Sechs Monate am anderen Ende der Welt

7.4.2015, 14:13 Uhr
Sechs Monate am anderen Ende der Welt

© Julia Leykauf

Eine Reise nimmt sein Ende. Vor einem halben Jahr brachte mich die große Boeing 777-300 ein großes Stück näher an das andere Ende der Welt. Mein Ziel: Südostasien. Heute, sechs Monate später, hört Ihr ein letztes Mal von mir. Nach 162 Tagen bin ich nach Deutschland  zurückgekehrt. Denke ich zurück, denke ich an eine wunderschöne Reise, die mich gelehrt hat, die kostbaren Momente der Unabhängigkeit und Freiheit zu schätzen. Eine Zeit, in der ich gelernt habe, auf eigenen Beinen zu stehen und Entscheidungen selbstständig zu treffen. Nicht zuletzt eine Zeit, die meinen Charakter geformt und mich als Menschen geprägt hat.

Lag es an meiner Neugier zu Beginn der Reise oder auch an der asiatischen Kultur, die ich zuvor nie erlebt habe, entdeckte ich in Vietnam die größte Vielseitigkeit: Hier lebt das wahre Südostasien. Auch wenn mich meine Reiseroute in immer touristischere Gebiete führte: Südostasien überzeugte durch seine Bewohner und ihre interessante Kultur, die ausgezeichnete Küche mit ihren frischen Kräutern und Gewürzen, seine Einfachheit und nicht zuletzt durch seine günstigen Preise.

Auch wenn ich jeden Tag meiner Reise in meinem kleinen Tagebuch festgehalten habe und eine Speicherkarte voller Fotos in meiner Kamera steckt, bleiben die schönsten Erinnerungen sicherlich nur im Gedächtnis. Wie schnell all das Erlebte - hat man sich wieder in seinem Alltag eingelebt - schließlich aber doch in eine der hintersten Ecken des Gedächtnisses rutscht, musste auch ich bereits feststellen: Zurückkehren kann sehr ernüchternd sein. Wie schön es ist, sich dann ein wenig in Gedanken zu verlieren...


4 Wochen Vietnam auf den Punkt gebracht.

Sechs Monate am anderen Ende der Welt

© Julia Leykauf

Hanoi.
Mit dem Stadtbus Nummer 17 legt man die Strecke Flughafen - Innenstadt in guten eineinhalb Stunden im asiatischen Stil zurück. Guter Ausgangspunkt ist eine Unterkunft im Old Quarter. Hanoi ist eine aufregende Großstadt, in der - ist sie Reisebeginn - drei Tage ausreichen! Absolutes Must-Do: Straßenstand-Essen probieren. Südlich des Hoan-Kiem-Sees wird es weitläufiger und moderner, das französische Viertel ist schön. Besonders sehenswert ist das Frauenmuseum. Wer den Abend mit vielen anderen Touristen verbringen will, geht in das süße Wasserpuppentheater, davor gönnt er sich ein Bier für umgerechnet ca. 15 Cent in einer der kleinen Bierhütten in der Innenstadt!

Sapa.
Absolutes Must-Do! Eine Tour lässt sich in nahezu allen Unterkünften und Travel Agencies in Hanoi buchen. Ich selbst war für drei Tage unterwegs - der Gesamtpreis lag bei ca. 130 Dollar: Anreise mit dem Nachtzug aus Hanoi, Shuttleservice nach Sapa, Frühstück im Hotel. 12 Kilometer Trekking an Tag 1, die erste Nacht habe ich im Homestay bei einer einheimischen Familie verbracht. Kleiner Tipp: Bequemes Gepäck auf die Wanderung mitnehmen, ein Daypack bietet wohl den meisten Komfort! Tag 2: kürzeres, aber deutlich anstrengenderes Trekking. Hier sind gute Schuhe ein Muss, zumal es auch sehr kalt werden kann! Nach einer zweiten Nacht im Hotel folgte ein kurzes Trekking an Tag 3 und schließlich die Rückreise mit dem Nachtzug nach Hanoi. Bei Buchung der Tour einen Softsleeper im Zug aushandeln, Hardsleeper können sehr unbequem sein, wie ich feststellen musste! Eine Tour zu buchen ist lohnenswert, das Trekking ohne Guide könnte durchaus schwierig werden - möglich, aber eventuell nicht so vielseitig!

