Saisonabbruch in der Regionalliga zieht Fragen nach sich

16.3.2020, 07:16 Uhr
Saisonabbruch in der Regionalliga zieht Fragen nach sich

© Foto: Uwe Mühling

Der Ausschuss und der Vorstand der Regionalliga Südost (RLSO) mit Sportreferent Robert Daumann an der Spitze hat sich laut Pressemitteilung aufgrund der Corona-Pandemie zu folgendem Vorgehen entschieden: "Der Spielbetrieb der RLSO wird für alle Bereiche für beendet erklärt. Sofern noch nicht geschehen, sind damit alle Spiele abgesagt und abgesetzt. Die Tabellen werden mit Stand vom 13. März 2020 eingefroren".

Viele offene Fragen

Damit bleiben viele Fragen offen: Darf hapa Ansbach als aktueller Tabellenführer in die 2. Bundesliga ProB aufsteigen? Wie sieht es mit dem TSV Breitengüßbach aus, der im Endspurt bei vier Punkten Rückstand noch Chancen gehabt hätte? Wie läuft es am Tabellenende? Gibt es überhaupt Absteiger und wenn ja wie viele? Muss die 1. Regio nächste Saison aufgestockt werden?

In all diesen Fragen gibt es noch keine Entscheidung: "Regelungen über die Zusammensetzung der Ligen 20/21 werden zu einem späteren Zeitpunkt in den Gremien diskutiert und festgelegt", heißt es in der Mitteilung der RLSO-Führung. Durchaus denkbar ist auch eine Annullierung der Saison 2019/2020.

Egal wie das Ganze ausfallen wird: Die VfL-Baskets können den Entscheidungen relativ gelassen entgegensehen. Als Tabellenneunter stehen sie mit 20 Punkten sozusagen jenseits von Gut und Böse. Sportlich ist folglich die elfte Saison in der 1. Regio gesichert. Finanziell tut den Treuchtlingern der vorzeitige Saisonabbruch allerdings weh. Drei der vier letzten Spiele wären zu Hause gewesen. "Da geht uns ein vierstelliger Betrag verloren", stellte der stellvertretende Abteilungsleiter Josef Ferschl gegenüber unserer Zeitung fest.

Ungeachtet dessen ist man allerdings auch beim VfL überzeugt, dass die Aussetzung der Spiele angesichts der aktuellen Corona-Lage die logische Entscheidung war. Eine Wiederaufnahme der Saison zu einem späteren Zeitpunkt, die zwischenzeitlich auch ein Thema war, wäre für die Korbjäger aus dem Altmühltal auch kein Problem gewesen. "Unsere Spieler sind ja alle hier," stellte Trainer Stephan Harlander fest.

Abflug von Tylik Evans

Bei anderen Vereinen, die zumeist ausländische Profis einsetzen, sieht es anders aus: Der beste Spieler der Liga hat bereits den Abflug gemacht: Tylik Evans von hapa Ansbach ist am Freitag in seine US-amerikanische Heimat zurückgeflogen – aus Furcht vor einem Einreisestopp, wie die Fränkische Landeszeitung (FLZ) berichtet. Sie schreibt von einer "Art Nacht- und-Nebel-Aktion". Trainer Martin Ides und Mitspieler Benjamin Faatz brachten Evans zum Frankfurter Airport. Auf die Schnelle hatte der Topscorer der 1. Regio (im Schnitt 26,9 Punkte pro Spiel) dort einen Flug ergattert.

Laut Ides konnte es der US-Boy zuerst gar nicht fassen, dass er vorerst nicht mehr für die Piranhas spielen und sie nicht zur Meisterschaft führen kann. "Letzten Endes war es aber das Beste, so schnell zu reagieren", zitiert die FLZ den Ansbacher Coach. Wäre die Saison noch einmal aufgenommen worden, hätte Ides nicht mehr auf seinen Ausnahme-spieler zurückgreifen können.

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