Zielen, treffen, laufen: Dynamisches Schießen ist neuer Trendsport

15.11.2019, 13:15 Uhr
Der Smartshot wird an der Pistole unter dem Lauf befestigt und misst die Zeit, die der Schütze im Parcours für die Abgabe von Schüssen braucht.

Der Smartshot wird an der Pistole unter dem Lauf befestigt und misst die Zeit, die der Schütze im Parcours für die Abgabe von Schüssen braucht.

Für diese Art des Schießsports haben die Ingenieure Marco Vacca aus Schwarzenbruck und Moritz Diller aus Erlangen eine neue Messtechnik entwickelt und ein Start-Up gegründet. Smartshot heißt ihre neue Firma und auch das Produkt, mit dem die Schützen künftig ihre Waffen ausstatten können. Bei dem Gerät handelt es sich um einen Schießtimer, der an der Waffe angebracht exakt die Zeit misst, die ein dynamischer Schütze bei seinem Weg durch einen Schießparcours für die Abgabe einer bestimmten Anzahl von Schüssen braucht.

Die gemessenen Daten können dann über eine passende App für Android Geräte visualisiert und analysiert werden. Der Smartshot ist zwar ein absolutes Nischenprodukt, die beiden Ingenieure sind für ihr Start-Up trotzdem zuversichtlich. "Weil gerade der dynamische Schießsport voll im Trend liegt", betont Vacca. Hier gibt es nach seiner Überzeugung viel Potential.

Wachsende Szene

Für Schützen ist dynamisches Schießen mit seinem Wechsel von Schussabgabe und Position etwas ganz besonderes. Gewertet werden am Ende die Treffer im Bezug zur dazu benötigten Zeit, die der Smartshot erfasst. Derzeit gibt es eine schnell wachsende Szene dynamischer Schützen in Bayern, unterstreicht Vacca. Im Nürnberger Land ist die SG Heuchling beim dynamischen Schießen führend. Der Verein hat eigens eine begehbare Halle für die Trend-Sportart errichtet. Hier schießen inzwischen auch Schützen aus dem südlichen Landkreis.

Sieht unscheinbar aus, kann aber ganz viel: der von Marco Vacca und Moritz Diller (links) entwickelte Smartshot.

Sieht unscheinbar aus, kann aber ganz viel: der von Marco Vacca und Moritz Diller (links) entwickelte Smartshot.

Marco Vacca und Moritz Diller haben ihr Master-Studium an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen abgeschlossen, Moritz in Elektrotechnik, Marco in Management.

Drei Jahre lang haben sie an der Entwicklung des Smartshots gearbeitet. Jetzt ist das Produkt serienreif, die ersten 300 Geräte werden produziert. Auch die Webseite für den Vertrieb steht. Beim BLDS, dem Bayerischen Landesverband für das dynamische Schießen, haben die Start-Up-Gründer zwischenzeitlich die Mailadressen aller Vereine abgefragt, bei denen Schützen im Parcours schießen können und für ihren Timer geworben. "Da sind wir auf den Rücklauf sehr gespannt", sagt Vacca. Kontakt aufgenommen haben die Gründer auch mit Polizei und Bundeswehr.

Wie geht es jetzt weiter mit dem jungen Unternehmen? Der Schießtimer Smartshot soll nicht das einzige Produkt der Firma bleiben. Vielmehr wollen die jungen Ingenieure Moritz Distler und Marco Vacca eine digitale Messausstattung für Schützen entwickeln, die Treffer auf Zielscheiben feststellen.

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