Cat-Ba-Island.
Ich selbst habe die Insel ohne Tour bereist, um die Rückkehr nach Hanoi zu vermeiden. Ein Ticket (Bus - Bus - Speedboat - Bus) erhält man unmittelbar am Busbahnhof in Hanoi. Cat-Ba-City ist sehr touristisch, dafür genießt man von vielen Zimmern der meisten Unterkünfte in erster Reihe einen tollen Ausblick! Die Bucht mit einem Kayak auf eigene Faust zu erkunden, macht unglaublich viel Spaß - das Kayak unbedingt ganztägig ausleihen und Proviant nicht vergessen! Laut vielen Erzählungen lohen sich auch Ausflüge in den Nationalpark - mit einem Roller die Insel auf eigene Faust zu erkunden oder Klettern zu gehen, soll auch sehr beeindruckend sein!


Dong Hoi.
Für mich Ausgangspunkt, um am nächsten Tag mit einem Local Bus in den Phong Nha-Ke Bang-Nationalpark zu fahren. Empfehlenswert: Das Buffalo Pub & Hostel. Gemütliches Städtchen, um einen Vor- oder Nachmittag hier zu verbringen, mit einem Roller oder Fahrrad kann man aber sicherlich noch mehr entdecken.

Phong Nha-Ke Bang-Nationalpark.
Absolutes Pflichtziel für den, der nichts gegen (kleine!) Schlafsäle hat: das Easy-Tiger-Hostel. Tolle Leute, tolle Atmosphäre, tolle Location. Empfehlenswert: Mango-Pancakes in der nahegelegenen Cavern Bar! Der Nationalpark lässt sich auf eigene Faust mit Roller oder Motorrad, für Sportskanonen auch mit dem Fahrrad erkunden. Ich selbst habe eine in meinen Augen verhältnismäßig teure Tour gebucht, die im Nachhinein aber lohnenswert war: Ganztägiger Transport (der leider sehr großen Gruppe) mit einem Minibus, viele Informationen rund um den Park durch Englisch sprechende Guides, Besuch der Paradise Cave, köstlicher Lunch, Besuch der Dark Cave (absolutes Highlight!). Toller Tag! Tag 2: Mit einem Fahrrad die Umgebung des Easy-Tiger-Hostels erkunden, im Fluss schwimmen gehen, eine schöne Bootstour zur Phong Nha-Cave machen, nochmals Mango-Pancakes genießen! Rückkehr nach Dong Hoi mit dem Local Bus.

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© Julia Leykauf

Hue.
Bekannt für seine alte Zitadelle: Schöne Anlage, "alt" ist in diesem Falle aber teilweise tatsächlich wörtlich zu nehmen! Interessanter, untouristischer Markt, schöne Lage am Fluss. Ich selbst hatte das Gefühl, dass der Tourismus hier  noch in den Kinderschuhen steckt.

Hoi An.
Die Altstadt, für die man sogar Eintritt bezahlt, ist sehr touristisch, aber ein absolutes Muss! Gerade, wenn sie am Abend von bunten Lampions beleuchtet wird. Tolle Restaurants, nette Bars. Ich selbst habe in etwa zwei Kilometer außerhalb der Altstadt geschlafen und bin mit dem Fahrrad gefahren. Hoi An hat einen schönen Strand! Tagesausflug: Mit einem Roller zu den entfernten Tempeln (My Son) fahren - viele, viele alte Steine in einer herrlich grünen Umgebung. Der kleine, unspektakuläre, aber im Vergleich untouristische Vorbote Angkor Wats in Kambodscha!

Da Lat.
Schön gelegene Bergstadt mit verhältnismäßig mäßigem Klima. An- und Abreise sind aufgrund der teilweise wirklich sehr schlechten, kurvigen Straßen nichts für schwache Nerven, besonders aber nichts für schwache Mägen! Mich selbst hat in Da Lat das schlechte Wetter bis zur Weiterfahrt begleitet, deshalb habe ich außerhalb des empfehlenswerten "24h Guesthouses" lediglich das Crazy House besichtigt: Einen Besuch wert, entdeckt das architektonische Kunstwerk aber selbst!

