Schnee behindert Verkehr in Bayern massiv

2.12.2010, 08:24 Uhr
Schnee behindert Verkehr in Bayern massiv

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Fahrgäste müssen heute Geduld beweisen. Die U-Bahn fahre zwar störungsfrei, wie VAG-Pressesprecherin Elisabeth Seitzinger mitteilte. Jedoch müsse beim Busverkehr mit Verspätungen bis zu 50 Minuten gerechnet werden, bei Straßenbahnen mit bis zu 10 Minuten. In der Pirckheimer Straße kollidierte eine vollbesetzte Straßenbahn der Linie 9 mit einem Auto. Die Insassen der Tram blieben unverletzt, mussten aber ihren Weg zur Arbeit zu Fuß fortsetzen. Hier kommt es momentan ebenfalls zu Verspätungen bis zu 50 Minuten.

Auch bei den Straßenbahnlinien 4 und 6 Richtung Südstadt ging heute Morgen um 8 Uhr zeitweilig gar nichts mehr. Ein LKW hatte versucht zu wenden und war wegen der winterlichen Straßenverhältnisse auf die Schienen gerutscht. Bis er sein Manöver beendet hatte, verging eine halbe Stunde bis die Straßenbahn weiterfahren konnte.

Im Großen und Ganzen zeigte sich Seitzinger optimistisch. Die Lage werde sich im Laufe des Vormittags verbessern.

Schnee und Schneeverwehungen haben vor allem in der Nacht zum Donnerstag zu vielen Unfällen und Behinderungen auf Bayerns Straßen und Bahngleisen geführt. Noch am Mittwochabend ereigneten sich wetterbedingt zwei tödliche Unfälle. Zudem gab es zahlreiche Verletzte. Steckengebliebene Lastwagen führten zu Sperrungen und Staus. Vom frühen Morgen an wurde es laut Polizeiangaben wieder etwas ruhiger auf den Straßen in Bayern. Die Schneefälle führten zudem zu Ausfällen von Flügen und zu schulfrei in einigen Teilen Bayerns.

In Mittelfranken sprach die Polizei am Donnerstagmorgen von 145 wetterbedingten Unfällen seit Mittwochnachmittag - einer davon tödlich. Wegen des Schnees war in Pommelsbrunn (Landkreis Nürnberger Land) am Mittwochabend ein Lastwagen mitten auf den Gleisen steckengeblieben. Der Regionalzug konnte nicht mehr rechtzeitig abgebremst werden und rammte den Lastwagen. Der Lkw-Fahrer starb noch am Unfallort. Vier Zug-Passagiere wurden leicht verletzt. Die Bahnstrecke von Bayreuth nach Nürnberg blieb bis in die frühen Morgenstunden am Donnerstag gesperrt. Bei weiteren Unfällen in Mittelfranken wurden fünf Menschen leicht verletzt.

Auch in Unterfranken führten Schneefälle zu vielen Unfällen. Bei Aschaffenburg starb am Mittwochabend eine 30-jährige Frau, weil ihr Wagen sich überschlug. Die 30-Jährige starb noch am Unfallort. Am frühen Donnerstagmorgen prallten auf der Autobahn 3 von Frankfurt in Richtung Nürnberg bei Kist (Landkreis Würzburg) zwei Lastwagen frontal zusammen. Dabei wurde ein Mensch schwer verletzt.

In Oberfranken hatte die Polizei ebenfalls alle Hände voll zu tun: Seit Mittwochnachmittag gab es dort etwa 70 Unfälle. Zudem blieben viele Autos im Schnee stecken und mussten befreit werden. In den frühen Morgenstunden beruhigte sich die Lage nach Angaben der Polizei. An Steigungen gab es aber weiterhin Behinderungen.

Über 30 Mal musste die Polizei wegen Unfällen in der Oberpfalz ausrücken. Sechs Verletzte gab es beim Zusammenstoß dreier Autos in Poppenricht (Landkreis Amberg-Sulzbach). Durch querstehende Lastwagen waren zwischenzeitlich die Autobahnen 3 und 93 blockiert.

In Niederbayern wurden bei über 60 Unfällen insgesamt neun Menschen leicht verletzt. Den Schaden der Unfälle schätzte die Polizei Straubing auf insgesamt etwa 200 000 Euro. Auf der Bundesstraße 299 blieben auf der Höhe von Schweinbach insgesamt 57 Lastwagen stecken, auf der Autobahn 93 zwischen Hausen (Landkreis Kehlheim) und Siegenburg kamen 13 Lastwagen nicht mehr vorwärts.

Auch in Oberbayern blieben auf Steigungen der Autobahn 9 immer wieder Lastwagen stecken. Besonders viele Unfälle gab es laut Polizei im Großraum Rosenheim und auf der Autobahn 8. Insgesamt wurden fünf Menschen leicht verletzt. In Schwaben blieb es laut Polizeiangaben dagegen vergleichsmäßig ruhig. Einige Blechschäden aber zunächst keine Verletzen gab es bei etwa 40 Unfällen.

Zugverkehr lahmgelegt


Auch den Zugverkehr legte das Wetter teilweise in Nordbayern lahm. Nach Angaben der Deutschen Bahn Deutschen Bahnneue Suche mit diesem Objektverfeinern nach diesem ObjektVerfügbare Bedeutungen: Deutsche Bahn kam es infolge von Schneeverwehungen und Weichenstörungen vor allem im Großraum Bamberg, Lichtenfels, Saalfeld Hof und Cham zu Streckensperrungen und Behinderungen. Auch für Donnerstag warnte die Bahn vor Behinderungen auf den Gleisen.

Wartezeiten und Ausfälle mussten auch Fluggäste in Kauf nehmen. Beim Flughafen in München fielen am Mittwoch wetterbedingt 350 Flüge aus. Auch für dem Donnerstag kündigte ein Sprecher vereinzelt Ausfälle und Verspätungen an.

Freuen konnten sich hingegen viele Schüler in Bayern: In zahlreichen Landkreisen gab es «schneefrei». Davon waren vor allem Landkreise in der Oberpfalz und in Oberfranken betroffen.

 Die Wetterlage werde sich aber laut den Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst Deutschen Wetterdienstneue Suche mit diesem Objektverfeinern nach diesem ObjektVerfügbare Bedeutungen: Deutscher Wetterdienst (DWD) verbessern. «Insgesamt lässt der Schneefall in Bayern nach», sagte der DWD-Fachmann Hansjörg Lieske. «Die Unwetterwarnungen werden deshalb voraussichtlich am Donnerstag aufgehoben.» Nur in den Bergregionen wie in den Alpen werde der Schnee am längsten liegen. Klirrend kalt wird es aber trotzdem: «Die Temperaturen sind mit bis zu minus 14 Grad wirklich extrem.»