Zugausfälle im Würzburger Bahnhof: Taube war schuld

25.6.2018, 15:40 Uhr
Nach dem Reißen einer Oberleitung herrschte am Sonntagabend weitestgehend Stillstand am Würzburger Bahnhof. Nun ist klar, was, beziehungsweise wer das Chaos auslöste.

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa Nach dem Reißen einer Oberleitung herrschte am Sonntagabend weitestgehend Stillstand am Würzburger Bahnhof. Nun ist klar, was, beziehungsweise wer das Chaos auslöste.

"Es sind Überreste einer Taube im Stromabnehmer eines ICEs gefunden worden", sagte ein Bahnsprecher am Montag. Das Tier habe sehr wahrscheinlich einen Kurzschluss ausgelöst, der dann wiederum die Oberleitung aufgrund der großen Energie beschädigt habe.

Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Die Verspätungen seien indes massiv gewesen. "Sowohl im Fern- als auch im Regionalverkehr hatten wir bis Mitternacht mit den Folgen dieser Störung zu tun", so der Sprecher weiter. Es kam zu Zugausfällen, einige Züge kehrten noch vor Würzburg wieder um.

Die gerissene Oberleitung, die 15.000 Volt führt, war auf einen ICE und den Bahnsteig gefallen. Für die im Zug wartenden Fahrgäste habe keine Gefahr bestanden. Die Züge sind wie Autos auch sogenannte Faradaysche Käfige. Das heißt, die elektrische Ladung eines Strom- oder Blitzschlags verteilt sich auf dem Metallkäfig und dringt nicht in den Innenraum ein. Die Bahnsteige wurden schnell abgeriegelt. Die 850 Reisenden in dem ICE durften zunächst nicht aussteigen. Sie mussten etwa eine Stunde in dem Zug ausharren.