Mui Ne.
Redet man heute von Mui Ne, spricht man von einer kilometerlangen Aneinanderreihung unzähliger Resorts. Das eigentliche Mui Ne ist ein Fischerdörfchen, das man passiert, wenn man auf dem Weg zu den weißen oder roten Sanddünen ist. Mit eigenem Roller ist man flexibel und genießt eine tolle Fahrt an einer traumhaften Küstenstraße, es werden aber auch preisgünstige Sonnenauf- oder Untergangstouren mit dem Jeep angeboten. Weiße Sanddünen: Weitläufig ist wörtlich zu nehmen! Hut, Sonnencreme, Wasser und Kamera nicht vergessen! Rote Sanddünen: Liegen deutlich näher an Mui Ne und sind ein schöner Stop auf der Rückfahrt von den weißen Dünen. Auch lohnenswert ist der Fairy Stream: Eine gemütliche Wanderung bis zu einer kleinen Kaskade ist der perfekte Abschluss des Tages!

Sechs Monate am anderen Ende der Welt

© Julia Leykauf

Ho-Chi-Minh-Stadt.
Auf in die Moderne! Wären die Roller nicht, könnte man glauben, man hätte Asien verlassen! Lebendige Stadt, in der auch am Abend länger als bis 22.00 Uhr etwas los ist! Bar-Tipp: Die Hideaway Bar, eine tolle Location! Sehr interessant ist das Kriegsrestemuseum, viele andere Sehenswürdigkeiten freuen sich über einen Blick von außen, ein Stadtspaziergang bietet sich perfekt an. Das absolute Highlight - wenn (für vietnamesische Verhältnisse) auch sehr teuer: der Financialtower. Am besten kurz vor Beginn der Dämmerung hochfahren und bleiben, bis die Metropole in ihrem nächtlichen Glanz erstrahlt. Wer ein bisschen Hanoi im Süden verspüren möchte, der besuche Saigons Chinatown!

Can Tho.
Mein Ziel im Mekong-Delta. Ein tolles, gemütliches Städtchen am Mekong, das in meinen Augen zum Verweilen einlädt. Pflicht ist natürlich eine Bootstour auf dem Mekong - acht Stunden (im Nachhinein wären fünf oder sechs Stunden ausreichend gewesen) ab Sonnenaufgang in einem kleinen Fischerbötchen haben mich und meine Travelmate 35 Dollar gekostet (Handeln nicht vergessen!). Schlechtwetter- oder Zeitvertreibziel: Das große Einkaufszentrum, das einen großen Supermarkt im Erdgeschoss und sogar ein Kino im Obergeschoss beherbergt! Der in einigen Reiseführern angepriesene lokale Markt war keine Besonderheit!


3 Wochen Kambodscha auf den Punkt gebracht.

Phnom Penh.
Wer auf dem Landwege aus Vietnam kommt: Passbild und Visumgebühr an der Grenze bereithalten, die Departure Card bereits ausgefüllt vorzeigen! Wer sich in einer muffigen Gefängniszelle wohl fühlt, der schlafe im Pra-Tna Guesthouse. Alternativ: In gleicher Umgebung zwei Dollar mehr aus dem Geldbeutel ziehen und ein schönes, klimatisiertes Zimmer mit großem Bad genießen. To-Dos: Ein schöner Gebäudekomplex beherbergt das Nationalmuseum - Führungen, die hier auch auf Deutsch angeboten werden, lohnen sich sicherlich! Wer gerne stöbert, dem sei der russische Markt empfohlen. Von Klamotten, den klassischen Touristensouvenirs, Raubkopien der aktuellsten Blockbuster bis hin zu leckerem Essen, gibt es hier wirklich alles! Auf keinen Fall auslassen: das Tuol Sleng Museum. Ein erschreckender Ort, der nicht nur Geschichtsinteressierte zum Nachdenken bringt. Ein bisschen Sport? Ab in das öffentlich zugängliche Olympiastadion! Nach Sonnenuntergang versammeln sich Einheimische hier zum gemeinsamen Sport - wer mag, schließt sich einer der Aerobicgruppen auf den Tribünen an. Gehimtipp: das kleine Filmhaus "The Empire"!

Kampot.
Am Fluss gelegen. Besonders schön also bei Sonnenuntergang. Ich selbst hatte das Gefühl, besonders an der Promenade fängt der Tourismus aus Sihanoukville langsam an, sich auszubreiten! Interessant: eine Countryside-Tour. Ich habe sie mit Guide und Roller gebucht: Auf dem Programm standen eine buddhistische Klosteranlage, Salzfelder, eine Tempelhöhle sowie eine Pfefferplantage. Im Preis inbegriffen war der Transport mit Roller und das leckere Essen in kleinen Dörfern. Tolle Unterkunft ist der Fruitgarden!

