Abenteuer Ausland: Hallo Vietnam!

29.10.2014, 08:00 Uhr
Abenteuer Ausland: Hallo Vietnam!

© Julia Leykauf

Hanoi!
Hanoi ist Hitze!
Hanoi ist Verkehr!
Hanoi ist Straßenleben!
Hanoi ist Großstadttrubel!


Hallo Reiselustige!
Bevor ich erzählen kann vom Zauber Hanois, muss ich etwas
vorausschicken: Ich bin unterwegs, um die Welt zu entdecken, in andere Kulturen, andere Mentalitäten eintauchen zu können. Unterwegs, um die freie Zeit, das Essen, das Wetter zu genießen. Um etwas anderes zu erleben, als die täglichen Gewohnheiten abzuspielen.
Das will ich festhalten und mit euch teilen, euch berichten von meinem
Reiseleben.

Abenteuer Ausland: Hallo Vietnam!

Hanoi ist Hitze!
Richtig. Die Ausläufer der Regenzeit hinterlassen hier noch täglich ihre Spur: Schon kurz nach unserer Ankunft am Flughafen in Hanoi - unsere Rucksäcke, ein Adrenalinkick zu Beginn, waren die letzten der Gepäckausgabe - kam uns ein Schwall von Schwüle entgegen. Zack, die Türen gehen auf, wir spüren die letzten angenehmen Luftzüge der Klimaanlage. Hallo 30 Grad, hallo 93 Prozent Luftfeuchtigkeit. Doch wo versteckt sich eigentlich die Sonne?

Kaum sitzen wir im Stadtbus Nummer 17, klatschen die großen Tropfen an die dreckigen Scheiben. Die Fahrt in die Innenstadt dauert eineinhalb Stunden, der Weg führt über staubige Straßen, über Stock und über Stein. Wir lassen tiefe Schlaglöcher hinter uns, ruckeln vorbei an kleinen Holzhütten und Häuschen, eine neben der anderen. Sie schmücken die Randbezirke Hanois. Und während sich meine Nasennebenhöhlen an der laut vor sich hin ratternden Minus-Drei-Grad-Klimaanlage erfreuen, tuckern wir langsam vor uns hin: Einheimische verlassen und besteigen den Bus während des
Fahrens, Rollerfahrer kreuzen unter lautem Hupen unseren Weg.


Abenteuer Ausland: Hallo Vietnam!

© Julia Leykauf

Hanoi ist Verkehr!
Regeln? Existieren nicht. Straßenschilder? Existieren nicht. Auch keine Einbahnstraßen. Zumindest nicht in den Köpfen der Einheimischen. Fahrspuren?  Ampeln?  Bürgersteige? Existieren nicht. Fußgänger laufen auf der Straße. Vorbei an unzähligen Läden und Geschäften, die ihr Angebot auf den Gehwegen an den Mann bringen wollen. Vorbei an dampfenden, gut riechenden Gerichten in den großen Töpfen und Kesseln der Straßenstände, an denen das wohl authentischste Essen Hanois auf seine Genießer wartet. Aber Hupen? Die existieren. Züge. Busse. Taxen. Autos. Roller. Roller, auf denen man grundsätzlich zu dritt sitzt. Aus welchem Grund es manchmal auch sei - sie alle hupen, hupen, hupen. Und das mit einer Leidenschaft, dass Hanoi nicht Hanoi wäre, würden sie plötzlich verstummen.


Hanoi ist Straßenleben. Hanoi ist Großstadtleben!
Ein kleines Stadtbild des Alltags: Mal wieder bahnt sich ein Unwetter seinen Weg über die rund sechs Millionen Einwohner. Kleine Schlaglöcher füllen sich langsam mit Wasser, durch den schmalen Graben am Straßenrand wird Schlammwasser gespült, das sich dort seit dem letzten großen Schauer gesammelt hat. Sämtliche Rollerfahrer haben ihre Regencapes übergezogen. Aus provisorischen Regenrinnen tropft das Wasser auf die mit Werbeschildern verkleideten Vordächer der schmalen Reihenhäuser, das laute Plätschern scheint das Hupen des Verkehrs übertrumpfen zu wollen. Und was sehe ich da? An einer der unzähligen oberirdisch verlegten Stromleitungen? Einen Vietnamesen, der  wild an einem der tausend Kabel herumfuchtelt. Im strömenden Regen.

In meinem Staunen verharre ich nicht lange: Drei ältere Damen - sie reichen mir gerade einmal bis zur Schulter - halten mir Regenponchos verschiedenster Ausführungen unter die Nase, welche sie in bruchstückhaft verständlichem Vietnamesisch-Englisch anpreisen. Dankend lehne ich ab. Mein Spaziergang durch das Old Quarter, Hanois Altstadtviertel, führt
mich weiter durch dieses wunderbare Straßenleben: Kaum haben die letzten grauen Wolken den Weg aus der Stadt gefunden, füllen sich die kleinen blauen und roten Plastikhocker der gut besuchten Straßenstände wieder. Das Essen dort ist eine Philosophie: Gemeinschaft und Genuss, das scheinen mir die Begriffe zu sein, die dies wohl am treffendsten beschreiben dürften. Natürlich muss man das selbst miterleben: Mit dem
Finger deuten, neben den Einheimischen am Boden Platz nehmen, gemeinsam genießen.

Ganz nebenbei:
In Hanoi begegnete mir nur ein einziger Bettler. Eine Tatsache, die mich zum Nachdenken bringt.

 

EXTRA-INFO

Wir beide bis Februar von Ort zu Ort, von Erlebnis zu Erlebnis. Das erste Hostel in Hanoi haben wir von Deutschland aus vorgebucht. Unsere künftigen Betten in Hostels, Hotels oder Guesthouses werden wir spontan vor Ort buchen. Pro Nacht und Doppelzimmer müssen wir mit zehn bis zwölf Dollar rechnen. Im Schnitt gebe ich gerade 18 Euro am Tag aus.
 

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