Schwaig bekommt neues Trainingszentrum für Terroreinsätze

29.6.2018, 15:17 Uhr
Schwaig bekommt neues Trainingszentrum für Terroreinsätze

© Bernd von Jutrczenka / dpa

Das bisher dezentral durchgeführte Einsatztraining des Polizeipräsidiums Mittelfranken soll künftig an einem zentralen Ort stattfinden. Ausgewählt wurde für den Neubau mit 12.000 Quadratmetern Nutzfläche ein rund 45.000 Quadratmeter großes staatliches Grundstück gegenüber dem Einkaufszentrum an der Alten Diepersdorfer Straße in Schwaig. Voraussichtlich ab 2023 sollen sich dort jährlich 3000 Polizisten auf den Ernstfall vorbereiten. Während es ähnliche Ausbildungszentren in Bayern bereits gibt, ist die geplante Einrichtung die erste ihrer Art in Mittelfranken.

Schwaig bekommt neues Trainingszentrum für Terroreinsätze

© Hans Brinek

Das Bauvorhaben, das  die Polizei und das Staatliche Bauamt Nürnberg in einer Gemeinderatssitzung in Schwaig vorstellten, umfasst unter anderem auch die Einrichtung von zwei offenen Schießbahnen mit je 100 Metern Länge. Diese seien nötig, erläuterte Polizeivizepräsident Roman Fertinger, weil die Gefahr von Terrorakten es erfordere, dass die Kräfte den Umgang mit Langwaffen trainierten. Die Waffen sollen aber laut den Vernatwortlichen schallisoliert werden, damit „keine unzumutbare Lärmbelästigung“ für die Bevölkerung entsteht. 

Im Zentrum sollen 30 bis 40 Beamte pro Tag von etwa 30 fest angestellten Kräften geschult werden. Nachdem sich die Bandbreite der polizeilichen Einsätze verändert habe, hieß es, sollen die Beamten das Verhalten in neuartigen Situationen üben. Schließlich müssten Frankens Polizisten heutzutage neben Standardeinsätzen wie Streitigkeiten, Ruhestörungen, Verkehrskontrollen bis hin zu Banküberfällen auch auf Amokläufe oder Terror­akte vorbereitet sein. 

Stadt hofft auf Flächen

Laut Regierungsdirektor Gernot Rochholz, Leiter der Abteilung Versorgung, wurde der Schwaig unter mehreren Standorten deshalb ausgewählt, weil es verkehrsgünstig liege und ein staatliches Grundstück in entsprechender Größe mit geeigneter Zufahrt vorhanden sei. Da die Polizei davon ausgeht, dass das vorhandene Gelände wahrscheinlich nicht vollständig für die Anlage benötigt wird, kann Schwaigs Bürgermeisterin Ruth Thurner darauf hoffen, dass die Gemeinde die Restfläche nutzen darf. Schwaig hat akuten Flächenbedarf.

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