Roßtal sagt den roten Zahlen den Kampf an

13.4.2016, 06:00 Uhr
Roßtal sagt den roten Zahlen den Kampf an

© Archivfoto: Thomas Scherer

Finanziell steht die Marktgemeinde gut da. Das liegt auch daran, dass 2,6 Millionen Euro durch Grundstücksverkäufe im Baugebiet 11 im Roßtaler Süden eingenommen werden. Auch dieses Geld dient dem Abbau der Verbindlichkeiten. Insgesamt verringert die Marktgemeinde somit ihre Schulden in diesem Jahr um 3,45 Millionen Euro.

2013 war in Roßtal mit 18,3 Millionen Euro so tief in den roten Zahlen wie noch nie, am Jahresende soll die Kommune noch mit 11,77 Millionen Euro in der Kreide stehen.

Mit 3,88 Millionen Euro sind die Personalkosten der größte Faktor bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt, in dem die laufenden Verpflichtungen enthalten sind. „Die gestiegenen Anforderungen an die Kommune spiegeln sich in der Schaffung von neuen Stellen wider“, erklärte Roßtals Kämmerer Richard Witt. „Außerdem steigen die Personalkosten durch die tariflichen Lohnerhöhungen in regelmäßigen Abständen an.“

Der größte Betrag bei den Einnahmen sind 5,85 Millionen Euro, die Roßtal dank der Einkommensteuer seiner Bürger anteilig bekommt. Die Schlüsselzuweisungen des Freistaates liegen bei zirka zwei Millionen Euro. Diesen beiden Posten folgt die Gewerbesteuer mit 1,4 Millionen Euro.

Für dieses Haushaltsjahr sind in der Marktgemeinde Investitionen in die Abwasserbeseitigung einer der Schwerpunkte. Allein dafür sind 1,6 Millionen Euro im Vermögenshaushalt vorgesehen. 500 000 Euro werden für Baumaßnahmen in den Außenorten eingeplant. Jeweils 175 000 Euro sind für die Kanalplanungen in Raitersaich und im Bereich Untere Bahnhofstraße eingestellt. Auch die Ertüchtigung der Teichkläranlagen in den Dörfern steht an — Kostenpunkt: 100 000 Euro. Außerdem müssen die Schäden, die Starkregen 2015 an der Kläranlage verursachte, beseitigt werden. Dafür sind 200 000 Euro nötig. „Wir werden in den kommenden Jahren viel Geld in den Untergrund vergraben“, erläuterte der Kämmerer.

Für Neuanschaffungen bei den Feuerwehren sind im Haushalt 75 000 Euro vorgesehen. 60 000 Euro davon sind für die Einführung des Digitalfunkes reserviert. „Der Digitalfunk befindet sich leider immer noch in der Warteschleife“, sagte Witt. Nötig ist auch ein neuer Lkw für den Bauhof, der 204 000 Euro kosten wird. Dazu kommt der Austausch von Wasserleitungen in der Sichersdorfer Straße (65 000 Euro) und im Wiesengrund in Buchschwabach (170 000 Euro). Die Erneuerung der Ortsstraße Stöckach lässt sich die Marktgemeinde im Zuge der Dorferneuerung 175 000 Euro kosten, den Ausbau der Sichersdorfer Straße 180 000 Euro.

Gemeindebücherei zieht um

Die Maßnahmen, die im Rahmen der Städtebauförderung genehmigt sind, summieren sich auf 317 000 Euro, dazu gehört die Sanierung des Badershauses. Zuletzt ist geplant, dass die Gemeindebücherei in den ehemaligen Schlecker-Drogeriemarkt umzieht, dafür sind 100 000 Euro nötig.

Auch für die Mittagsbetreuung der Schulkinder sind schon Ausgaben eingeplant. „Zwar haben wir noch keine Gewissheit darüber, wie viel staatliche Zuschüsse wir bekommen, aber für Planung und erste Schritte stehen in diesem Jahr 50 000 Euro im Haushalt“, erklärte Witt. Denn Hort und Mittagsbetreuung an der örtlichen Grundschule platzen aus allen Nähten.

Außerdem sollen mehr Kita-Plätze in Roßtal geschaffen werden. „Mit den neuen Baugebieten wollen wir ja verstärkt junge Familien anlocken“, erläuterte Witt. „Dafür muss auch das Angebot an Plätzen in der Kinderbetreuung passen.“ Deshalb sieht der Haushalt als dicken Brocken 500 000 Euro vor, die ausgegeben werden könnten, wenn noch heuer der Neubau einer Kindertagesstätte angegangen wird. Die Rücklagen belaufen sich auf fast 1,7 Millionen Euro. Roßtal sieht sich damit für die Zukunft gut gerüstet.

Keine Kommentare