XXL-Baustelle: Investor übernimmt A3-Ausbau in Franken

23.10.2017, 05:42 Uhr
XXL-Baustelle: Investor übernimmt A3-Ausbau in Franken

© Horst Linke

Auch ohne Baustelle sind Staus zwischen Nürnberg und Würzburg schon heute an der Tagesordnung. Das soll sich ändern. Ab 2019 soll in jede Richtung eine Spur hinzukommen, insgesamt sechsspurig wird sich in Zukunft das Asphaltband durch die Landschaft ziehen. Dafür braucht man Platz, viel Platz.

Schon Anfang Oktober wurde deshalb damit begonnen, diesen zu schaffen, bei Frauenaurach zum Beispiel. Noch werden vor allem kleinere Gehölze entfernt, bald sollen auch größere Kaliber folgen.

Insgesamt werden entlang der Strecke etwa 200 Hektar Fläche gerodet, vor allem "Streckenbegleitgehölz auf den Autobahnböschungen", wie die Autobahndirektion Nordbayern betont. Wald wird auf 35 Hektar dauerhaft entfernt. Dafür werden natürlich im gesetzlich vorgeschriebenen Ausmaß neue Bäume gepflanzt. Während der Arbeiten ist der Standstreifen streckenweise gesperrt, außerhalb der Hauptverkehrszeiten teilweise auch eine Fahrspur.

Betreiber soll Anfang 2019 den Zuschlag erhalten

Geringere Beeinträchtigungen gibt es also schon jetzt — obwohl noch lange nicht sicher ist, wer die A3 ab 2019 ausbaut und betreibt. Dass soll nämlich ein privater Investor im Rahmen eines ÖPP-Projektes übernehmen.

"Derzeit erstellen die Bewerber, die im vorangegangenen Teilnahmewettbewerb ihre Eignung nachweisen konnten, die Erstangebote", erklärt die Autobahndirektion. Der künftige Betreiber soll Anfang 2019 den Zuschlag erhalten, kurz darauf wäre schon der Baubeginn. Welche Streckenabschnitte der Investor zu welchem Zeitpunkt ausbaut, bleibt ihm überlassen. Fest steht nur: 2024 muss alles fertig sein.

Bodendenkmäler müssen erkundet werden

Zwar besteht die feste Absicht, die A3 an einen privaten Betreiber zu übergeben, ein Hintertürchen hält man sich aber dennoch offen: "Das beste endgültige Angebot wird seitens des Bundesverkehrsministeriums einer Wirtschaftlichkeitsprüfung unterzogen und nur bei Nachweis der Wirtschaftlichkeit auch beauftragt", betont die Autobahndirektion.

Um den Baustart nicht zu verzögern, leistet die Autobahndirektion bis 2019 noch weitere Vorarbeiten. Die Bodendenkmäler entlang der Ausbaustrecke werden erkundet und ausgewählte Leitungen verlegt. "Zudem wird die Autobahndirektion vor und während des Ausbaus den Großteil der erforderlichen naturschutzfachlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen selbst realisieren", erläutert eine Sprecherin der Behörde.

Ab 2019 soll der private Investor 30 Jahre lang die A3 zwischen Fürth/Erlangen und Biebelried betreiben, inklusive der fünf Kilometer bei Geiselwind, die derzeit noch von der Autobahndirektion selbst ausgebaut werden. Die dafür nötige Infrastruktur gibt es bereits: Der Investor übernimmt das Gehöft der jetzigen Autobahnmeisterei Geiselwind.

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