Vor fast 38 Jahren ermordet

Cold Case aus Franken bei "Aktenzeichen XY" - 60 Hinweise zum Mord an Eveline Höbler

30.11.2023, 11:37 Uhr
1986 wurde die 24-jährige Eveline Höbler mit mehr als 30 Messerstichen umgebracht, ihr Fall ist bis heute ungeklärt.

© Polizeipräsidium Unterfranken/Matthias Balk/dpa 1986 wurde die 24-jährige Eveline Höbler mit mehr als 30 Messerstichen umgebracht, ihr Fall ist bis heute ungeklärt.

Im Fall einer vor mehr als 37 Jahren in Unterfranken getöteten Frau sind nach einer Fernsehsendung mehr als 60 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Diese werden nun von den Ermittlern geprüft und bewertet, wie das Polizeipräsidium Unterfranken am Donnerstag in Würzburg mitteilte.

Vor fast 38 Jahren ermordet - Was ist mit Eveline Höbler passiert?

Der Hund eines Spaziergängers hatte damals am 24. Januar die junge Frau nahe einer Zaunanlage einer Bundeswehr-Kaserne am Ortsrand von Veitshöchheim (Landkreis Würzburg) entdeckt. Die Leiche wies nach früheren Polizeiangaben mehr als 30 Messerstiche auf. Die Tote konnte einen Tag später als die Arbeiterin aus Veitshöchheim identifiziert werden, die seit ihrer Scheidung zwei Jahre zuvor laut Polizei "allein, unauffällig bis zurückhaltend" lebte. Sowohl die Wohnung der Toten als auch ihr Arbeitsplatz, eine Schokoladenfabrik, lagen nur wenige Autominuten vom Fundort der Leiche entfernt.

Am Abend vor dem Verbrechen war die 24-Jährige nach einem Kinobesuch mit einem Bus vom Hauptbahnhof Würzburg nach Veitshöchheim gefahren. Nachdem sie wohl erst zu Hause war, soll sie ihre Wohnung später aber noch einmal verlassen haben - wohin, ist unbekannt.

"Die Ermittler gehen davon aus, dass die junge Frau durch eine noch unbekannte Person aus ihrem sozialen Umfeld abgeholt wurde", hieß es am Donnerstag. "Es wird angenommen, dass es im weiteren Verlauf zum Geschlechtsverkehr gekommen ist und anschließend das Opfer getötet wurde." Ob die Frau noch am Abend des 23. Januar 1986 oder erst am Folgetag starb, ist unklar.

Seit 2022 ermittelt die Polizei wieder intensiv

Seit Ende 2022 wird nun in dem Fall wieder intensiver ermittelt. Die Polizisten bewerten unter anderem die Spuren und Asservate aus heutiger Sicht. "Hierbei wurde auch eine vorhandene DNA-Spur des möglichen Täters mit den heutigen Methoden ausgewertet", teilte die Polizei mit. "Eine Vielzahl an Personen aus dem Umfeld der Getöteten konnte so bereits überprüft und ausgeschlossen werden."

In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" erläuterten die Ermittler unter anderem, dass die Tatwaffe, vermutlich ein größeres Messer, bis heute nicht gefunden worden sei. Zudem sei ein dunkelrotes Ledermäppchen mit Wohnungsschlüssel der 24-Jährigen seither verschwunden. In der Nähe des Leichenfundorts habe ein Aerosolspray für Asthmatiker gelegen, dessen Nutzer unbekannt sei.

Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, haben das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Würzburg 10 000 Euro Belohnung ausgesetzt.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.