Rückblick ins Jahr 2009: Haus in Höchstadt explodierte

6.2.2019, 15:56 Uhr
Es ist noch Morgen, als am 18. Februar 2009 in vielen Höchstadter Wohnungen die Wände wackeln. Ein 48-Jähriger hat beschlossen, sich das Leben zu nehmen. Er hat gerade im Haus an der Bahnhofstraße Propangas gezündet, das er vorher aus einer Flasche entweichen ließ. Das Gas verpufft. Der Mann stirbt in den Trümmern. Rettungskräfte bergen ihn nach zwölfstündiger Suche.
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Es ist noch Morgen, als am 18. Februar 2009 in vielen Höchstadter Wohnungen die Wände wackeln. Ein 48-Jähriger hat beschlossen, sich das Leben zu nehmen. Er hat gerade im Haus an der Bahnhofstraße Propangas gezündet, das er vorher aus einer Flasche entweichen ließ. Das Gas verpufft. Der Mann stirbt in den Trümmern. Rettungskräfte bergen ihn nach zwölfstündiger Suche. © Roland-Gilbert Huber-Altjohann

Die Explosion war heftig: Sie hat mehr als die Hälfte des Mehrfamilienhauses in der Bahnhofstraße einfach weggefegt. Die Außenwände liegen in Trümmern in den Aischwiesen, Reste des Daches hängen schräg und bedrohlich halbseitig über der Ruine.
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Die Explosion war heftig: Sie hat mehr als die Hälfte des Mehrfamilienhauses in der Bahnhofstraße einfach weggefegt. Die Außenwände liegen in Trümmern in den Aischwiesen, Reste des Daches hängen schräg und bedrohlich halbseitig über der Ruine. © Neudörfer

Nur auf der Seite zu den Aischwiesen hin ist das Haus überhaupt noch als solches zu erkennen.
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Nur auf der Seite zu den Aischwiesen hin ist das Haus überhaupt noch als solches zu erkennen. © Neudörfer

Vier weitere Menschen werden – teils schwer – verletzt. Sein neuer Kühlschrank rettet einem 51-Jährigen das Leben. Weil in der Küche nicht genug Platz war, hat er ihn im Schlafzimmer abgestellt. Bei der Explosion verkeilt sich das Gerät quer über dem Bett, in dem der Hausbewohner gerade liegt.
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Vier weitere Menschen werden – teils schwer – verletzt. Sein neuer Kühlschrank rettet einem 51-Jährigen das Leben. Weil in der Küche nicht genug Platz war, hat er ihn im Schlafzimmer abgestellt. Bei der Explosion verkeilt sich das Gerät quer über dem Bett, in dem der Hausbewohner gerade liegt. © Roland-Gilbert Huber-Altjohann

Eine weitere Bewohnerin ruft zu diesem Zeitpunkt schon draußen um Hilfe. Als das Gas verpuffte, saß sie im Frühstückstisch und wurde durch die Wucht nach draußen geschleudert. Sie kommt ins Krankenhaus, ...
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Eine weitere Bewohnerin ruft zu diesem Zeitpunkt schon draußen um Hilfe. Als das Gas verpuffte, saß sie im Frühstückstisch und wurde durch die Wucht nach draußen geschleudert. Sie kommt ins Krankenhaus, ... © Roland-Gilbert Huber-Altjohann

... ebenso wie zwei weitere Bewohnerinnen aus dem Dachgeschoss. Sie liegen noch in ihren Betten, als das Haus explodiert, und stürzen in die Tiefe.
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... ebenso wie zwei weitere Bewohnerinnen aus dem Dachgeschoss. Sie liegen noch in ihren Betten, als das Haus explodiert, und stürzen in die Tiefe. © Roland-Gilbert Huber-Altjohann

Die Jüngere von beiden, eine 22-Jährige, ist unter Steinbrocken eingeklemmt. Darauf liegt ihre 34-Jährige Lebensgefährtin, die zu diesem Zeitpunkt schon schwanger ist, davon aber noch nichts weiß. Mit Verletzungen an Kopf, Armen, Rücken und Beinen bringt der Sanitätswagen die Frauen später ins Krankenhaus.
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Die Jüngere von beiden, eine 22-Jährige, ist unter Steinbrocken eingeklemmt. Darauf liegt ihre 34-Jährige Lebensgefährtin, die zu diesem Zeitpunkt schon schwanger ist, davon aber noch nichts weiß. Mit Verletzungen an Kopf, Armen, Rücken und Beinen bringt der Sanitätswagen die Frauen später ins Krankenhaus. © Neudörfer

Als die äußerlichen Wunden längst verheilt sind, wirkt das Trauma immer noch nach. Die 34-Jährige verdrängt den Tag, leidet zehn Monate lang an einer Amnesie. Die Jüngere wird von den Erlebnissen im Traum verfolgt.
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Als die äußerlichen Wunden längst verheilt sind, wirkt das Trauma immer noch nach. Die 34-Jährige verdrängt den Tag, leidet zehn Monate lang an einer Amnesie. Die Jüngere wird von den Erlebnissen im Traum verfolgt. © Roland-Gilbert Huber-Altjohann

Es gibt keine Zimmerdecke mehr, die die Etagen trennt. Nur noch ein paar Fetzen Dämmwolle wehen im Wind.
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Es gibt keine Zimmerdecke mehr, die die Etagen trennt. Nur noch ein paar Fetzen Dämmwolle wehen im Wind. © Neudörfer

Den ganzen Tag über sind die Einsatzkräfte vor Ort...
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Den ganzen Tag über sind die Einsatzkräfte vor Ort... © Roland-Gilbert Huber-Altjohann

...und Schaulustige und Medienvertreter warten hinter der Absperrung.
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...und Schaulustige und Medienvertreter warten hinter der Absperrung. © Roland-Gilbert Huber-Altjohann

Eine Woche lang ist das Gelände gesperrt,...
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Eine Woche lang ist das Gelände gesperrt,... © Edgar Pfrogner

...dann rücken Bagger an...
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...dann rücken Bagger an... © Claudia Freilinger

...und machen das zerstörte Haus dem Erdboden gleich.
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...und machen das zerstörte Haus dem Erdboden gleich. © Roland-Gilbert Huber-Altjohann

Kurz vorher findet eine Bewohnerin in den Trümmern noch ihren Geldbeutel. Auch Katze „Trixie“ taucht wieder auf, sie war tagelang an der Unglücksstelle umher geirrt.
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Kurz vorher findet eine Bewohnerin in den Trümmern noch ihren Geldbeutel. Auch Katze „Trixie“ taucht wieder auf, sie war tagelang an der Unglücksstelle umher geirrt. © Claudia Freilinger

Der Besitzer der Unglückshauses war elf Jahre alt, als sein Vater das Haus an der Bahnhofstraße im Jahr 1956 bauen ließ. Er ist darin aufgewachsen. Am Tag der Explosion lebte er in Wiesbaden.
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Der Besitzer der Unglückshauses war elf Jahre alt, als sein Vater das Haus an der Bahnhofstraße im Jahr 1956 bauen ließ. Er ist darin aufgewachsen. Am Tag der Explosion lebte er in Wiesbaden. © Claudia Freilinger

Die Bewohner haben viel verloren. Etwas abgemildert wird dieser Verlust durch eine große Spendenbereitschaft in Höchstadt.
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Die Bewohner haben viel verloren. Etwas abgemildert wird dieser Verlust durch eine große Spendenbereitschaft in Höchstadt. © Roland-Gilbert Huber-Altjohann