Bayern-Takt.

Neue S-Bahn-Linie

Auch das Liniennetz der S-Bahn Nürnberg vergrößert sich ab 12. Dezember, zumindest auf dem Papier. Die bisherige RB 10 Nürnberg - Neustadt (Aisch) wird zur neuen S6. Der Fahrplan bleibt unverändert.

Ab 12. Dezember wird es nach Angaben BEG auch zahlreiche Verbes­se­rungen im Rahmen des neuen Verkehrs­vertrags "E-Netz Mainfranken" geben, der weiterhin von DB Regio betrieben wird.

Auf vielen Strecken in Würzburg und Umgebung fahren künftig mehr Züge und die bereits bisher eingesetzten Fahrzeuge wurden modernisiert: Sie sind nicht nur optisch aufgefrischt, sondern verfügen jetzt auch über besser zugängliche Mehrzweck­be­reiche.

Bei dem Netz handelt es sich um den sternförmig von Würzburg in die Region Mainfranken ausstrah­lenden Vorort­verkehr, der alle Stationen entlang der Strecken nach Nürnberg, Bamberg, Lauda, Marktbreit und über Gemünden nach Schlüchtern bedient.

Verbes­se­rungen im E-Netz Mainfranken gibt es unter anderem auf der Linie RB 53 Bamberg - Würzburg - Schlüchtern, bei der Taktlücken zwischen Schweinfurt und Haßfurt geschlossen werden. Im Abschnitt Bamberg - Schweinfurt fahren die Züge nun auch an Wochenenden jede Stunde.

Mehr Züge nach Hessen

Darüber hinaus bestehen mehr Verbindungen zwischen Gemünden (Main) und dem hessischen Schlüchtern (Anschluss an den RE-Verkehr nach Fulda und Frankfurt am Main).

Pendlerinnen und Pendler profitieren laut BEG zudem von neuen Zugverbindungen im Berufsverkehr wie auf der Linie RB 79 Aschaffenburg - Würzburg - Kitzingen.

Montags bis freitags werden zusätzliche Fahrten am frühen Nachmittag angeboten. Bei der Linie RB 85 Würzburg - Lauda - Osterburken verkehrt ab 12. Dezember auch an Wochenenden stündlich ein Zug zwischen Würzburg und Lauda.

Geld vom Freistaat

Einige der Fahrplan­ver­bes­se­rungen konnte die BEG mit Hilfe eines Sonder­pro­gramms des Freistaats umsetzen. Die Staats­re­gierung stellt der BEG seit 2019 jährlich 30 Millionen Euro zur Verfügung, um Taktlücken zu schließen und so dem Ziel eines flächen­de­ckenden Grundan­gebots im Stundentakt näherzu­kommen.

Besonders umfangreich sind die Neuerungen in diesem Jahr auch im Allgäu. Nachdem im vergangenen Jahr bereits der Fernverkehr München - Lindau - Zürich auf elektrischen Betrieb umgestellt hat, folgt nun auch der Regional­verkehr München - Memmingen - Lindau.

Die bisher von DB Regio betriebene Linie RE 72 München - Memmingen und der Regional­verkehr zwischen Memmingen und Lindau-Insel (neue Linien­be­zeichnung RB 92) werden von Go-Ahead übernommen und mit fabrikneuen und barrie­re­freien elektrischen Fahrzeugen vom Typ Stadler FLIRT bedient.

Hinzu kommt die neue umstei­gefreie Direkt­ver­bindung RE 96 Lindau-Reutin - Lindau-Insel - Memmingen - München, ebenfalls in Verant­wortung von Go-Ahead.

Mehr elektrischer Betrieb

Auch auf den Strecken Lindau - Friedrichshafen - Ulm sowie Vils Stadt - Pfronten-Steinach startet ab 12. Dezember der elektrische Betrieb. Die Linie RB 60 / S7 zwischen Garmisch-Parten­kirchen und dem Außerfern wird über Vils Stadt hinaus nach Pfronten-Steinach verlängert und gleich­zeitig die Zahl der Zugfahrten im neu elektri­fi­zierten Abschnitt erhöht.

Dadurch gibt es künftig auch mehr Verbin­dungen zwischen Kempten und Reutte in Tirol. Aufgrund dieser Elektri­fi­zie­rungs­maß­nahmen erhöht sich der Anteil der elektrisch erbrachten Verkehrs­leistung im bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr von aktuell 59 auf 61 Prozent.

Regio-Verkehr in die Schweiz

Erstmals gibt es ab 12. Dezember auch eine Regio-Verbindung im Regionalverkehr zwischen Bayern und der Schweiz.

Die bislang nur in der Schweiz verkehrende S7 wird von Rorschach über St. Margrethen und Bregenz nach Lindau-Reutin verlängert. Hierdurch entsteht auch in den Stunden ohne Fernverkehr eine schnelle Verknüpfung der Taktsysteme in Deutschland und in der Schweiz. Die Linie verkehrt vorerst allerdings nur an den Wochenenden, da aktuell ein Bahnübergang in Lindau die Zugzahlen zwischen Lindau-Reutin und der Insel begrenzt. Dieser soll perspek­tivisch durch eine Brücke ersetzt werden.

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