Sechs Monate am anderen Ende der Welt

Koh Rong.
Das schönste Ziel meiner Asien-Reise - das absolute Paradies für Backpacker: Zugegebenermaßen ist das Durchschnittsalter niedrig, Familien mit (kleineren) Kindern sind kaum gesehen. Die schönsten Unterkünfte der Insel: Die Anlage der Treehouse Bungalows sowie die Monkey-Island-Bungalows. Nach den langen Strandtagen unbedingt ein, zwei BBQ's genießen und den ein oder anderen Cocktail während einer der Happy Hours schlürfen. Besonders lecker: Die Schokoladenbrownies der Coco's Bar am Pier! Tolle Strände sind zum Beispiel der erste Abschnitt des sogenannten Vier-Kilometer-Strands sowie der Long Beach auf der anderen Seite der Insel (erreichbar über einen tollen Dschungelweg, feste Schuhe und Mückenspray nicht vergessen!) - den Rückweg habe ich mir erspart und nach einem traumhaften Sonnenuntergang ein Taxiboot genommen. Wer etwas Sport braucht: Mit einem Seekayak lassen sich einige der vielen anderen Strände Koh Rongs erkunden! Vor Anreise unbedingt genügend Geld im Rucksack verstauen, auf Koh Rong gibt es keinen ATM!

Sihanoukville.
Hier boomt der absolute Backpackertourismus! Für mich deshalb nur Station für eine Nacht. Wer aber auf der Suche nach Bars und Partys ist, scheint hier genau richtig! Die Cocktail- und Bierpreise hier ausnutzen, in Thailand sehen die Preise schon wieder ganz anders aus! Wer dem Tourismus entfliehen will, der kann mit einem Roller die Stadt hinter sich lassen und dort angeblich sehr, sehr schöne Ecken entdecken!

Battambang.
Kleines Städtchen mit einigen außerhalb gelegenen Highlights: 1. Der Bambootrain. Über klapprig verlegte Schienen wurden früher auf einfachsten Plattformen aus Bambus Güter und Passagiere bis nach Phnom Penh transportiert! Heute dient die "Eisenbahn Kambodschas" lediglich noch als Attraktion für Touristen: Dennoch aufregend und lohnenswert. 2. Die Killing Cave. Wer die Killing Fields in Phnom Penh ausgelassen hat, bekommt hier die erschreckende Geschichte Kambodschas in kleinerem Maße zu Gemüte geführt - ich selbst war mit einem sehr netten, ausgezeichnet Englisch sprechenden Tuk-Tuk-Fahrer unterwegs, der gleichzeitig die Rolle meines Guides übernommen hat. Sehr interessant! 3. Die Höhle der Fledermäuse. Wer die Tour zur Killing Cave zeitlich richtig plant, sieht nach Sonnenuntergang hunderttausende Fledermäuse aus einer weiteren, großen Höhle in die Nacht hinausfliegen. Ein absolut sehenswertes Spektakel! Wer mehr Zeit einplanen und etwas tiefer in den Geldbeutel greifen will, der trete die Weiterfahrt nach Siem Reap mit dem Boot an: Proviant nicht vergessen, die Tour dauert schließlich ca. sieben Stunden.

Siem Reap.
Im "Stadtzentrum" tobt auch hier der Tourismus - letztlich dient Siem Reap dann doch nur als Ausgangspunkt der Touren zu den Tempeln von Angkor. Ein tolles Hostel habe ich ca. 15 Minuten westlich der Bars und Clubs in der Pub Street gefunden: Sollte mich mein Gedächtnis nicht ganz verlassen haben, handelte es sich um das "Garden Village": Schöne Zimmer, Rooftopbar und 1$-Sandwiches to go! Ich selbst durfte in Siem Reap das sogenannte "Waterfestival" miterleben, zu dem wirklich die ganze Stadt auf den Beinen ist! Mein Tipp? Sich einfach unter die Massen mischen, mit ihnen Boote anfeuern und köstliches Straßenstandessen genießen.

