Wurde Zschäpe in Berlin vor Synagoge gesehen?

11.10.2016, 07:18 Uhr
Beate Zschäpe soll nach Angaben eines Polizisten, der im Prozess als Zeuge auftritt, im Jahr 2000 vor einer Berliner Synagoge gesehen worden sein.

© dpa Beate Zschäpe soll nach Angaben eines Polizisten, der im Prozess als Zeuge auftritt, im Jahr 2000 vor einer Berliner Synagoge gesehen worden sein.

Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Justizkreisen. Das Gericht folgt damit einem Antrag des Nebenklage-Anwalts Yavuz Narin. Narin hatte vorgebracht, Zschäpe und Mundlos hätten möglicherweise einen Anschlag auf die größte Synagoge Deutschlands an der Berliner Rykestraße im Stadtteil Prenzlauer Berg geplant gehabt.

Der Zeuge soll am 26. Oktober im Münchner Gericht aussagen. Er hatte bereits unmittelbar nach seiner Beobachtung im Jahr 2000 in einer Polizeivernehmung gesagt, er habe Zschäpe und Mundlos eindeutig wiedererkannt. Am Abend desselben Tages habe er im Fernsehen einen Fahndungsaufruf mit Fotos der beiden gesehen.  

Zschäpe und Mundlos lebten zu dieser Zeit bereits zwei Jahre im Untergrund. Mundlos und das dritte NSU-Mitglied Uwe Böhnhardt sollen in den Folgejahren zehn Menschen ermordet haben. In neun Fällen soll das Motiv Fremdenhass gewesen sein.  Zschäpe ist im NSU-Prozess als Mittäterin angeklagt.