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© Julia Leykauf

Die Tempel von Angkor.
Ich selbst habe mich dazu entschieden, einen 3-Tage-Pass zu kaufen, der mit 40 Dollar wirklich einen stolzen Preis hat! An Tag 1 und Tag 2 war ich mit einem Tuk-Tuk-Fahrer unterwegs - handelt man keinen Mehrtagespreis aus, kosten sie in etwa 15 bis 20 Dollar am Tag und fahren üblicherweise den großen oder kleinen Rundweg ab. An Tag drei bin ich mit einem für einen Dollar geliehenen Fahrrad selbst losgezogen und habe so die Möglichkeit genutzt, zu Tempeln zu fahren, die nicht auf den klassischen Routen liegen. Nicht vergessen, Schultern und Knie bedecken zu können - bei einigen (wenigen!) Tempeln wird sonst der Zutritt verwehrt. Wenn auch überteuert, hat sich der 3-Tage-Pass in meinen Augen gelohnt: Selbst in einer Woche könnte man nur einen kleinen Eindruck von dem gewinnen, was dort vor Ewigkeiten erschaffen wurde! Meine Highlights? Der Sonnenaufgang über Angkor Wat, Bayon mit seinen unzähligen Steingesichtern sowie der vollständig von der Natur eingenommene Tempel Ta Prohm. Besonders unromantisch? Der Sonnenuntergang auf diesem Tempelberg, auf den am späten Nachmittag hunderte von Besuchern strömen!


3 Wochen Thailand auf den Punkt gebracht.

Chiang Mai.
Mit dem Nachtzug geht es unmittelbar nach meiner Ankunft in Bangkok in den Norden. Gut gemeinter Tipp: Baldmöglichst ein Zugticket besorgen, sonst sind die Schlafabteile ausgebucht! Alternative: Den Nachtbus nehmen oder einen billigen Inlandsflug ergattern. Sehenswert ist die Sunday Walking Street, Chiang Mai ist aber auch ohne Märkte toll zum Stöbern. Lauft mit offenen Augen durch die Straßen, schließlich verstecken sich in Chiang Mai über einhundert buddhistische Tempel! Ein absolutes Muss: Ein Ausflug auf den Doi Suthep, der mit dem Roller gut zu befahren ist, sofern man seinen Benzinstand im Blick behält. Auch bekannt ist Chiang Mai für seine Trekkingtouren mit Elefanten. Hier gilt es aber, wieder einmal Preise zu vergleichen und zu handeln! Mein persönliches Highlight war ein asiatischer Kochkurs mit Ausflug auf den lokalen Markt und einem kleinen Kochbuch, das ich danach erhalten habe.

Sechs Monate am anderen Ende der Welt

© Julia Leykauf

Bangkok.
Die Metropole der Superlative: Bangkok ist groß, Bangkok ist modern, Bangkok ist voll, Bangkok ist aufregend! Die touristischen Must-Dos aller Reiseführer liegen in Laufweite, sofern man sich für eine Übernachtung in oder in Umgebung der Kao San Road entscheidet, in der der Tourismus - besonders die Backpackerszene - sich tummelt. Ansonsten wird man von den gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsmitteln schnell an sein Ziel gebracht: Mindestens eine Fahrt mit Bangkoks Skytrain muss man erlebt haben! Entscheidet man sich für Bus oder Taxi, sollte man Stau rechnen: Hier sind die Straßen schließlich immer voll. Beeindruckend ist Bangkoks großer Wochenendmarkt, empfehlenswert eine Fahrt mit einer der Fähren, bestaunenswert die großen Shoppingmalls rund um den Siam Square, in dessen Umgebung auch ein Art & Cultural Centre liegt, das - meist umsonst - tolle Ausstellungen zeigt. Wer eine nette Aussicht auf die Metropole genießen möchte, dem sei der Tempelberg ans Herz gelegt, eine aufregende Abwechslung bietet aber auch die quirlige Chinatown! Wer auf der Suche nach Geheimtipps ist, der mache sich auf zum Lumphini Park: Hier sollen sich in Bangkok lebende Ausländer zum Beispiel gerne zum Frühstücken treffen. Ansonsten gilt: Augen offen halten, entdecken und diese Großstadt in vollen Zügen auf sich wirken lassen!

Koh Lanta.
Urlaubsziel eins von drei. Ich selbst bin mit dem Nachtbus aus Bangkok angereist, deutlich entspannter dürfte wohl ein Inlandsflug nach Krabi sein, der sicherlich sein Geld wert ist. Mich hat auf Koh Lanta das Regenwetter leider jeden Tag auf ein Neues eingeholt, dennoch traue ich mich zu behaupten: Koh Lanta hält einige schöne Ecken und Strände bereit! Spaß macht es auch, die Insel mit einem Roller auf den verhältnismäßig gut ausgebauten Straßen zu erkunden. Wer Lust auf einige Tage fern von jeder Zivilisation hat, der verbringe sie auf Koh Bubu: Eine kleine Insel vor Koh Lanta, auf der es außer einigen Bungalows nichts gibt: Koh Bubu selbst lässt sich innerhalb einer halben Stunde zu Fuß umrunden!

Koh Phangan.
Urlaubsziel zwei von drei. Unter unzähligen Resorts, die sich auf Koh Phangan tümmeln, wird die Wahl sicherlich nicht leicht fallen. Empfehlenswert ist das Nice Sea Resort, das schöne Strandbungalows zu guten Preisen bietet sowie seinen privaten Strandabschnitt besitzt. Wo auch immer man schließlich unterkommt: Auch hier lohnt es sich, mit einem Roller die Insel und einige ihrer vielen Strände zu erkunden! Vorsicht sei geboten: Teilweise wird man hier mit schlechten Straßen sowie extremen Steigungen und Gefällen zu tun haben. Ein Grund für die vielen Unfälle, die nach der ein oder anderen Half-, Jungle- oder Fullmoonparty, für die Koh Phangan nicht zuletzt bekannt ist, passieren! Tiefenentspannung gefällig? 'Yoga Retreat' bietet Drop-in-Kurse für Jedermann. Und das in der wohl schönsten Locations, die man sich wünschen kann! Eines der besten Pad Thais habe ich übrigens in einem schlichten Straßenrestaurant in der Nähe des Nice Sea Resorts gegessen.

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Koh Tao.
Urlaubsziel drei von drei. Hier ist Tauchen angesagt! Bester Ort, um seinen Tauchschein zu ergattern. Mir selbst hat dazu leider die Zeit gefehlt - dafür habe ich einige Tage im Montalay Resort entspannt, das zudem einen tollen Schnorchelspot bietet: Fische in ihren prächtigsten Farben! Das Resort an sich ist empfehlenswert, Essen im hauseigenen Restaurant und Service haben aber leider ihren Preis. Wer dem Tourismus nicht entfliehen möchte, sieht vielleicht einen kleinem Nachteil in der Lage des Resorts, ist er allerdings mutig und sich traut sich eine Offroadtour zu, kann er auch von hier aus mit einem Roller die Insel erkunden.


Sechs Monate am anderen Ende der Welt

© Julia Leykauf

Im Dezember habe ich Südostasien hinter mir gelassen. Mein Weg führte mich schließlich nach Australien. Hinter mir habe ich eineinhalb Wochen Farmarbeit auf French Island bei Melbourne, eine Tour entlang der wunderschönen Great Ocean Road, habe Weihnachten in Sydney, Silvester in Brisbane erlebt.

Hinter mir liegt ein Roadtrip mit einem alten Campervan durch das wunderschöne Queensland, ich durfte die traumhafte Sunshine Coast erleben, auf Fraser Island mit Meeresschildkröten tauchen, habe die Whitsundays umsegelt, mich in Agnes Water am Surfen versucht. Zur Feier des Tages habe ich nach langen 2000 Kilometern mit dem alten, grünen Toyata schließlich Cairns erreicht, war am Great Barrier Reef schnorcheln und habe  Australiens Wärme genossen.

Exakt zwei Monate später, im Februar 2015, führte mich meine Reise schließlich nach Neuseeland, das Land der Kiwis: der von Deutschland am weitesten entfernte Staat. Schon die Nordinsel war bezaubernd, die Südinsel schien sie mit ihrer atemberaubenden Natur übertreffen zu wollen. Ja, ich traue mich zu sagen: Ich habe eines der schönsten Länder dieser Welt gesehen.

Sechs Monate am anderen Ende der Welt

© Julia Leykauf

Was ich leider zugeben muss: Dafür hatte ich viel zu wenig Zeit. Je näher allerdings das Ende meiner Reise rückte, desto größer wurde die Vorfreude auf zu Hause, umso weniger konnte ich die letzten Tage genießen. Zu groß war nach sechs Monaten der Wunsch, Freund, Freunde und Familie wieder um mich zu haben. Dass dieser Tag im Februar jemals Realität wird, hätte ich mir anfangs nie erdenken können. Jetzt kann ich sagen: Die Zeit vergeht im Fluge! Und ich bin zurückgekehrt mit einem Rucksack voller wunderschöner Erinnerungen, der jetzt nur darauf wartet, mit mir wieder in die große, weite Welt zu ziehen! Macht es gut - und gute Reise, falls ihr auch irgendwann aufbrecht!

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